Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
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Preußische Allgemeine Zeitung / 21. August 2004
Lewe Landslied und Familienfreunde, es ist schon eine Weile her, daß wir im Ostheim in Bad Pyrmont ein Seminar
"Die Ostpreußische Familie" hatten. Aber immer wieder werde ich danach
gefragt, ob und wann solch ein "Familientreff" erneut stattfindet. Beides
kann ich heute beantworten: Ja, wir veranstalten wieder ein Seminar und zwar am
letzten Novemberwochende vom 26. bis 28. November dieses Jahres im Ostheim in
Bad Pyrmont. Dieses heute als Vorabmitteilung. Über die Einzelheiten werden wir
Sie in den nächsten Wochen informieren. Ich kann nur sagen: Ich freue mich auf
diese Tage und bin mit Herrn Winkler eifrig dabei, das Programm zu stricken. Das
Muster haben wir schon, und es wird ein buntes sein, so wie unsere
Ostpreußische Familie nun einmal ist. Vor allem werden wir uns am Abend des
zweiten Seminartages zu einer Adventsfeier zusammenfinden - ein bißchen
besinnlich, sehr fröhlich und natürlich echt ostpreußisch -, mit der wir
gemeinsam in die Vorweihnachtszeit hineingehen wollen. Sicher werden sich alte,
treue Freunde einfinden, aber ich hoffe, daß auch neue kommen werden, denn
unser Familienkreis erweitert sich ja ständig. Die ostpreußische "Buschtrommel"
hat übrigens schon funktioniert, denn es liegen bereits die ersten Anmeldungen
vor. Die sollen bitte nicht bei mir erfolgen, sondern direkt beim Ostheim,
Jugendbildungs- und Tagungsstätte, Parkstraße 14 in 31812 Bad Pyrmont, Telefon
(0 52 81) 9 36 10, Fax (0 52 81) 93 61 11. Soviel für heute - bes Advent ös
joa noch e Wielke Tied! Vorerst schwitzen wir uns durch den heißen August, der wettmachen will, was
der Frühsommer, der ja mehr ein grün angestrichener Winter war, versiebt hat.
Ich komme mir auch manchmal wie ein Camembert im Backofen vor, aber man ist als
waschechte Ostpreußin wohl immer noch hitzegestählt durch die glutheißen
Kindersommer, wenn man mit bloßen Füßen durch den Dünensand lief, der einem
fast die Fußsohlen verbrannte. Ja, die Erinnerungen holen uns immer wieder ein,
das merke ich an den Wünschen, die in Kindheit und Jugendzeit wurzeln. Vor
allem an jenen Fragen, die Lieder, Gedichte und Lesebücher betreffen. Die
meisten kann ich ja selber beantworten, auch Ihren, liebe Hermine Janz, nach dem
Lied vom Holderstrauch im Monat Mai, aber ich möchte Ihnen hiermit als einer
unserer ältesten und treuesten Leserinnen einen Extragruß senden. Und Ihnen
danken für die vierblättrigen Kleeblätter - ich glaube, wir alle können
diese Glückssymbole gebrauchen! Ein kleines Glück hat es wohl für einige aus unserem Familienclan gegeben,
denn es konnten wieder Wünsche erfüllt werden. Mehrere Leserinnen und Leser
hatten sich um das Buch "Geschichte der Stadt Allenstein" von Anton Funk,
das Waltraud Kamm anbot, beworben. Es konnte ja aber nur einmal vergeben werden,
und so hat es Klaus Josef Schwittay aus Kierspe bekommen - nicht allein deshalb,
weil er sich als erster meldete, sondern weil er mit unendlicher Mühe eine
Sammlung ostpreußischen Schrifttums zusammengetragen hat, die ihresgleichen
sucht. Das Buch ist deshalb für ihn sehr wichtig, weil er als geborener
Jommendorfer an der Peripherie von Allenstein aufwuchs und einen für den
kleinen Ort erstaunlich vielseitigen Heimatbrief gestaltet, für den er das Buch
als Informationsquelle sehr gut gebrauchen kann. Frau Kamm weiß, daß es in
gute Hände gekommen ist, und wir danken ihr für das Angebot. Eine Menge Zuschriften hat Susi Dahlke-von Terzi auf ihre Fragen bekommen, so
viele, daß ich sie hier nicht auflisten kann, und mich ihrem "riesengroßen
Dankeschön" anschließen will. Besonders gefreut hat sie sich über die
Vermittlung von Ilse Thomann zu dem ehemaligen Chefredakteur der Heiligenbeiler
Zeitung, den Frau Dahlke-von Terzis Vater manchmal vertreten hatte. Da wurde
Vergangenheit wieder lebendig. Zu ihren Fragen hinsichtlich des
Reichsarbeitsdienstes (RAD) erhielt sie leihweise von Charlotte Schöppel aus
Trappenkamp die "Chronik des weiblichen Arbeitsdienstes in Ostpreußen", die
ihr unbekannt war. Falls jemand diese Chronik ebenfalls besitzt und sie abgeben
könnte, wäre Frau Dahlke-von Terzi sehr dankbar. Weiter sucht sie noch
Material über die ehemaligen RAD-Lager Plicken bei Memel und Gehlweiden bei
Goldap. Und da sie sich ja sehr intensiv mit dem Komponisten Otto Nicolai
beschäftigt - wie bekannt hat Frau Dahlke-von Terzi bewirkt, daß der in Wien
befindliche Gedenkstern nicht mehr "Kaliningrad" als Geburtsort des 1810 (!)
geborenen Komponisten ausweist, sondern "Königsberg" -, stellt sie nun eine
weitere Frage, diesmal nach Christoph Friedrich Nicolai. Dieser gab 1777 einen
"Kleynen feynen Almanach" heraus, in dem er das Lied "Es wollt ein
Jägerlein jagen ..." nach einer Volksweise aufgezeichnet hat. Es wurde
später unter dem Titel "Der schwere Traum" mit dem Text "Ich hab' die
Nacht geträumet ..." gesungen, so hat es die Fragestellerin jedenfalls in
ihrer Königsberger Schulzeit gelernt. Nun möchte sie Genaueres über diesen
Nicolai wissen und ob er mit dem berühmten Otto Nicolai verwandt war. (Susi
Dahlke-von Terzi, Siemensstraße 26 in 71636 Ludwigsburg.) Nach Königsberg zurück führt auch der Suchwunsch von Ehrentraud Stierle.
Sie stellt ihn für einen besonders leidgeprüften Menschen, der sich als fast
70jähriger an den Kindergottesdienst in der Lutherkirche auf dem Oberhaberberg
erinnert. Er wurde von Pfarrer Lappoehn und Fräulein de Brems abgehalten.
Gesungen wurden Lieder wie "In der Welt ist's dunkel, leuchten müssen wir
...", das in einem kleinen Kindergesangbuch stand. Dieses Büchlein wird nun
gesucht - vielleicht hat es ja jemand gerettet? Für sich wünscht Frau Stierle
das Bändchen von Hannelore Patzelt-Hennig "Ein anonymer Veilchenstrauß".
Selbst die Autorin kann nicht helfen, sie besitzt es selber nicht mehr! Aber
sicherlich findet es sich in unserm Leserkreis! (Ehrentraud Stierle,
Josef-Haydn-Straße 41 in 33604 Bielefeld, Telefon/Fax 05 21 / 2 28 02.) Gesucht wird auch ein Lied, nach dem schon einmal gefragt wurde: "Rings von
Tannen ganz umgeben liegt ein kleines Dorf im Tal ..." Eine 87jährige
Ostpreußin wünscht es sich so sehr, weil es sie an ihre Jugendzeit in Masuren
erinnert. Sie hieß damals Elfriede Skibbe, als das Lied auf ihrer Examensfeier
in Neidenburg gesungen wurde. (Elfriede Krüger, Zeiss-Straße 2 in 50126
Bergheim, Telefon 0 22 71 / 67 91 - 2 40.) Eure Ruth Geede |