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21.08.04 / Nie wieder Krieg! / Ergreifende Fronterinnerungen eines deutschen Soldaten

© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. August 2004


Nie wieder Krieg!
Ergreifende Fronterinnerungen eines deutschen Soldaten

Die Oktobersonne brennt ungewöhnlich heiß, die Riemen des etwa 20 Kilo schweren Rucksacks schneiden ins Fleisch und der Körper ist am Ende seine Kräfte, doch es gibt kein Erbarmen, denn es sind noch 140 Kilometer bis nach Stalingrad. Als es dunkelt, lassen sich die 320 Mann einfach fallen, schlafen wie die Toten. Am Morgen sind die Beine steif, zu essen gibt es nur trockenes Brot mit kaltem Kaffee. Günter Koschorrek erinnert sich in "Vergiß die Zeit der Dornen nicht" an die Strapazen auf dem Weg zur Hölle, denn nichts anderes war Stalingrad. Der Kampf dort ist eine einzige Aneinanderreihung von Gefechten. Nur Hunger und der Überlebenswille treiben die geschwächten Soldaten immer wieder zum Weitermachen an. "Es sind erst wenige Wochen her, daß ich von Ruhm und Heldentaten träumte und vor lauter Kampfgeist fast geborsten wäre. Und jetzt sehne ich mich bereits nach einem Heimatschuß. Weil er mir die einzige Möglichkeit zu sein scheint, mich von diesem wirren, demoralisierten Haufen halbwegs ehrenvoll zu verabschieden und damit aus diesem schrecklichen Land mit seinem grausamen Winter wenigstens für einige Wochen herauszukommen."

Günter Koschorrek hatte das Glück zu überleben und die Nachwelt hat das Glück, daß er seine Erlebnisse als Soldat aufgezeichnet hat. Unter dem Titel "Blood Red Snow" ist sein Buch sogar ins Englische übersetzt worden und hat zahlreichen Engländern gezeigt, wie der Alltag eines deutschen Soldaten aussah.

In "Vergiß die Zeit der Dornen nicht" beschreibt der ostpreußische Autor den Krieg der einfachen Soldaten. "Dorka schreit auf und faßt sich an den Hals. Er starrt entsetzt auf seine blutige Hand und preßt sie auf die Wunde. In panischem Schrecken springt er aus dem Loch und hetzt nach oben, dem Dorf zu. Dicht hinter ihm schlägt eine weitere Granate ein und reißt ihm beide Beine unter dem Körper weg. Sein Rumpf wird hochgeschleudert und fällt blutüberströmt auf die Erde."

"Nie wieder Krieg!", wird man nach der Lektüre noch überzeugter ausrufen als schon zuvor. R. Bellano

Günter K. Koschorrek: "Vergiß die Zeit der Dornen nicht", Flechsig, Würzburg 2004, Hardcover, 476 Seiten, 14,95 Euro


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