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21.08.04 / Irrwege einer verschmähten Braut / Ulkiger Roman über eine junge Frau, die trotz Trennung ihre Hochzeit weiter plant

© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. August 2004


Irrwege einer verschmähten Braut
Ulkiger Roman über eine junge Frau, die trotz Trennung ihre Hochzeit weiter plant

Eine Hochzeit zu planen ist an sich eine schöne Sache, vor allem, wenn es sich dabei um die eigene handelt. Allerdings ist es etwas ganz anderes, sich in die Vorbereitungen für ein solches Ereignis zu stürzen, wenn der als Ehemann eingeplante Partner bereits einen Rückzieher gemacht und einen Schlußstrich unter die Beziehung gezogen hat.

Genau dies ist Harriet passiert, die sich trotz jeglicher Versuche ihrer Freunde sie zur Vernunft zu bringen, weigert einzusehen, daß ihr Ex-Freund Jimmy Mack nichts mehr von ihr wissen will.

Mit dem Mut der Verzweiflung läßt sie sich allerlei Unsinn einfallen, um ihren Jimmy noch vor dem Tag der abgesagten Hochzeit zurückzugewinnen, um diese doch noch stattfinden zu lassen. So beschließt sie zum Beispiel, ihren Ex-Verlobten in seiner Wohnung in eindeutiger Pose auf dem Bett zu überraschen. Doch statt ihres Ex findet sie ein anderer Mann in dieser peinlichen Lage. "Kann ich ihnen irgendwie helfen? Sie haben wahrscheinlich ..., äh, auf Jimmy gewartet, nicht? Er ist für ne Weile nach Schottland gefahren und meinte, es wäre okay, wenn wir hier wohnen würden."

Diese und viele weitere Blamagen muß die verschmähte Braut noch ertragen. Vor allem, da sie auch zu stolz ist, ihrer dominanten Mutter und ihrer perfekten Schwester Penny die Wahrheit zu beichten! So ist sie quasi gezwungen, am Tag des gemeinsamen Familienessens, an dem sie Jimmy der Familie vorzustellen geplant hatte, sich den Ehemann einer Bekannten auszuleihen, der, hinter seinem schlecht geklebten Vollbart versteckt, eine eher traurige Figur abgibt.

Mit viel Witz und Charme gelingt es der Autorin, dem Leser die prekäre Situation der armen Harriet darzustellen. Mit großen Augen verfolgt der Leser die irrationalen Einfälle, die der verschmähten Braut dazu dienen sollen, den Ex-Verlobten zurückzubekommen.

Ungeduldig verfolgt der Leser, wie die Tage bis zur Hochzeit verstreichen. Wider Erwarten taucht der schottische Jimmy am großen Tag dann doch noch auf, jedoch aus anderen Gründen als angenommen. Die Situation eskaliert, als dieser über die Information, daß "seine" von ihm abgesagte Hochzeit doch stattfindet, geschockte Jimmy von Harriets Freundin Mish über Harriets Gefühle ihm gegenüber erfährt!

Die Fragen, ob Jimmy letztendlich doch noch rechtzeitig zur Zeremonie erscheint, Harriet die gesamte Hochzeit in letzter Minute noch absagt oder sie sich bis auf die Knochen blamiert, soll an dieser Stelle offenbleiben.

Ein sommerlich leichter, äußerst ulkiger Roman, bei dem dem amüsierten Leser schon mal der eine oder andere Lacher entweichen wird. A. Ney

Arabella Weir: "Hochzeit auf alle Fälle", dtv, München 2004, broschiert, 273 Seiten, 14 Euro


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