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04.09.04 / Vielvölkerstadt im Aufschwung / Rigas "Goldene Zeit"

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. September 2004


Vielvölkerstadt im Aufschwung
Rigas "Goldene Zeit"

In "Riga - Porträt einer Vielvölkerstadt am Rande des Zarenreiches 1857-1914" zeigen die Autoren und Herausgeber Erwin Oberländer und Kristine Wohlfahrt die "Goldene Zeit" der heutigen lettischen Hauptstadt auf. Lange Zeit war Riga ein eher verschlafenes Städtchen, das aufgrund fehlender Infrastruktur vom Hinterland abgeschnitten war. Zwar bot der Hafen immerhin eine Verbindung über die Ostsee, doch im Winter, wenn die Ostsee gefror, ruhte das Leben in der Stadt. Trotz allem gehörte Riga mit 66.000 Einwohnern zu den großen Städten und Handelsplätzen des Russischen Reiches. Als dann in den 1860er Jahren die Modernisierung und Technisierung die Region erreichte, war die Stadt mit ihren traditionsreichen Handelshäusern und gut ausgebildeten Handwerkern ein idealer Ort, um auch auf industrieller Ebene Neues zu probieren.

Innerhalb von kürzester Zeit erlebte die Ostseestadt einen unerwarteten Aufschwung. Dank Eisenbahnverbindung wurde sie auch zum Umschlagsplatz russischer Rohstoffe, die über das Meer ihren Weg zur Verarbeitung nach England und Deutschland fanden, manchmal aber auch direkt in Riga weiterverarbeitet wurden.

Diese Entwicklung zog Arbeiter und Geldgeber von nah und fern an, die die Einwohnerstruktur Rigas entscheidend veränderten. Dieser Gruppen und ihrer sich verändernden Bedeutung für die Geschichte der Stadt nehmen sich fünf lettische und zwei deutsche Historiker in dem vorliegenden Buch an. Ob Deutsche, lange Zeit die einflußreichste Volksgruppe, ob Letten, Russen, Juden, Polen, Litauer, Esten, der Leser erfährt viel Aufschlußreiches über die Vielvölkerstadt. R. B.

E. Oberländer, K. Wohlfahrt (Hrsg.): "Riga - Porträt einer Vielvölkerstadt am Rande des Zarenreiches 1857-1914", Schöningh, Paderborn 2004, Hardcover, 275 Seiten, 24,90 Euro


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