Will Quadflieg, einer der wohl profiliertesten Schauspieler Deutschlands, hätte am 15. September das 90. Lebensjahr vollendet. Er starb am 27. November 2003 an den Folgen einer Lungenembolie in einem Krankenhaus in der Nähe von Bremen.

Da der Vater gegen seine Berufspläne war, nahm Will heimlich Schauspielunterricht. 1933 debütierte er auf der Bühne in seiner Geburtsstadt Oberhausen. Über Gießen, Gera, Düsseldorf und Heidelberg kam er nach Berlin (Volksbühne, Schillertheater). Nach dem Krieg sah man Quadflieg unter anderem auf den Bühnen von Lübeck, Hamburg sowie Zürich. Mit seinem Tournee-Ensemble "Die Schauspieltruppe" bereiste er auch die Provinzstädte und begeisterte die Zuschauer.

Erich Engel holte ihn im Jahre 1938 für die Rolle des jungen Malers Rabanus in der Verfilmung des bekannten Spoerl-Romans "Der Maulkorb" erstmals vor die Kamera. Ein richtiger Filmhase ist er allerdings nie geworden, trotz zahlreicher und zum Teil auch befriedigender Filme wie "Das Herz der Königin", "Kora Terry", "Mein Leben für Irland", "Schicksal", "Der große Schatten" (mit Heinrich George), "Solistin Anna Alt", "Die Zaubergeige" und "Philharmoniker".

Nach 1945 sahen ihn die Kinogänger unter anderem in "Die Lüge", "Die tödlichen Träume", "Das ewige Spiel", "Schwarze Augen", "Die Försterchristl", "Vergiß die Liebe nicht", "Moselfahrt aus Liebeskummer", "Lola Montez" und "San Salvatore".

Einen Meilenstein der Darstellerkunst markierte der Mime allerdings durch seine Mitwirkung in dem Farbfilm "Faust" (1960) an der Seite von Gustaf Gründgens und Elisabeth Flickenschildt. Will Quadflieg, zudem ein begnadeter Rezitator, war Vater von fünf Kindern. Sohn Christian Quadflieg wurde ebenfalls Schauspieler. kai-press