20.04.2024

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02.10.04 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 02. Oktober 2004


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

er ist kein Ostpreuße, fühlt sich aber "diesem wunderbaren verlorenen Land" aus verschiedenen Gründen tief verbunden - unser Leser Günter Braunschweig, mit seinen 88 Jahren ein später Jahrgang wie ich. Diese Verbundenheit fußt auf seinem, auf eigenen Antrieb in Ostpreußen abgeleisteten Wehrdienst, wo er "unvergeßliche Menschen" erlebt hat. Bei einer Königsbergerin ist das kein Wunder, denn er ist seit 61 Jahren mit ihr ehelich verbunden! Vielleicht erinnern sich ehemalige Kollegen oder Kunden an "Rahna", die bei der Bernstein-Manu- faktur am Paradeplatz tätig war? Aber das ist nicht die eigentliche Frage, weshalb sich Herr Braunschweig an uns wendet: Er möchte wissen, was aus der Allensteiner Familie Stephan geworden ist. Kennengelernt hatte er zunächst die zwei Töchter - der Sohn war in jenen ersten Kriegsjahren als Seekadett irgendwo an der Küste - in Berlin, als die Schwestern auf ihrer Schlesienreise einen Abstecher in die Reichshauptstadt machten. In die Wege geleitet hatte dieses Treffen sein Kamerad A. Meczay aus Allenstein. Diese Verbindung wurde dann in Ostpreußen gefestigt, als Günter Braunschweig als Offizier der Panzerabwehr Abt.1, die in Königsberg kaserniert war, dienstlich auch in der Allensteiner Ersatzabteilung zu tun hatte. Die Familie nahm ihn gastlich auf. Vater Stephan, Chefredakteur der "Allensteiner Volksstimme" und Provinzialvorsitzender der Zentrums-Partei, war in ganz Ostpreußen bekannt. Er bewahrte entgegen den Tendenzen des damaligen Regimes einen eigenen Kopf. So wird er auch in dem Buch "Leben in Ostpreußen" gewürdigt. Die Frage, was aus diesen ihm so eng verbundenen Menschen geworden ist, beschäftigt Günter Braunschweig noch heute. Sind sie dem Höllenkessel entronnen, den er selber in Königsberg erlebt und in seinem Bericht "Untergangstage in Königsberg" in einem Jahrbuch der Albertus-Universität dokumentiert hat? Unser Ostpreußenfreund und "angeheirateter Königsberger" wird wegen des hohen Bekanntheitsgrades der Familie Stephan einige Zuschriften bekommen, da bin ich mir ganz sicher. (Günter Braunschweig, Kupferdreher Str. 41 in 45257 Essen )

Das glaube ich auch für den nächsten Suchwunsch sagen zu können, weil er sich nicht in den Wirren der Nachkriegszeit verliert, sondern sich auf konkrete Spuren stützt, die nach Wuppertal führen. Diese Ortsangabe stand auf einem Brief, den Frau Dr. Susanne Muhlack im Nachlaß ihres kürzlich verstorbenen Vaters fand. Geschrieben hat ihn vor rund 50 Jahren eine ehemalige Nachbarin aus Neuhäuser, Irmgard Hubert, die erfreut war, die Anschrift von Frau Dr. Muhlacks Mutter Marietta durch eine Bekannte, Annchen Jüterbock, erfahren zu haben. Frau Hubert hatte eine Tochter Christel, die als Kind mit Susanne Muhlack gespielt hat. Die Familie floh im Februar 1945 über See nach Warnemünde. Dort erlitt Frau Hubert eine Fehlgeburt, sie wurde in ein Rostocker Krankenhaus gebracht und floh sechs Wochen später nach Flensburg. Die Familie Hubert hatte dann einen festen Wohnsitz in Wuppertal, wo Herr Hubert als Lagerleiter in einer Lebensmittelgroßhandlung tätig war. Der Brief aus dem Jahre 1951 oder 1957 weist die Anschrift Wuppertal-Elberfeld, Schuckertstr. 10, auf. Der Straßenname ist aber so undeutlich geschrieben, daß er auch anders lauten könnte - vielleicht Schubertstraße? Tochter Christel lag nach einem Rollschuhunfall mehrere Jahre in der Orthopädischen Landesklinik nahe der holländischen Grenze. Nun wünscht sich Frau Dr. Muhlack für ihre heute 90jährige Mutter, die sehr unter dem plötzlichen Tod ihres Mannes leidet, die abgerissene Verbindung zu der Familie Hubert wieder herstellen zu können, weil ein Wiederfinden für die stark sehbehinderte, aber geistig sehr rege alte Dame ein wunderbares Geschenk wäre. Wer knüpft die Knoten? (Dr. Susanne Muhlack, Patschkauer Weg 33 in 14195 Berlin, Tel: 030 - 833 33 07)

Eine E-Mail aus Dänemark: "Meine große Bitte ist, ob Sie mir in irgendeiner Weise behilflich sein können! Ich bin Mitglied bei Preussen genealogy net. Dort wurde vorgeschlagen, daß ich mich an Sie wenden sollte!" Was Gabriele Ihlo Johansen aus Fredericia nun hiermit befolgt. Es ehrt uns ja immer wieder, wenn Institutionen und Suchdienste auf uns hinweisen. Unsere Erfolge - demnächst kann ich wieder Erstaunliches berichten! - werden immer bekannter. Für die Frage von Frau Ihlo Johansen besteht sowieso eine berechtigte Chance auf Antwort, da ihre Mutter aus Ostpreußen stammt. Agnes Ihlo, geb. Scholz, ist die Tochter von Leo Scholz und seiner Frau Rosa, geb. Krämbring. Während über diese Großmutter einige Informationen vorliegen, ist Leo Scholz für die Enkelin ein "Mysterium". Bekannt ist nur, daß Leo Scholz am 30.03.1908 in Wormditt geboren wurde und am 21.04.1933 in Braunsberg Rosa Krämbring geheiratet hat. Unbekannt ist, aus welcher Familie er stammt, wer seine Eltern waren und ob er Geschwister hatte. Deshalb die Frage: Wer erinnert sich an Leo Scholz und kann seiner Enkelin über ihn und seine Herkunft berichten? Vielleicht leben ja noch jüngere Geschwister, deren Nachkommen oder andere Verwandte. Über jeden Hinweis würde sich die Dänin mit den ostpreußischen Wurzeln freuen. (Gabriele Ihlo Johansen, Själlandsgade 28, DK-7000 Fredericia, E-Mail: gabi-johansen@tele2adsl.dk )

Auch in diesem Falle haben wir wieder nachfassen und um die Anschrift bitten müssen, da doch die meisten unserer Leser sich nur postalisch melden können. Es entsteht für uns nicht nur eine erhebliche Mehrarbeit sondern bewirkt auch Zeitverzögerungen. Bitte in jeder E.Mail mit Suchwünschen die Postanschrift und - wenn gewünscht - die Telefonnummer angeben.

Eure Ruth Geede


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