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09.10.04 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 09. Oktober 2004


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

angedeutet hatte ich sie schon, unsere Erfolge. Und den schönsten gleich vorweg, und da lasse ich Gertrud Bischof sprechen: "Ich will Ihnen ein Dankeschön sagen! Danke für all die freundlichen Antworten auf der Suche nach den beiden Schwestern Ruth und Elli Schlaugat (Suchwunsch in Folge 31). Kaum daß das Ostpreußenblatt am Freitag im Briefkasten steckte, klingelte das Telefon. Ein junger Mann sagte: Da muß ich doch der Frau Bischof helfen! Das fand ich rührend. Und er hat Wort gehalten, denn er übermittelte mir über 30 Anschriften aus der ganzen Bundesrepublik. Darunter befindet sich auch die eines Bruders der beiden Schwestern. Aber das ist noch längst nicht alles. Von den anderen Zuschriften muß ich die erwähnen, die als größter Erfolg zu bewerten ist, denn sie trifft genau den Nagel auf den Kopf."

Ja, und dieser Brief von Edith Kollmann, die mitteilte, daß sie die Namen der gesuchten Personen gefunden hätte, gab endgültig Gewißheit. Ruth Schlaugat heißt nun Porath und wohnt in Dresden, ihre Schwester Elli, jetzt Müller, lebt in Meißen. Da diese nun durch Heirat andere Namen tragen, standen sie nicht auf der Anschriftenliste. Frau Kollmann, die wie die Geschwister Schlaugat aus dem Kreis Treuburg stammt, besitzt noch alte Fotos, auf denen auch die nun auf der richtigen Spur. Daß eine erste Suche im Jahr 1991 keinen Erfolg hatte, lag daran, daß Frau Bischof, die nach ehemaligen gefangenen Frauen aus dem berüchtigten Lager Sowchos 141 in Brakupönen suchte, ein falscher Name übermittelt worden war: Schlogat! Schon damals hätte also das Schicksal der Schwestern geklärt werden können! Der letzte Satz in Frau Bischofs Schreiben ist kurz, aber er zeigt die reale Wirkung dieses Erfolges: "In Dresden fand bereits ein frohes Wiedersehen statt!".

Auch Susi Dahlke-von Terzi lasse ich lieber selber zu Worte kommen, denn sie gelten uns allen: "Wie kann ich Ihnen und Ihrer Ostpreußischen Familie nur danken? Eine Überraschung folgte der andern, sowohl was Otto Nikolai anging, als auch das ehemalige RAD-Lager Plicken. Von Frau Kopelke aus Duisburg erfuhr ich Interessantes über den Komponisten, unter anderem daß seine Mutter aus Schlesien stammte. Frau Selke-Albert aus München und Frau Ursula Henseler aus Bad Oldesloe, die mir Aufnahmen unseres gemeinsamen Lagers übersandte, berichteten aus ihrer Zeit in Plicken.

Das ließ mich vor Freude kaum zur Ruhe kommen. aber das Höchste kam noch: Hatte ich zuvor von Frau Schöffel aus Trappenkamp das Buch "Chronik des weiblichen Arbeitsdienstes in Ostpreußen" als Leihgabe erhalten und mir schon einiges abgeschrieben, so konnte ich es wirklich kaum fassen, daß Frau Elisabeth Döge aus Gießen mir ihr Exemplar schenkte. Sie hatte es einst von ihrer ehemaligen Lagerführerin als Geschenk erhalten. Ihnen, ihren lieben Mitarbeitern und den oben Erwähnten meinen ganz herzlichen und aufrichtigen Dank."

Aus aller Welt kommen Fragen - und aus aller Welt werden auch Erfolge gemeldet, unsere Ostpreußische Familie ist eben weltumspannend! Das beweist auch der neue Brief von Brigitte von Kalben aus Kanada. Sie schreibt: "Vielen herzlichen Dank für die Veröffentlichung meines Fotos von der Neuroßgärter Jugendgruppe. Ich bekam eine Zuschrift mit einem Foto von Anneliese Bohl aus Hamburg und von Irmgard Bäckmann. Wir haben schon Briefe ausgetauscht. Heute, am 14. September, habe ich Anneliese angerufen, und sie erzählte mir, daß sie nach Rostock zum Ostpreußentreffen fährt. Wir waren mitten im Erzählen, als die andere Nummer angerufen wurde: Es war Irmgard aus Rostock, sie war auch auf dem Bild, außerdem waren wir in einer Schulklasse. So hatte ich an jedem Ohr einen Hörer - und das hier in Toronto! Und die beiden wollen sich nun in Rostock treffen! Es ist wunderbar!" Kann man wohl sagen. Übrigens wurde nach dem Mädchennamen von Brigitte von Kalben gefragt: Als Königsberger Marjellchen hieß sie Waltraud Kohn. Sie hat auch ihren Vornamen geändert, denn "Waltraut" könne in Kanada niemand aussprechen, wie sie schreibt.

Eure Ruth Geede


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