28.03.2024

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16.10.04 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 16. Oktober 2004


Leserbriefe

Heuchler in den Chefredaktionen
Betr.: "Pressefreiheit in Gefahr" (Folge 36)

Schön wäre es, wenn das Gedruckte in unserem Grundgesetz auch gelebt werden würde. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" und "Eine Zensur findet nicht statt" ist nur mittlerweile leider zur Lachnummer geworden. Daß ausgerechnet die Chefredakteure von Bild, Stern und Die Welt sich an einer Aktion beteiligen, die gegen die Zensur zielt, erscheint pharisäerhaft. Während der "Hohmann-Affäre" haben sich diese Blätter nicht mit Ruhm bekleckert, als sie bewußt manipulierten und Zitate entstellten.

Leserstimmen von Andersdenkenden werden so seit Jahren nicht einmal mehr beantwortet, geschweige denn veröffentlicht. Ob dies an der Tatsache festzumachen ist, daß Ende der 1990er Jahre Redakteure aus scharf linken Blättern gewonnen wurden, die mithalfen, die letzten verbliebenen Konservativen aus den Redaktionsstuben herauszumobben? So brachte man auch Die Welt auf Linie, Stromlinienförmig linkslibertär kann man mittlerweile eigentlich fast alle erscheinenden Tageszeitungen nennen. Wie wohltuend ist da die Berichterstattung in der Preußischen Allgemeinen Zeitung - Das Ostpreußenblatt (PAZ), durch die man auch über Geschehnisse jenseits der politischen Korrektheit informiert wird. Daß sich im "Fall Hohmann" neben Tausenden bekennenden Solidarisch-Stehenden auch eine ganze Anzahl von repräsentativen jüdischen Gelehrten, darunter selbst Oberrabbiner, mit dem konservativen und religiösen Bundestagsabgeordneten solidarisierten, konnte man außer in der PAZ oder der Jungen Freiheit kaum erfahren. "Only bad news are good news" - diese Maxime des britischen Gossenjournalismus scheint sich seit Ende der 1990er Jahre auch bei den Medien des Axel-Springer-Verlages durchgesetzt zu haben. Schließlich fiel die CDU-Führung erst aufgrund des Telefonates Friede Springers um und schickte mit Hohmann ihren letzten couragierten Konservativen in die Wüste.

Sich vordergründig für die "Pressefreiheit" einzusetzen und sich vom seriösen Journalismus längst verabschiedet zu haben, das ist Pharisäertum in Reinkultur! Das "Bild jenseits von Wahrheit und Wirklichkeit" - gegen das sie sich nun mit Pokerfaces vorgeblich wehren, wird von diesen Heuchlern in den Chefredaktionen gepredigt und realisiert. Gleichschaltung 2004.

Siegfried Jung, Berlin

 

Hitlers Aufruf zum Tyrannenmord
Betr.: "Gemäß dem Führer" (Folge 32)

Aus Hitlers "Mein Kampf" wird zu dem Thema Tyrannenmord in "Michels Stammtisch" ein längeres Zitat wörtliche wiedergegeben, das mir als Zeitzeuge trotz seiner Sprengkraft absolut neu ist. Demnach soll Hitler geschrieben haben: "Solch eine Meinung kann ihre geschichtliche Berechtigung haben, nämlich dann, wenn ein Volk unter der Tyrannei eines genialen Unterdrückers schmachtet, von dem man weiß, daß nur seine überragende Persönlichkeit allein die innere Festigkeit und Furchtbarkeit des feindlichen Druckes gewährleistet. In solch einem Fall mag aus einem Volk ein opferwilliger Mann plötzlich hervorspringen, um den Todesstrahl in die Brust des verhaßten Einzigen zu stoßen."

Dr. Hubert Becker, München

Antwort Wilfried Böhm: Das von Ihnen angesprochene Hitler-Zitat stammt aus "Mein Kampf", 464 bis 468. Auflage, München 1939, Seite 609, erster Absatz. Ihm schließt sich unmittelbar folgender Text an: "Und nur das republikanische Gemüt schuldbewußter kleiner Lumpen wird eine solche Tat als das Verabscheuungswürdigste ansehen, während der größte Freiheitssänger unseres Volkes sich unterstanden hat, in seinem ‚Teil' eine Verherrlichung solchen Handelns zu geben."

Wilfried Böhm, Melsungen

 

Von der Kanzel herab zum Mord aufgerufen
Betr.: "Die ,Jagd auf Deutsche' im Osten" (Folge 35)

Zum letzten Absatz von Pater Lothar Groppe bleibt festzuhalten, daß gerade die polnische Armee bei den Verschleppungen der Deutschen nach dem 1. September die gleichen Verbrechen an Deutschen wie die sonstige polnische Bevölkerung beging. Wie ganz richtig bemerkt wird, mußten die Verbrechen von deutscher Seite vor der deutschen Bevölkerung geheimgehalten werden. Die Polen mordeten hingegen in aller Öffentlichkeit. Allerdings verschweigt "Pater" Groppe etwas: Ausschließlich die römisch-katholische Kirche in Polen hat zum Mord an den Deutschen von der Kanzel herab aufgefordert.

Ingrid Goldberg, Stuttgart

 

Täterschutz
Betr.: "Bad Kleinen: Elf Jahre Schweigen" (Folge 36)

Auch der von dem RAF-Terroristen Wolfgang Grams ermordete GSG-9-Beamte Michael Newrzella hat sein junges Leben für sein Vaterland geopfert. "Der Dank des Vaterslands ist ihm (nicht) gewiß". So hält es auch der Staat, dem er diente, die Bundesrepublik Deutschland. Eher kümmern sich die Organe unseres "Rechts"staats um das Wohlergehen solch kaltblütiger Mörder in den bundesdeutschen Strafvollzugsanstalten. Auch die bundesdeutschen Medienzare achten mit Argusaugen darauf, daß die Täter nicht unsanft angefaßt werden, die Opfer sind ihnen gleichgültig.

Friedrich Kurreck, Offenbach / Main

 

Selbst schuld
Betr.: "Ein bißchen Machiavelli schadet nicht" (Folge 38)

Der Autor beklagt unser mangelndes Selbstbewußtsein und unsere Devotheit auf internationalem Parkett und macht sich Gedanken dar-über, ob wir unser Verhalten nach Kant oder Machiavelli ausrichten sollen. Für alle anderen Völker ist das klar: dem Freund gegenüber nach Kant, dem Feind gegenüber nach Machiavelli. Denn "keen sick as Pannkooken uutgeben deit, ward dorför opfreeten!" Das lernen wir Deutschen nicht, und die andern wissen das. Deshalb brauchen wir uns über das, was mit uns geschieht, nicht zu wundern.

Hans Petersen, Hamburg

 

... und Hindenburg baute den Zeppelin
Betr.: Wissen über die deutsche Geschichte

Der 20. Juli ist ein entscheidendes Datum in der deutschen Geschichte. Was wissen wir heute noch von dem Aufstand gegen Hitler und dem mißglückten Attentat auf den Diktator? Nur wenige, die das NS-Regime bewußt erlebten, sind in der Lage, diese Tat voll zu würdigen. Nach einer demoskopischen Repräsentativumfrage können weniger als drei Viertel aller erwachsenen Bürger, nämlich 71 Prozent, genaue Angaben darüber machen, was der 20. Juli bedeutet. Bei den Frauen sind es sogar nur 62 Prozent.

Kürzlich interviewte ein Fernsehteam 17jährige Schüler in Mecklenburg-Vorpommern. Zwei Mädchen konnten nicht sagen, was Diktatur und Demokratie seien. Zur Regierungsform der DDR antwortete ein Junge fragend: "Hitler?" Als Lesestoff gaben die Jugendlichen Bravo und Yam an.

Es waren einfache Fragen, die den Schülern gestellt wurden. Nur das Geschehen vom 20. Juli wurde fast ausnahmslos richtig und von allen 100 Schülern überhaupt beantwortet: "Attentat auf Hitler". Allerdings fehlt dieser Antwort vielfach der Boden, denn die Frage, was die Männer des Widerstandes erreichen wollten, bereitet wesentliche Schwierigkeiten. Unter den Antworten findet man neben "Frieden und Befreiung von der Naziherrschaft" auch diese Aussage: "Sie wollten alles erben ...!" Außer Graf Stauffenberg ist den Jugendlichen kaum ein Mann des 20. Juli bekannt. Zwölf von ihnen wissen, daß er der Attentäter war. Für mehr als die Hälfte ist er unbekannt, vier rechnen sogar Goebbels zu den Verschwörern. 70 Schüler konnten die zeitliche Ausdehnung des Dritten Reiches nicht konkret angeben. Da wurde "etwa 1921 bis 1938" oder "1914 bis 1944" genannt.

Obwohl seine Gestalt oft beschworen wird, seine Untaten beschrieben, sein Leben verfilmt wurde, kannte nur die Hälfte der Befragten den Usurpator aus Braunau wirklich. Die unmöglichsten Funktionen wurden ihm zugeschrieben. Ein Schüler schrieb immerhin "ein Idiot", ein anderer "das was heute Schröder und Stoiber sind". Nicht viel besser wußte man über Ebert und Hindenburg Bescheid. Ebert wurde zum Dichter, Hindenburg avancierte zum Erbauer des Zeppelins oder SS-Mann. Als letzter deutscher Kaiser wurden neben vielen anderen Karl der Große und Friedrich der Große genannt.

Faßt man diese Antworten zusammen und schließt daraus, was die Jugend über die jüngste deutsche Geschichte weiß, so wird man sagen müssen: nicht sehr viel. Die jungen Menschen kennen die Nazizeit nur aus Dokumenten. Aber noch sind Diskriminierungen und Verfolgungen Gegenwart - und die Jugend ist der verantwortliche Gestalter des Lebens von morgen. An ihr und ihrer Erziehung liegt es, ob sie im entscheidenden Moment ihr Gewissen aufstehen läßt, um sinnvollen Widerstand gegen Unmenschlichkeit zu leisten.

D. W. Leitner, Pfungstadt

 

Gutes gewollt
Betr.: "Staatsministerin Weiß bricht Tabu zum 20. Juli" (Folge 31)

Daß unter dem Deckmantel der Political Correctness Tabus gezüchtet worden sind, die die Meinungsfreiheit einengen, beschädigt unsere demokratische Ordnung und nagt an ihrer Glaubwürdigkeit. Besonders widerwärtig sind diese üblen Klugschei..., die bequem ihre Sessel wärmen und sich Urteile über eine Zeit und ihre Menschen erlauben, von denen sie nichts wissen und die sie nie begreifen werden.

Es kommt auf die Gesinnung an, auf nichts sonst. Und die ist nun mal von Zeit, Tradition, Geschichte, Information und Wissen abhängig, auch von liebender Erziehung. Menschen können das Beste wollen und trotzdem in ihrem Wollen und Tun unwissentlich Schlechtes bewirken. Das ist das tragische Schick-sal sehr vieler Soldaten der deutschen Kriegsgeneration, sie trugen das Vaterland in ihren Herzen, nannten es heilig und waren bereit, sich für es zu opfern.

Rudolf Körner, Bottrop

 

Treffender Kommentar in brillanter Versform
Betr.: Pannonicus

Wo - wie hier - das gesprochene oder geschriebene deutsche Wort nicht zum normalen Tagesablauf gehört, werden ein Gespräch oder ein Schriftstück in der alten Heimatsprache ganz besonders begrüßt.

Seit 55 Jahren lebe ich in Brasilien. Mit Freude und Spannung erwarte ich seit Jahren das vertraute Ostpreußenblatt, die Preußische Allgemeine Zeitung.

Nach zunächst kurzer Durchsicht der bedeutenden Nachrichten auf der Titelseite blättere ich weiter, um zu erfahren, was denn nun Pannonicus zu den Dingen zu sagen hat.

Seine klaren, treffenden Kommentare in brillanter Versform sind hervorragend und immer eine besondere Freude für mich. Die Ausgabe vom 14. August war leider - trotz Luftpost - etwas länger unterwegs als sonst, aber "Ein deutsches Lied" auf Seite 2 hat mich mehr als genug für mein Warten entschädigt!

Mit meinem Dank und meiner Anerkennung für Ihre außerordentliche Zeitung möchte ich meinen Glückwunsch senden zu diesem hervorragenden Gedicht-Kommentar von Pannonicus.

Martin Drewes, Blumenau, Brasilien

 

Gehirnwäsche war nicht erfolgreich
Betr.: Preußische Allgemeine Zeitung

Ich möchte Ihnen heute auch mal einen Brief schreiben und beziehe mich dabei nicht auf einen Ihrer Artikel, sondern ein tagespolitisches Ereignis. Da ich seit Anfang des Jahres Abonnent Ihrer Zeitung bin und diese als sehr objektiv und seriös schätzen gelernt habe, erscheint sie mir als geeignete Plattform, meinem Herzen einmal Luft zu machen, ohne dadurch stigmatisiert zu werden.

Mich hat es beruflich nach Gotha verschlagen, eine heute leider eher etwas verschlafene Kleinstadt östlich von Frankfurt a.M. Der eine oder andere wird sich vielleicht noch an Gothas große Zeiten erinnern und das nicht nur durch die gleichnamige Versicherung, die hier gegründet wurde. Mein Geburtsjahr liegt mit 1970 lange nach dem Zweiten Weltkrieg und ich bin - wie die meisten meiner Generation - gehirnwäschemäßig damit unterrichtet worden, daß unser Vaterland die Wiege des Bösen ist und sich unsere Geschichte auf zwölf Jahre reduziert. Dumm ist nur, daß ich noch eine ganze Menge Zeitzeugen kenne. Alles Menschen von größter Honorigkeit, vor deren Leistungen und deren Leid ich mich oft nur stumm verneigen kann.

Ich bin es leid, die ewigen Lügen ertragen zu müssen und bin froh, daß es Menschen gibt, die den Mut haben, sich dagegen aufzulehnen und ich bin froh, daß es noch Zeitungen wie die Ihre gibt, die einen mit vielem versöhnen.

Katharina Koch, Gotha

 

Nicht abzuschätzen
Betr.: "Spalt-Thema Türkei" (Folge 40)

Ein Blick auf die Landkarte gibt jedermann Aufschluß: Will Europa wirklich eine EU-Außengrenze bis zum Kaukasus, zum Iran, zum Irak und zu Syrien? Würde die Europäische Union dann nicht in die unlösbare Kurdenfrage hineingezogen und in zahlreiche regionale Konflikte, die heute in der Türkei an der Tagesordnung sind?

Wenn die Europäische Union die Türkei aufnimmt, mit welchem Recht könnten dann andere Staaten, wie Armenien, Georgien und die Ukraine zurückgewiesen werden? Wer die europäische Einigung ernsthaft will, der darf die Identität Europas nicht verletzen. Wir leben in Europa aus einer christlichen Tradition, die unsere Kultur seit Jahrhunderten unauslöschlich geprägt hat und auch morgen noch prägen wird. In der Türkei bekennen sich fast 90 Prozent der Bevölkerung zum Islam. Dort herrscht eine andere Kultur. Derjenige aber schafft Konflikte, der versucht, zwei große historische Kulturen miteinander zu vermischen.

Wie viele zig Milliarden Euro das den deutschen Steuerzahler kosten, wie das die weitere Einwanderung von Türken fördern und wie sehr das die Einigung Europas erschweren wird, ist heute noch nicht abzuschätzen.

Selbstverständlich braucht die Europäische Union gute freundschaftliche und wirtschaftliche Beziehungen zur Türkei, nicht aber deren Integration.

Gerhard Drechsler, Melsungen

 

Kein berührendes Thema
Betr.: "Heimatrecht ist fundamentales Menschenrecht" (Folge 40)

Leider will der Kanzler der Bundesregierung Deutschland davon nichts wissen, was die Frage aufwirft, ob er überhaupt ein deutscher Kanzler ist. Leider kann er sich auf die Masse der Medien in unserem Land stützen, die an den Interessen deutscher Bürger und deren Leid wenig oder gar kein Interesse zeigen.

Da die Mehrheit der Deutschen wenig bis nichts von den Schrecken der Vertreibung weiß und gelernt hat, sie als Folge der Verbrechen Hitlers und der ihm allein angelasteten Kriegsschuld zu sehen, sind die Belange der Heimatvertriebenen kein berührendes Thema.

Darum konnte sich Schröder auch seinen Auftritt in Warschau leisten.

Gero Bultmann, Straubing

 

Falsche Königskerze
Betr.: "Vielerlei Mystik umgibt diese Pflanze" (Folge 33)

Als Botaniker habe ich einige Anmerkungen zu obigem Artikel. Die Autorin hat im wesentlichen korrekt recherchiert. Die Familie, zu der die Königskerzen (Verbascum; es gibt zirka zehn Arten in Mitteleuropa) gehören, heißen Braunwurzgewächse oder heute besser bekannt als Rachenblütler (Scrophulariaceae), nicht Braunwurz. Die Blütenschäfte der sogenannten "kleinen" Königskerzen sind nicht einen Zentimeter hoch, sondern wesentlich länger bei Pflanzen, die zwischen 0,3 und zwei Meter hoch werden. Die Abbildung zeigt aber (Pisa?) eine Nachtkerze (Oenothera) aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae), und die hat nichts mit den Königskerzen zu tun. Es heißt unter dem Foto: "Der gelbe Blütenstand lockt viele Bienen und Schmetterlinge". Ja, das ist richtig für die Königskerzen und auf ihrem falsch beschrifteten Foto sitzt schließlich auch eine Fliege aus der Gruppe der Zweiflügler (Diptera)!

Prof. Dr. Klaus Müller, Ascheberg

 

Erinnerung an glückliche Tage auf der Nehrung
Betr.: Mein Wunschtraum

Wünsche, sie gehören zum Leben des Menschen. Immer wieder haben sich Märchen und Geschichten mit der Kraft der Wünsche auseinandergesetzt. Da sind die leichtfertig ausgesprochenen Wünsche, die ein augenblickliches Bedürfnis befriedigen sollen, und doch nur eine Leere hinterlassen. Wie bei der Geschichte: "Die drei Wünsche." Und da sind, wie beim Fischer und seiner Frau, die unersättlichen, sich steigernden Wünsche, die am Ende alles zerstören.

Ich hatte einen Wunsch, der jahrzehntelang in meinem Innern lebte, der nicht erfüllbar schien und nun doch, im hohen Alter, wenn auch in bescheidener Form, seine Erfüllung fand. Der Wunsch entstand, als ich um 1940 das große Erlebnis der Kurischen Nehrung hatte. Wohl war mir seit früher Kindheit die Samlandküste vertraut. Verbrachten wir doch die jährliche Sommerfrische in Cranz, Rauschen oder Warnicken. Doch das Erlebnis der Kurischen Nehrung fiel tief in meine Seele. Staunend stand ich vor der Unendlichkeit der großen Dünen. Wie ein Sog zog es uns immer weiter in die Dünenkette hinein. Wolken verdunkelten die Lichtstimmung. Und neben dieser großen Schöpfungswelt die Traulichkeit der Fischerhäuser ... Nachgedunkelte Holz-wände, weiße Fensterrahmen, blaue Fensterläden, Giebelbekrönungen und Giebelverzierungen in verschiedenen Formen. Gelb leuchtende Sonnenblumen lugten über den Staketenzaun.

Dieser Schöpfungswelt wollte ich nahe sein. Es entstand in mir der große Wunsch, einmal, wenn ich erwachsen wäre, ein solches Haus auf der Kurischen Nehrung zu bauen. Doch erst kam der Zweite Weltkrieg, dann der Eiserne Vorhang. Aber auch nach dessen Fall wurde nichts aus meinem Traum, da eine schwere Krankheit meine Pläne vom Hauskauf zerstörten. Vor meiner kleinen Seniorenwohnung in Lilienthal steht nun aber seit einigen Wochen, gerade zu meinem 80. Geburtstag, ein kleines Kurenhäuschen, gebaut, um meinen elektrischen Rollstuhl aufzunehmen. Die vorübergehenden Men-

schen bleiben stehen und staunen. Und ich freue mich an jedem Tag über den Anblick und die Erfüllung meines Wunschtraumes, wenn er auch kleiner und bescheidener ausgefallen ist.

Ja, es gibt noch Wünsche, die durch Geduld und Zielstrebigkeit eines Tages sich verwirklichen. Mein kleines Kurenhäuschen erinnert mich an glückliche Tage meines Lebens auf der Kurischen Nehrung.

Eva Reimann, Lilienthal

 

Bald Minderheit im eigenen Land?
Betr.: "Spalt-Thema Türkei" (Folge 40)

Was nützt alle Skepsis zu einem EU-Beitritt der Türkei, hat Deutschland doch einen Kanzler und einen Außenminister, die die Türkei unbedingt in die EU holen wollen, egal was es das Land kostet, und egal, was aus ihm wird. Ist die Türkei erst in der EU, wird es Millionen Türken in unser Land ziehen, die Islamisierung unseres Landes wird rasant zunehmen, die Deutschen werden zur Minderheit im eigenen Land werden. Wollen Schröder und Fischer dazu die Weichen stellen? Ich denke: Ja! Denken dürfen wir doch noch im Land der gedrosselten Meinungsfreiheit.

Gerd Dietrich, Limburg


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