Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
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Preußische Allgemeine Zeitung / 23. Oktober 2004
Kirche hat offensichtlich ihr Versprechen gebrochen
Königsberg erfuhr vor 60 Jahren, am 26. und 28. August 1944, die schwerste
Zerstörung seiner Geschichte. Spreng- und Phosphorbomben wurden gezielt von den
englischen Bomberbesatzungen gegen die engbebaute Altstadt eingesetzt. Die
Kasernen, Bahnhöfe und Villenviertel blieben bekanntlich weitgehend unversehrt.
Tausende Zivilisten, Kirchen und das Ordensschloß fielen dem Terrorangriff zum
Opfer. Der Feuerschein war bis in die Nachbarstädte sichtbar. Eine
Begräbnisstätte der damaligen Bombenopfer war der Friedhof am Hammerweg. Auf ihm
steht heute die neue evangelische lutherische Auferstehungskirche, die
wesentlich mit Mitteln der Vertriebenen errichtet wurde.
Um die Gefühle der Überlebenden nicht zu verletzen, wurden während der
Baumaßnahme die vorhandenen Grabsteine auf dem Gräberfeld gesammelt, um später
um einen Mittelpunkt (Gedenkkreuz oder Kapelle) als Erinnerungsstätte für die
Toten und Bombenopfer neu aufgestellt zu werden. Im Keller der neu errichteten
Kirche sollte ein Erinnerungsraum (Museum) an die zerstörten Königsberger
Kirchen und ihre vertriebenen Gemeinden eingerichtet werden. So das feierliche
Versprechen des kirchlichen Bauherren Oberkirchenrat Linn aus Berlin. Jedenfalls
wurde als Zeichen des guten Willens mit den Steinen der zerbombten Königsberger
Kirchen schon mal der Grundstein des Neubaus gestaltet.
Bei meinem Besuch im August 2004 wurde ich freundlich von den heutigen
russischen Gemeindegliedern aufgenommen. Sie wußten von all den Zusagen nichts.
Es war nichts verwirklicht worden. Die Umgebung der neuen Kirche gleicht heute
einem Paradiesgärtlein einer reichen amerikanischen Gemeinde. Auf dem
Begräbnisplatz der Opfer - dem heutigen Kirchplatz - findet keinerlei Gedenken
an jene Bombennächte statt. Sind die vom Phosphor überschütteten brennenden
Frauen, Kinder und alten Leute bereits in Vergessenheit geraten? Haben die
verantwortlichen deutschen kirchlichen Stellen die Kirchengelder der
Vertriebenen gern genommen, aber das ehrende Andenken bewußt vermieden? Als
geborener Königsberger bin ich über das mangelnde Geschichtsbewußtsein tief
betroffen.
Klaus Schulz-Sandhof,
Pfarrer i. R., Drethem / Elbe
... und plötzlich stand ich vor dem Haus meines Opas
Ich möchte Ihnen heute über eine Begegnung berichten, die ich diesen Sommer
während meines Urlaubs erlebt habe. Unsere Fahrradtour war geplant von Tallinn
nach Masuren. Dabei wollten wir auch durch das Kaliningrader Gebiet fahren.
Grund dafür war, daß meine Vorfahren aus Gumbinnen kommen und es mich
interessierte, wo eigentlich meine Wurzeln sind. Mit unseren Touristenvisa
fuhren wir am 9. Juli in Nida auf der Kurischen Nehrung über die Grenze nach
Rußland. Unsere erste Übernachtung war in Königsberg und die zweite in
Insterburg. Unser Weg führte uns durch Gumbinnen Richtung Preußendorf. Hier
wurde am 18. Dezember 1925 mein Opa Horst Kanapinn geboren. Eigentlich wußte ich
überhaupt nicht, was ich suchte. Mir konnte auch keiner etwas über Gumbinnen
erzählen. Mein Opa starb 1946, kurz nachdem meine Mutter geboren wurde. Meine
Uroma starb 1976, da war ich erst zwölf Jahre alt. Ich wußte nicht, was ich hier
wollte. Nur mal die Straße durch Preußendorf fahren, wo sie gewohnt hatten. Wir
wußten ja nicht mal, ob wir richtig waren. Ein älterer Mann kam mir mit dem
Fahrrad entgegen. Er schaute uns so merkwürdig an. Na ja, wer fährt schon mit
soviel Gepäck auf dem Fahrrad durch Rußland? Das konnten nur Ausländer sein. Ich
fragte ihn, ob er Deutsch spräche. Ich war so froh über das "Ja". Er war
Deutscher und machte hier Urlaub. "So genau weiß ich nicht, was ich suche, aber
mein Opa ist in diesem Ort geboren", sagte ich. "Wie heißt denn Ihr Opa", fragte
er. "Horst Kanapinn", antwortete ich. Und dann kam seine Antwort, die mein Mann
und ich nie vergessen werden. "Ach der Horschtel, der so schön Geige spielen
konnte." Das war der Hammer. Der Mann war mit meinen Opa zur Schule gegangen.
Außerdem haben sie gemeinsam als Ofensetzer bei der Firma Nowak in Gumbinnen
gearbeitet. Er zeigte uns die Schule, die heute noch als Schule genutzt wird,
und das Grundstück, wo das Haus stand, in dem mein Opa gewohnt hat. Leider war
es vor Jahren mit einem betrunkenen Russen abgebrannt. Er erzählte uns viel von
früher, und wir hörten gespannt zu. Es gibt nicht mehr viele Zeitzeugen, die uns
darüber Geschichten erzählen können. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir
bei einer russischen Familie, die Heinz kannte. Ich möchte mich bei Heinz noch
einmal für diesen schönen Nachmittag bedanken.
Sabine Nagel, Leipzig
Entschädigungsklagen sind legitim
Der polnische Sejm fordert unsere Bundesregierung zu Handlungen auf, die ihr gar
nicht zustehen, und beschließt, die Bundesregierung aufzufordern,
Entschädigungsklagen deutscher Vertriebener als unbegründet und unrechtmäßig zu
bezeichnen. Dies bleibt wohl einmalig in der Geschichte. Keine Regierung eines
demokratischen Staates kann die private Entschädigungsklage verbieten.
Außerdem hat das Bundesministerium der Finanzen in diesem Jahr Hunderte Briefe
wegen Schadenersatzansprüchen verschickt und mit folgendem Text versehen: "Die
Bundesregierung ist - ebenso wie andere Bundesregierungen vor ihr - der
Auffassung, daß die Vertreibung und entschädigungslose Enteignung deutscher
Staatsangehöriger im Widerspruch zum Völkerrecht erfolgte". Weiter folgt ein
Satz: "Die Bundesrepublik hat damit nicht auf individuelle Ansprüche von
Deutschen verzichtet. Für deren Geltendmachung stehen den Betroffenen die in den
jeweiligen Ländern oder internationalen Institutionen bestehenden rechtlichen
Möglichkeiten offen".
Im Merkblatt BAA 21 - 76 des Bundesausgleichsamtes wird auch klar widersprochen,
daß Inanspruchnahme des Lastenausgleichs ein Verzicht auf Entschädigungen
bedeute. Damit ist es legitim, wenn Enteignete sich mit dem Gedanken tragen,
individuell auf Entschädigungen zu klagen. Diese Menschen aus den
Vertreibungsgebieten haben unbestritten am meisten unter den Folgen des
verlorenen Krieges gelitten. Sie wurden entwurzelt, leiden bis an ihr Lebensende
und ihnen werden weder der Lastenausgleich noch eine eventuelle Entschädigung die Wunden heilen.
Kurt Spriewald,
Kassel
Für alle Ewigkeit Schuldige
Heute las ich in der Welt, die
x-te Auflage der Anne Frank und einen ganzseitigen Bericht über eine in New York
ermittelte ehemalige jüdisch-deutsche Sportlerin, der Hitler die Teilnahme an
der Olympiade verwehrt hatte.
Der Krieg ist seit 59 Jahren vorbei, trotzdem laufen die Mühlen ohne Pause
weiter, die immer neu belegen wollen, zu welchen Verbrechen Deutsche oder die
Deutschen doch fähig sind. Wir sollen nach dem Willen der Einheitspresse auf
Ewigkeit Schuldige bleiben.
Man könnte diese sich wiederholenden Berichte durchaus akzeptieren, wenn man uns
Deutsche auch erfahren ließe, was Nichtjuden, Deutsche erdulden mußten, wie sie
gemordet, gequält und geschändet worden sind. Und es wäre auch angebracht, sich
um die Wahrheit zu bemühen und zumindest den Willen zu haben, Deutschlands
Bürger objektiv und zutreffend zu informieren. Doch nichts davon. Dem empörten
Bürger bleibt nur die Verachtung, wenn er denn überhaupt merkt, wie einseitig
und falsch er informiert wird. Besonders schändlich empfinde ich das in einer
demokratischen Ordnung, zu der doch die Meinungs- und Informationsfreiheit
gehören sollten.
Die Preußische Allgemeine Zeitung und die Junge Freiheit sind zwei Leuchtfeuer,
die aber noch nicht weit genug strahlen und gesehen werden, um in Deutschland
einer allumfassenden Wahrheit eine Chance zu geben.
Heiko Wittmann,
Solingen
Bush und Rumsfeld sind vollkommen schuldfrei
Dieses Mal hat Herr Heckel im Wochenrückblick das Datum verpaßt. Vor einigen
Monaten war es gang und gebe, Präsident Bush wie Secretary Rumsfeld in Sachen
Massenvernichtungwaffen im Irak unbewiesenerweise der "Lüge" zu bezichtigen.
Heute weiß es fast jeder Mensch zumindest in den USA besser!
Inzwischen haben schon verschiedene Ausschüsse des US-Kongresses die Sache
gründlichst untersucht und dabei festgestellt, daß Präsident Bush wie Rumsfeld
vollkommen schuldfrei nur die Ansichten ihrer Geheimdienste verteidigt haben.
Nach dem fatalen Angriff in New York konnten beide diese Berichte nicht
ignorieren und mußten die offensichtliche Gefahr Husseins beseitigen. Selbst
heute ist man bereits im neuesten Dülfer Report zu der Erkenntnis gekommen, daß
Hussein die Absicht und Mittel behalten hätte, nach der Unoinspektion diese
Waffen wieder aufzustellen.
Wo also wurde hier in den USA "gelogen" oder "gemogelt?
Peter P. Haase, Boca Raton,
Florida,
USA
Unbeirrt im Vertrauen: Obwohl US-Präsident Bush und Verteidigungsminister
Rumsfeld der Welt manch unstimmige Geschichte aufgetischt haben, stehen die
Chancen bei der Wahl im November nicht schlecht. Foto: wh
Stein mußte erst 1808 gehen
Im oben genannten Artikel wird das Entlassungsdatum des Freiherrn vom Stein aus
dem Generaldirektorium, Preußens Regierung, mit dem 24. November 1807 angegeben.
Es war allerdings ein Jahr später: Am 24. November 1808! In der Folge stimmt
dann sein Abreisedatum aus Königsberg mit dem 5. Dezember 1807 ebenfalls nicht:
5. Dezember 1808.
In dem Artikel wird in prägnanter Form die Rolle Schöns an der Reformarbeit
Steins geschildert, um die Schön später, als Mitte des Jahrhunderts Historiker
die preußische Reformzeit aufarbeiteten und alle Meriten Stein zuschrieben, so
heftig gekämpft hat. Bei der Entlassung Steins lag der Reformplan zur Aufhebung
der Patrimonalgerichtsbarkeit und der gutsherrlichen Polizeigewalt zur
Verabschiedung vor. Alleine die Gutsbesitzer liefen dagegen Sturm und schafften
es nach dem Abgang von Stein, dessen Inkraftsetzung zu verhindern, so daß die
Patrimonalgerichtsbarkeit nach 1848 aufgehoben und noch bis zu 100 Jahre
vergingen, ehe in Preußen die gutsherrliche Polizeigewalt abgeschafft wurde.
Gisela Borchers,
Hude
"Rücksichtslose Kampfführung der Deutschen"
Der Artikel vermittelt in seinem letzten Teil den Eindruck, daß das Ende der
Waffenbrüderschaft zwischen Finnen und Deutschen in gutem Einvernehmen und ohne
ernsthafte Kampfhandlungen von statten ging. Dem war nicht so.
Nicht nur wegen des unwegsamen Geländes in Mittel- und Nordfinnland (Lappland)
war ein planmäßiger Abzug der 20. Gebirgsarmee nach Nordnorwegen unmöglich. Es
spielten dabei auch militärische und wirtschaftliche Gründe eine große Rolle. So
unter anderem: russische Angriffe an der Murmansk-Front, Räumung der
Nachschublager, Luftwaffe- und Marinebasen an der Eismeerfront und die für die
deutsche Kriegswirtschaft wichtigen Nickelvorkommen im Petsamogebiet. Hinzu
kommt wohl noch Hitlers den Realitäten nicht immer Rechnung tragende
Einstellung. Alle diese Gründe und der Druck der russischen Regierung führten
Ende September / Anfang Oktober 1944 zu schweren, für beide Seiten
verlustreichen Kämpfen zwischen den einstigen Waffenbrüdern. Die Verbitterung
der Finnen wurde noch durch die deutschen Rückzugsmaßnahmen wie Sprengung von
strategisch wichtigen Verkehrsanlagen und Gebäuden verstärkt. Als die Finnen
Rouvaniemi, die Hauptstadt Lapplands, besetzten, war diese nur noch ein
Trümmerhaufen.
Es war also kein Wunder, daß Feldmarschall Mannerheim in seinen Erinnerungen
schreibt: "Die rücksichtslose Kampfführung der Deutschen, die schließlich ganz
Lappland verwüsteten, brachte dann alle zur Einsicht, daß es notwendig war, das
Land von einer Armee zu befreien, deren Anwesenheit eine unhaltbare Lage nur
verlängerte."
Im geschichtlichen Interesse sollte man auch vorstehende Tatsachen
berücksichtigen, auch wenn sie für Deutschland nicht gerade positiv sind.
Theodor Preuss, Immenstaad
Ein gutes Beispiel, das erstaunt
Erstaunlich, daß eine Zeitung des Springer-Verlages einem Mitbürger die
Möglichkeit gab, sich gegen einen Versuch des Stern, ihn in die rechte Ecke (Wo
ist die linke?) zu stellen, zu wehren und ihn zurückzuweisen. Aber wäre es
nicht der frühere BDI-Chef Henkel gewesen? Was er erlebt hat, ist doch nahezu
Alltag in der ach so freiheitlichen und meinungsfreiheitlichen Bundesrepublik. Und auch Zeitungen des Springer-Verlages huldigen leider nicht ganz
selten dem Meinungsterror einer sogenannten Political Correctness. Aber freuen
wir uns trotzdem, daß die Welt am Sonntag hier ein gutes Beispiel gegeben hat.
Möge es zumindest im eigenen Haus Wirkung zeigen!
Sieglinde Spendal, Leverkusen |