Chronologisches Archiv - Preußische Allgemeine Zeitung

30.10.04 / Ein eigenes Buch - Traum oder Wirklichkeit?

Ich habe so viel erlebt, ich könnte glatt ein Buch schreiben." Gerade älteren Menschen geht dieser Satz durch den Kopf, doch er wird meist beiseite geschoben. Bei der jährlich erscheinenden Menge von Büchern kann man leicht resignieren. Man fragt sich, wird man denn überhaupt wahrgenommen. Und dann: Da man bei den großen Verlagen sowieso keine Chance hat, muß man bestimmt viel Geld investieren.

Es ist sicher falsch, als Erstautor einen Platz in den Bestsellerlisten zu erwarten. Trotzdem sind gerade die Bücher kleiner Verlage auf dem Buchmarkt das Salz in der Suppe. Hier wird ohne Verbiegungen dokumentiert und fabuliert. Man denke sich, wie viele Bücher über Vertreibung, Kriegsschicksale oder Stasi-Verfolgungen ohne die kleinen Verlage nicht hätten erscheinen können. Ein zutreffendes Beispiel ist das neue Buch von Joachim Specht aus Dessau, der über die Auswirkungen der Selbstschußanlangen in der DDR berichtet.

Die Vielzahl an kreativ gestalteten Büchern, die durch diese Verlage auf den Markt gelangt sind, ist beachtlich. Wie schwer es diese Verlage auch haben, man kann doch meist zu beiderseits günstigen Bedingungen mit ihnen zu seiner Buchveröffentlichung kommen.

Übrigens: Günstige Bedingungen bedeuten oft auch mehr Zeit zum Lektorieren und Beraten. Insofern ist man bei ihnen besser untergebracht, als wenn man sein Buch allein veröffentlicht oder die Buchdienste "on demand" aufsucht.