18.04.2024

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06.11.04 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 06. November 2004


Leserbriefe

Wege aus dem Jammertal
Betr.: Schulden-Uhr

Es ist anerkennenswert, daß die PAZ in jeder Ausgabe den Stand der Schulden-Uhr bekannt gibt. Doch wer kann sich eine Verschuldung von fast 1,4 Billionen Euro vorstellen? Trotz einer Verschuldung im Bundeshaushalt 2004 von rund 29,3 Milliarden Euro mußte das Kabinett einen Nachtragshaushalt mit einer weiteren Nettokreditaufnahme von 43,7 Milliarden Euro beschließen. Wo soll das hinführen? Einsparungen im Sozialsystem sind sicherlich erforderlich. Dadurch wird aber Kaufkraft abgeschöpft, die vorwiegend von dieser Bevölkerungsschicht ausgehen würde. Verminderung von Kaufkraft im Inland schwächt die Konjunktur, vernichtet Arbeitsplätze und führt zu einer weiteren Verschuldung des Staates. Andere, durchgreifende Reformen müssen her! Zum Beispiel: Abschaffung des Föderalismus in Deutschland, wie es früher einmal war. Statt 16 "Kurfürsten" mit vorwiegend bremsender Tendenz im Bundesrat lieber eine starke Bundesregierung, die vom Bundestag kontrolliert wird. Wir können uns den Aufwand mit einer föderalen Struktur in Deutschland nicht mehr leisten! - Ein weiteres Beispiel: In den Parlamenten (besonders im Europaparlament) könnten gut ein Drittel aller Parlamentarier eingespart werden; die parlamentarische Arbeit würde dadurch nicht schlechter, eher effektiver! - Ein drittes Beispiel: Deutschland war vor 20 Jahren ein reiches Land. So konnten überhöhte Zahlungen ins Ausland, an die EU und die UN vereinbart werden. Das geht heute nicht mehr, daher rück-sichtslose Reduzierung in einem angemessenen Verhältnis zu den Zahlungen anderer Staaten. - Ein letzter Vorschlag: Jeder Arbeitnehmer in Deutschland erhält nur seinen Nettoverdienst ausbezahlt. Warum gilt das nicht auch für Schauspieler, Sportler, Entertainer und andere deutsche Staatsbürger, die ihren Wohnsitz im Ausland haben? Was in Deutschland verdient wird, sollte auch in Deutschland versteuert werden. Und Kapitalanlagen Deutscher im Ausland, die nicht in der Steuererklärung gemeldet werden, sollten vom Staat konfisziert werden, wenn dies festgestellt wird. - Man könnte noch viele Vorschläge, die einen Konjunkturaufschwung in Deutschland nicht bremsen, in die Diskussion bringen. Sicherlich sind diese Vorschläge hart und schwierig in der Ausführung, aber härtere Konsequenzen als für die Betroffenen durch die "Hartz-Maßnahmen" bringen sie auch nicht.

Döring v. Gottberg, Kiel

 

Finnischer Waffenbruder Olavi Halligainen gesucht
Betr.: "Das vorläufige Ende einer Waffenbrüderschaft" (Folge 38)

In der Folge 38 las ich den Artikel über das unglückliche Ende der finnisch-deutschen Waffenbrüderschaft im September 1944. Damals lag ich in einem Speziallazarett für Nervendurchschüsse. Ich war Pionier in der oberbayrischen 97. Jägerdivision.

Mein Bettnachbar war ein junger Finne, der der Waffen-SS angehörte. Er hatte durch einen Granatsplitter eine verletzte und teilweise gelähmte linke Hand. Er hieß Olavi Halligainen. Wir waren schnell Freunde geworden.

Als die Nachricht kam, daß Finnland aus dem Bündnis mit dem Reich ausschied, war er erregt und verzweifelt. Wir wußten damals natürlich nur wenig von der wirklichen Kriegslage, obgleich wir kaum noch Hoffnung hatten, daß der Krieg ohne die versprochenen Wunderwaffen noch ein gutes Ende haben könnte. Olavi war verzweifelt. In der Nacht flüsterte er mir zu: "Ich melde mich morgen sofort wieder an die Front". Und so geschah es. Der Abschied fiel mir schwer. Ich habe nie mehr von ihm gehört. Anfragen in Finnland waren vergeblich. Aber ich werde ihn, meinen guten Kameraden Olavi, nie vergessen.

Günther Kraft, Berlin

 

Tag der Heimat laut PDS "braunes Spektakel"
Betr.: "Alte Hetze" (Folge 43)

"Wieder braunes Spektakel auf dem Kaiserplatz - Bürgermeister Paul Larue fördert weiterhin den rechtsextremen Verein Bund der Vertriebenen. Am 16. Oktober findet in Düren der alljährlich so genannte Tag der Heimat des revanchistischen Bundes der Vertriebenen statt ..."

Dies ist ein Ausschnitt des Textes eines Flugblattes der PDS zum Tag der Heimat. Wir sind über solche Art von Beschmutzung sehr empört.

Gertrud und Hugo Fehlau, Düren

 

Mißbrauchte Freiheit
Betr.: "Pressefreiheit in Gefahr" (Folge 36)

Für die Ausführungen von Hans-Jürgen Mahlitz habe ich volles Verständnis, wobei ich einschränke, daß sie nur für die Preußische Allgemeine Zeitung oder die Junge Freiheit gültig sein können.

Die deutsche Einheitspresse ist mit ihrer Freiheit miserabel umgegangen, ja hat sie zum Schaden unseres Volkes mißbraucht. Wenn die Mehrheit der Deutschen heute nur noch vom Holocaust und NS-Verbrechen weiß, dann ist dies das Werk einer mißbrauchten Freiheit. Wenn heute Gedenkstätten für unsere Gefallenen geschändet werden, wenn der Opfer von Vertreibung und Bombenterror kaum bis gar nicht gedacht wird, wenn in Berlin die ruhmreiche Sowjetarmee mit gewaltigen Ehrenmalen aufwartet, obwohl doch ihre Soldaten allein in Berlin über 100.000 Frauen vergewaltigt haben, dann hat diese Presse versagt. Ihre Freiheit hat sich als wertlos erwiesen.

Claudia Weißenbach, Lingen

 

Käfig der Political Correctness
Betr.: "Dampfwalze der Gleichheit" (Folge 40)

Wenn man es hart ausdrücken will, leben wir in einer faschistoiden Diktatur sogenannter Gutmenschen, die sich zu ihrer Herrschaft einer Political Correctness bedienen, die aussagt, was jeder Deutscher, der Auschwitzmörder, denken darf und was nicht. Dazu dient die Geschichtsfälschung, die vor allem aus Verschweigen besteht, so daß viele Deutsche es gar nicht merken, wie unfrei sie sind. Sie leben in einem Käfig, dessen Gitterstäbe ihnen nicht bewußt sind.

Friedrich Eichblatt, Düsseldorf

 

Pure Geldverschwendung
Betr.: "Die Schuldenuhr"

Die PAZ berichtet wie kaum ein anderes Presseorgan über die Staatsverschuldung. Mit Stand vom 30. August 2004 sind das fast 1,4 Billionen Euro. Dies macht 16.800 Euro pro Kopf der Bevölkerung aus. Dieser Betrag ist höher als das Jahreseinkommen, das künftig einem Arbeitslosen nach dem Hartz-IV-Konzept im Durchschnitt zusteht. Vor Jahresfrist waren es "nur" 15.800 Euro. Die Verschuldung des einzelnen hat somit ohne Zutun um mehr als ein Monatseinkommen zugenommen. Tendenz steigend. Dieser Zustand ist mehr als besorgniserregend. Er ist existenz- und substanzbedrohend.

Zur Zeit legt Hans Eichel dem Bundestag gerade seinen Haushaltsentwurf für 2005 vor. 258 Milliarden Euro weist dieser Entwurf aus, bei rund 22 Milliarden "Neuverschuldung".

Andererseits verschwendet die Regierung Unsummen an Steuergeldern. Dazu nur ein Beispiel von vielen: Laut einer (dpa-)Veröffentlichung im Eichstätter Kurier vom 5. September 2004 verschlingen Beamtenflüge noch immer Millionen. Fünf Jahre nach dem Umzug von Regierung und Parlament nach Berlin fliegen monatlich rund 5.500 Ministerialbeamte zwischen der alten Hauptstadt Bonn und dem neuen Regierungssitz hin und her. Die etwa 11.000 Flüge kosten knapp eine Million Euro im Monat. Das addiert sich zu 60.000.000 (60 Millionen) Euro vom Zeitpunkt des Umzugs bis jetzt. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung an den CSU-Abgeordneten Ernst Hinsken hervor, berichtet Der Spiegel.

Immer noch arbeiten mehr Regierungsbedienstete in Bonn als in Berlin, nämlich 11.700 am Rhein und nur 9.000 in Berlin. Weiten Teilen der Öffentlichkeit dürfte kaum bekannt sein, daß von den 13 Bundesministerien fast die Hälfte, nämlich sechs, ihren Dienstsitz nicht in Berlin haben, sondern in Bonn beibehalten.

Nimmt man solches zur Kenntnis, ist besser verständlich, warum die Menschen immer montags, tausendfältig und protestierend durch die Straßen ziehen.

Peter Kopyciok, Kipfenberg

 

Kein Niveau
Betr.: "Ein Preis gegen Österreich" (Folge 42)

Die Illustration des Jelinek-Artikels in der PAZ ist problematisch, weil so noch nie dagewesen. Sie ist wohl als Bewußtmachung des Niveaus der neuen Literaturnobelpreisträgerin gedacht.

Monika Guddas, Berlin

 

Polen zum Nachdenken zwingen
Betr.: "Heimatrecht ist fundamentales Menschenrecht" (Folge 40)

Gerhard Schröders Auftritt in Warschau ist ein eklatanter Verstoß gegen Prinzipien, sich im Ausland für und nicht gegen seine Bürger zu stellen. Statt dessen bedient er Maximalforderungen der Polen, die man im Zusammenhang mit dem Völkermord an den Ostdeutschen und der Annexion eines Viertels des deutschen Territoriums sehen muß, eines Verbrechens, das in dieser Dimension bisher einmalig in der Menschheitsgeschichte ist.

Statt mit "deutscher Schuld" und "deutscher Schande" um Anerkennung zu buhlen, hätte er zu Hause bleiben sollen, um den sich nationalistisch und chauvinistisch gebenden Polen Zeit zu geben, über die bis heute versäumte Aufarbeitung eines historischen Unrechts nachzudenken.

Konrad Zimmer, Königsberg i. Ufr.

 

Gleichwertige Teile
Betr.: ",Deutschland hassen' - der Bürger zahlt" (Folge 40)

Wir haben eine linke Bundesregierung, die ihre Macht dazu nutzt, ihre politischen Gegner zu bekämpfen, zu diskriminieren und an den Rand unserer Gesellschaft zu drängen. Das widerspricht den Aufgaben einer Regierung. Darum kommt es auf die Opposition an. Sie muß verhindern, daß unsere demokratische Ordnung von links aus unterlaufen wird. Rechts und links sind gleichwertige Teile des demokratischen Spektrums. Extremisten beider Seiten sind gleichermaßen zu bekämpfen und in ihre Schranken zu weisen.

Horst Hallert, Kassel

 

Wagners germanischer Mythos wird zerstört
Betr.: "Quo vadis Bayreuth?" (Folge 37)

Den Zeitgeist zum Thema Richard Wagner und damit Bayreuth kritisch aufzugreifen ist zu begrüßen. Eine Ergänzung sei erlaubt, um damit die gestellte Frage: "Warum kann man in ihrer Größe zeitlose Werke nicht zeitlos groß inszenieren?" zu beantworten.

Man könnte, das geschieht noch in anderen Ländern wie in Österreich oder Ungarn, man will aber nicht. Der implantierte Zeitgeistvirus heißt purer "Antigermanismus", der in alle deutsche Kulturbereiche eingestreut wurde. Keine Oper außerdeutscher Herkunft wird derart verhunzt und damit ihres Sinnes beraubt, wie die Musikdramen Wagners und auch Karl-Maria von Webers. Das fällt auf!

Wagners Musikdramen stellen germanischen Mythos dar, angereichert mit Psychologie und Philosophie abendländischer Art. Alle von Frau Dremel angeführten Regisseure, nicht nur Schlingensief, sind nicht bereit beziehungsweise fähig, ihren Inszenierungen den germanischen Mythos zu unterlegen. Im Gegenteil, es wird bewußt entmythologisiert bis zum lächerlich machen. Damit fehlt die Substanz und die von Wagner geforderte Einheit: Darstellung - Musik - Bild, "Ein Guß".

Selbst Sawallisch sagte einmal: "Man kann den Ring heute nicht mehr so bringen, wie früher." Warum nicht? Mit der Zeit gehen, heißt nicht verfälschen. Mehr noch als andere Opern, natürlich auch dort, erfordern Wagners Werke totale Werktreue und Befolgung der Regieanweisungen. Andernfalls bricht "der Guß" auseinander, so in Bayreuth wie in München. Hier ist der englische Intendant Jonas erfolgreich bestrebt, zugunsten des gegenwärtigen Zeitgeistes das Publikum auszutauschen.

Wie richtig: "Gott sei Dank kann man die Augen schließen, wenn es zu viel wird ..." Dazu muß ich jedoch nicht nach Bayreuth, sondern ziehe eine klassische Aufnahme vor einem schönen Landschaftspanorama vor.

Günter Hagner, München

 

Nicht jeder mag die modernen Wagnerinszenierungen: Christoph Schlingensiefs Version des "Parsifal" 2004. Foto: Bayreuther Festspiele

 

Wer aufs Volk hört, ist gleich Populist
Betr.: "Schwebt der Konservative im luftleeren Raum?" (Folge 33)

So würde ich das sehen. Ihm fehlt eine Partei, die seine Ziele zu großen Teilen abdeckt und seinem Lebensgefühl entspricht.

Die CDU und CSU sind zu "schwach auf der Brust" und tendieren zu nichts Greifbarem. Zu den unser Land betreffenden Lebensfragen haben sie keine Antwort. Was soll aus Deutschland werden? Soll unser Land ein deutsches bleiben? Sollen wir uns auf Ewigkeit unter das Joch des Holocaust bücken, der uns gerade seinen Stempel in das Herz der Hauptstadt pflanzt? Sollen nur wir nie vergessen, während unseren Nachbarn und anderen noch nicht einmal die volle Wahrheit bekannt ist? Sollen unsere Soldaten des Zweiten Weltkrieges auch weiter von den Reemtsmas unser Zeit in den Schmutz gezerrt werden dürfen. Zählen deutsche Leiden gar nicht?

Der Souverän der Bundesrepublik Deutschland, ihr Volk, wird von den Parteien bevormundet, gegängelt und entmündigt. Die Meinung der Bürger wird als Stammtischgerede diskriminiert. Wer versehentlich auf sein Volk hören sollte, wird gleich als Populist in die Ecke gestellt. Es regieren Lüge, Täuschung und Vorteilsnahme. Hoffnung nicht in Sicht.

Pia Meißner, Hagen


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