Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
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Preußische Allgemeine Zeitung / 13. November 2004
Deutschland in der Ausstiegsfalle: Die rot-grünen Koalitionäre bleiben -
teils wider besseres Wissen - stur bei ihrer Behauptung, der Niedergang
Deutschlands habe rein gar nichts mit den rasant steigenden Energiekosten als
Folge verfehlter Energiepolitik zu tun. Der harte Kern der Kernkraftgegner sah
auch in dem tragischen Unfall auf der französischen Etappe des Castor-Zuges
keinen Anlaß, wenigstens auf Blockaden des Schienenweges zu verzichten. Im
Gegenteil: Mit Transparenten wie "Todes- zug" wurde das Unglück sogar noch
instrumentalisiert. Derweilen kündigt die Opposition bereits an, im Falle eines
Sieges bei der nächsten Bundestagswahl aus dem Ausstieg aus der Kernenergie
auszusteigen. Weltweit deutet ohnehin alles auf eine Renaissance der
Atomkraftnutzung hin. Und auch in der deutschen Energieversorgungswirtschaft,
die sich allzu widerstandslos dem Ausstiegsdiktat gebeugt hatte, beginnt man
umzudenken. Deutschland leidet unter extrem hohen Energiepreisen, die jeden Hauch von
Aufschwung sofort wieder ersticken. Ursache sind aber nicht nur die hohen
Rohölpreise - die sind schließlich für alle Industrieländer gleich. Hier
wirkt sich auch aus, daß wir unsere als besonders sicher geltenden,
preisgünstig arbeitenden Kernkraftwerke herunterfahren und abschalten; so
müssen wir mehr Strom im Ausland kaufen - teurer und aus unsicheren
Atommeilern stammend. Einen möglichen Ausweg aus der selbstgestellten Falle bieten jetzt
ausgerechnet die auf dem Strommarkt mit Deutschland heftig konkurrierenden
Franzosen. Sie wollen einen neu entwickelten Reaktortyp (EPR) installieren, ein
Milliardenprojekt, das sie allein nicht schultern können. Auf der
internationalen Partnersuche haben sie mehrere deutsche Energieversorger
angesprochen. Damit würde der deutsche Ausstieg dann endgültig zur Farce
geraten. Deutsche Hochtechnologie, die im eigenen Lande nicht geschätzt wurde, kommt
nun im fernen China zu Ehren. Dort will man den gigantischen Energiebedarf des
Riesenreichs mit Hochtemperatur-Reaktoren (THTR) decken. Diese als besonders
sicher geltende Baulinie war in den 70er Jahren an der Kernforschungsanlage
Jülich entwickelt worden. Zu mehr als einer betriebsbereiten, aber an
ideologischen Genehmigungshürden gescheiterten "Milliardenruine" im
westfälischen Hamm haben wir Deutschen es aber nie gebracht. H.J.M. Unbelehrbar: Trotz des tödlichen Unfalls in Frankreich wollten die deutschen
Anti-Atom-Aktivisten nicht auf Gleisblockaden in der Nähe des Zwischenlagers
Gorleben verzichten. Foto: pa |