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13.11.04 / Hilfe aus der Natur / Miese Stimmung im November?

© Preußische Allgemeine Zeitung / 13. November 2004


Hilfe aus der Natur
Miese Stimmung im November?

Viele Menschen fürchten sich geradezu vor ihr, träumen von anderen Gefilden, wo es nicht schon um fünf Uhr nachmittags dunkel wird, wo milde Temperaturen es erlauben, auch solche Wochen unbeschwert draußen zu verbringen. In unseren Breiten jedoch steht die dunkle Jahreszeit vor der Tür; Weihnachten ist noch weit und somit auch die trostreiche Erkenntnis, daß es wieder aufwärts geht. Schlechte Laune macht sich breit bei wetterfühligen Menschen. Der ewig graue Himmel, der Nieselregen, mancher Herbststurm läßt sie verzagen. Sie sind müde und abgeschlagen, haben keinen rechten Mumm etwas zu unternehmen. Die Mediziner sprechen von Winterdepression oder neudeutsch vom Novemberblues.

Durch den Mangel an Sonnenlicht produziert der Körper zu wenig Seratonin, ein Hormon, das für gute Laune und Schwung sorgt. Stattdessen wird im Körper mehr Melantonin gebildet, das für den Schlaf- und Wachrhythmus zuständig ist. Müdigkeit und Antriebsschwäche sind die Folge.

Man sollte dieses Unbehagen, das sich durchaus zu einer ernsten Depression auswachsen kann, nicht auf die leichte Schulter nehmen. Allerdings gleich mit der Chemiekeule zuzuschlagen, ist nicht ratsam. Mutter Natur hält viele Mittel parat, die zumindest in leichten Fällen sehr hilfreich sein können. Ein ausgiebiger Spaziergang - bei jedem Wetter! - sorgt für die notwendige Bewegung und für anregende Lichtreize. Auch leichter Sport beeinflußt die Stimmung positiv.

Wer nicht auf die gute Linie achten muß, der kann gute Laune auch naschen. Durch süße Snacks, Schokoriegel oder Desserts wird der Insulinspiegel im Blut erhöht. Der Eiweißbaustein Tryptophan, ein Vorläufer des Serotonins gelangt in größerer Menge als sonst ins Gehirn und trägt zur Bildung des stimmungsaufhellenden Botenstoffs Serotonin bei.

Aus der Naturapotheke bietet sich ein altes Hausmittel an, das die Stimmung nachweislich positiv beeinflußt: Johanniskraut. Als Tee, Saft oder auch als Kapsel ist es freiverkäuflich und macht, im Gegensatz zu den üblichen Antidepressiva, nicht abhängig. Beim Sonnenbaden muß man allerdings aufpassen, denn die Haut wird durch Johanniskraut lichtempfindlicher. Schon die alten Griechen wußten um seine Wirkung. Im Mittelalter glaubte man gar, das Johanniskraut könne Hexen und Dämonen vertreiben. Auch erzählte man, daß aus dem Blut Johannes des Täufers, das bei dessen Enthauptung auf den Boden tropfte, die Pflanze zu sprießen begann.

Der Herbst bringt für viele Menschen nicht nur eine gedrückte Stimmung, auch Erkältungskrankheiten sind wieder im Anmarsch. Bei Schnupfen, Ohrenschmerzen, Fieber helfen oft auch Hausmittel aus der Naturapotheke. Rote-Beete-Saft und geriebener Meerrettich schwemmen die Bakterien einer Nebenhöhlenentzündung aus, während die ätherischen Öle und Flavonoide einer gehackten Zwiebel, die in einem Tuch auf ein schmerzendes Ohr gelegt wird, eben diese Schmerzen lindern. Thymian, Linde und Kamille als Tee helfen bei Fieber, ein Tee aus Weidenrinde ist wirkungsvoll bei den typischen Erkältungsbeschwerden. Und Großmutters heißer Holundersaft hilft auch heute noch bei Schüttelfrost.

Gerade in Zeiten von Kostenexplosionen im Gesundheitswesen ist der Schritt zur Natur kein Rück-, sondern eher ein Fortschritt. Der Körper wird es dankbar aufnehmen. hast


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