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27.11.04 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 27. November 2004


Leserbriefe

Anhäufung falscher Behauptungen
Betr.: "Auf Spurensuche im Königsberger Gebiet" (Folge 45)

Wir bitten um deutliche Richtigstellung der uns in diesem Artikel betreffenden Passage. Wir kennen den Autor nicht, noch haben wir ihn irgendwie autorisiert, unseren Namen zu erwähnen.

1. Wir haben nie einen Betrieb im Samland besessen.

2. Wir sind nicht an der russischen Bürokratie gescheitert. Es ist nicht einfach mit ihr umzugehen, aber wir haben jederzeit Hilfe und Antworten im Rahmen der russischen Gesetze erhalten. Daß es gerade auf der mittleren Beamtenschiene Schwierigkeiten gibt, dürfte auch aus unserem Land bekannt sein.

3. Wir haben unser begonnenes Vorhaben noch nicht aufgegeben. Unsere Maschinen und Hausrat befinden sich noch im Königsberger Gebiet.

4. Aus gesundheitlichen Gründen - Herzinfarkte meiner Frau und einer eigenen Hüftoperation - mußten wir kürzertreten.

Weiterhin halte ich den Bericht für sehr subjektiv und unangemessen tendenziös im Unterton. Das Foto zeigt zwar den Nordbahnhof, ist aber nicht der Ankunftsort des Zuges aus Lichtenberg. Mit Bus und Bahn sieht man nicht die Entwicklungen, die das Gebiet durchmacht. Eines ist sicher, die Entwicklung der Stadt Königsberg und des Umlandes klaffen weit auseinander. Als meine Frau ihr Vorhaben seinerzeit anfing, habe ich gesagt, daß es mindestens eine Generation dauern wird, bis sich die Entwicklung und die Mentalitäten annähern. Unsere Dolmetscherin und inzwischen selbständige Reisekauffrau hat einmal gesagt, was 70 Jahre in die Köpfe hineingeprügelt wurde, ist schwer wieder herauszubekommen. Wir führen ja inzwischen für unsere Bundesrepublik eine ähnliche Debatte.

Die Diskussion einer vierten baltischen Republik ist ein Absurdum, das in einigen Köpfen herumspukt, aber nicht dem Trachten der im Königsberger Gebiet lebenden Menschen entspricht. Eine engere Anbindung an die EU oder eine Euroregion erscheint dagegen wünschenswert.

Klaus Trautmann, Reidenhausen

 

Erziehung zur geistigen Unabhängigkeit?
Betr.: "DDR-Konzepte für Berlins Schulen" (Folge 44)

Wir sollten nicht übersehen, daß sich SPD und PDS (SED) nahestehen. Es sind sozialistische Parteien, die es am liebsten sehen, wenn sie ihr Fußvolk von der Wiege bis zur Bahre folgsam durch das Leben führen können. Folgsamkeit setzt voraus, daß die autonome Persönlichkeit abgeschmirgelt wird, wozu dient, Frauen nur noch zum Gebähren zu benutzen. Alles weitere regelt die staatliche Betreuung.

Alle Menschen sind gleich, nur die Funktionäre sind gleicher, und sie wissen vor allem, was allen anderen zu frommen hat. Liebe, Geborgensein, Umsorgtsein, Einsicht in Notwendiges, Rücksicht und Vorbild fehlen, auch geistige Unabhängigkeit!

Und was sind das für Zeugungspartnerschaften, die nicht einmal in der Arbeitslosigkeit Zeit für ihre Kinder haben und nach der staatlichen Betreuung schreien? Es sind die Früchte von 40 Jahren DDR. So sollen unsere Kinder nicht werden.

Elfriede Trost, Berlin

 

Verteufelung "in extremis"
Betr.: "Relative Demokratie" (Folge 45)

Dieser Artikel übertrifft leider in seinem maßlosen Haß gegen Präsident Bush und die Mehrzahl von meinen Landsleuten sogar noch die Haßwellen letzter Jahre im Spiegel. Ja, man könnte beinahe sagen, man fühlt sich in die Zeit des Dritten Reiches zurückversetzt, in der solche Artikel keine Seltenheit waren.

Eine gerechte Kritik ist immer passend in einer Demokratie, aber eine Verteufelung "in extremis" der Politiker, mit denen man nicht übereinstimmt, ist nichts wie nackte Feindpropaganda.

Es tut besonders weh, daß gerade die Preußische Allgemeine diesem giftigen und verlogenen Angriff auf Amerika eine Veröffentlichung gewährte!

Nach dem klaren Wahlsieg der Republikaner hier in den USA wäre es vielleicht endlich einmal an der Zeit, die heutige antiamerikanische Grundeinstellung in Deutschland noch einmal gründlich zu überprüfen, bevor eine totale Entfremdung in unseren noch gerade so bestehenden Verbindungen unsere Nationen endgültig auseinanderreißt.

Peter P. Haase, Boca Raton, Florida, USA

 

Zwei Jahre früher
Betr.: "Transparenz und Leichtigkeit" (Folge 43)

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-kirche in Berlin soll nach Feststellung im Artikel 1963 eröffnet worden sein. Dies geschah allerdings schon 1961 durch Bischof Dibelius kurz vor Weihnachten. 1963 wurde der Neubau der Berliner Philharmonie eingeweiht.

Helmut Schinkel, Berlin

 

Absurder Vorwurf
Betr.: "Unterwandert" (Folge 45)

Ihrem Artikel entnehme ich, daß Sie die Waldorfschule für politisch (rot-grün) beeinflußt und ausgerichtet halten. Es mag schon sein, daß Eltern diese Politik gut finden; zum Konzept der Schule gehört es aber nicht. Da ist Politik gar kein Gesprächsthema. Man kümmert sich in der wöchentlichen Konferenz, in Elternabenden und Klassenkonferenzen um die Entwick-lung der Kinder und Jugendlichen, darum, wie sie am besten allgemeinmenschlich - nicht nur intellektuell - gefördert werden können.

Die Verleumdung, daß der Gründer der Schule, Rudolf Steiner, Rassist und Antisemit gewesen wäre, ist durch ein über Jahre erstelltes Gutachten von neutraler Seite als unrichtig und ungerechtfertigt erwiesen. Wenn Sie auch nur die Titel der Vorträge und Bücher von Steiner als Taschenbuch lesen, werden Sie - auch ohne Gutachten - erkennen, wie absurd dieser Vorwurf ist.

Es gibt heute nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt Waldorfschulen. Sie entstanden und entstehen nicht durch Missionierung, sondern dadurch, daß Menschen aus Afrika, Asien, Australien, Nord- und Südamerika nach Deutschland kamen und kommen und diese Menschenkunde kennenlernen wollen, mit der sie der Lebensform des Materialismus und der Amerikanisierung, unter der sie leiden, entgegenwirken können.

Die Waldorfschule wurde als eine christliche Schule gegründet. Ihre Menschenkunde ist aber allgemeinmenschlich. Bei Anerkennung, Pflege und Hochschätzung anderer Kulturen ist das Bewußtsein, daß wir alle Menschen sind und im Frieden auf dieser Erde zusammenleben wollen, ein übergeordneter Gedanke. Vorurteile sind Hindernisse bei diesem Bemühen.

Dr. Dorothea Rosenstingl, Niefern-Öschelbronn

 

Ergreifen wir selbst die Initiative!
Betr.: Leserbriefe zum Thema "Zentrum gegen Vertreibungen"

Halten wir es mit Goethe: "Es genügt nicht zu wollen, man muß es auch tun." Der Aufruf von Ulrich Löbert verdient uneingeschränkte Unterstützung. Es gibt mehrere Beispiele aus jüngster Zeit dafür, daß durch den guten Willen und den Einsatz von Befürwortern einer Maßnahme das Ziel in die Wege geleitet und auch erreicht wurde. Als Beispiele mögen hier die "Traditionsgemeinschaft Potsdamer Garnisonkirche" oder die "Aktion Kritische Solidarität mit Martin Hohmann" stehen.

Ich bin fest überzeugt davon, daß sich viele Deutsche dem Aufruf von U. Löbert anschlössen, wenn es gelänge, die für die Errichtung des Zentrums erforderlichen Maßnahmen zu organisieren. Wer wäre dafür besser geeignet als der BdV, der als bereits bestehende, den Bau des Zentrums befürwortende Organisation der Initiative zusätzlichen Schwung verleihen und die Aktivitäten kanalisieren könnte. Über Presseorgane wie die Preußische Allgemeine Zeitung und die Junge Freiheit wäre sicherlich ein erheblicher Teil des Personenkreises, aus dem sich die Spender rekrutieren, erreichbar und damit die Initialzündung für das Zentrum, das ein deutsches sein muß und kein globales sein darf, gegeben.

Über den Ort, an dem eines Tages das Zentrum errichtet werden wird, sollten meines Erachtens frühzeitig Überlegungen angestellt werden, da gerade im Zusammenhang mit Gedenkstätten, die Geschehnissen während des Zeitraumes 1933 bis 1945 gewidmet sind, immer wieder Irritationen und massive, ideologisch befrachtete Widerstände zu verzeichnen sind. Es muß nicht die deutsche Hauptstadt sein, in der diese Gedenkstätte ihren Ort findet; sie ist in Deutschland dort am besten aufgehoben, wo die Wahrscheinlichkeit und die Möglichkeit, ihre Würde zu wahren und ungestört zu gedenken, am größten sind.

Nehmen wir unseren häufig übelgelaunten und den Anliegen ihres Volkes abgewandten politisch Verantwortlichen das Heft aus der Hand, greifen wir die Löbert-Initiative auf! Ich bin auch dabei.

Die Preußische Allgemeine Zeitung könnte - so wie jetzt schon seit geraumer Zeit über die Staatsverschuldung - über die Fortschritte der Stiftung Vertriebenenzentrum berichten und so dazu beitragen, weitere Leser zu motivieren.

Hans-Jochen Scholz, Remagen


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