Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
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Preußische Allgemeine Zeitung / 25. Dezember 2004
Archiv-Odyssee
Ein Teil des Archivs der 4. Armee der Wehrmacht, das letztes Frühjahr im
Grenzstreifen zwischen der Republik Polen und der Russischen Föderation von der
Forschungsgruppe „Fort“ im Kreis Heiligenbeil gefunden wurde, ist nach
Ostpreußen zurückgekehrt. Der für das Auffinden verschollener Kulturgüter im
Königsberger Gebiet zuständige Historiker Awenir Owsjanow hatte vor drei Jahren
Hinweise ehemaliger Wehrmachtsoldaten erhalten, daß die Wehrmacht die Unterlagen
im März 1945 vergraben hatte, als sie sich vor der Roten Armee zurückzog. Die
ehemaligen Soldaten zeigten Owsjanow auf einer Landkarte das Versteck.
Schließlich fand der Heimatforscher letzten Juni die Dokumente, die eineinhalb
Meter tief in der Erde vergraben waren. Nach ihrer Restaurierung übergab
Owsjanow die Dokumente dem Staatsarchiv der Russischen Föderation in Moskau, wo
sie dechiffriert werden. Der größte Teil des Archivs blieb in der
Föderationshauptstadt, 25 Fragmente wurden als Exponate auf die Heimatmuseen des
Gebiets aufgeteilt. Einige der Dokumente erlauben eine neue Sicht auf den
Verlauf der militärischen Operationen in Ostpreußen. Die vorgefundenen Befehle
und Weisungen betreffen den Transport und die Verlegung von Truppen sowie deren
Versorgung. Von besonderem Interesse ist für die Historiker ein ganzes Paket von
Dokumenten, das den Einsatz von Kriegsgefangenen zum Thema hat, darunter die der
Heeresgruppe Nord, die Ostpreußen verteidigte und aus Angehörigen der
unterschiedlichsten Nationalitäten zusammengesetzt war. Insgesamt dienten in der
Wehrmacht fast eine Million Sowjetbürger, unter ihnen Ukrainer, Georgier,
Aserbaidschaner. Angeregt durch den Archivfund reiste inzwischen ein ZDF-Team
für Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm über die Operationen der Wehrmacht in
Ostpreußen ins Königsberger Gebiet. Allerdings konnte das Filmteam nicht an dem
Ort drehen, wo das Archiv gefunden wurde, da Dreharbeiten im Grenzstreifen nicht
zugelassen wurden. MRK
Nachfolger
Die Königsberger Gebietsduma hat Jurij Rozkow-Juriewskij zum Nachfolger Jurij
Anienkows als Vertreter des Gebietes in der Republik Polen gewählt (vgl. Folge
32). Der 57 Jahre alte, Polnisch und Englisch sprechende Absolvent des
Institutes für asiatische und afrikanische Länder an der Universität Moskau und
der Akademie für Diplomatie beim Außenministerium der Russischen Föderation hat
die letzten vier Jahre als Erster Sekretär der Botschaft seines Landes in
Warschau gearbeitet.
Extraausstattung
Der Grenzschutz in Rastenburg hat von der Grenzschutzhauptverwaltung in Warschau
sieben Spezialfahrzeuge im Wert von über zehn Millionen Zloty (über 2,4
Millionen Euro) erhalten. Die mit Wärmebildkameras ausgerüsteten geländegängigen
Fahrzeuge sollen beim Schutz der innerostpreußischen Grenze vor illegalen
Einwanderern helfen. Mit diesen sieben besitzt Rastenburgs Grenzschutz jetzt
zehn dieser derart ausgestatteten Geländewagen. Zum Jahresende soll das elfte
folgen.
Wechselkurse
Ein Euro hatte am 18. Dezember den Wert von 4,14018 Zloty, 37,10780 Rubeln sowie
3,45280 Litas. Umgekehrt war ein Zloty 24,154 Cent, ein Rubel 26,95 Cent und ein
Litas 28,962 Cent wert. Die Angaben erfolgen ohne Gewähr. |