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22.01.05 / Atheismus lähmt Europa dauerhaft / US-Amerikaner haben aufgrund ihrer Religiösität bessere Zukunftsaussichten als Europäer 

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 3 vom 22. Januar 2005

Atheismus lähmt Europa dauerhaft
US-Amerikaner haben aufgrund ihrer Religiösität bessere Zukunftsaussichten als Europäer 
von Ansgar Lange

Religiöse Menschen sind wirtschaftlich erfolgreicher. Diese "frohe Botschaft" verkündete die Wirtschaftswoche. Das Beispiel der USA macht klar: Dort wachsen nicht nur Bevölkerung und Wirtschaft schneller als in Europa, sondern dort bekennen sich auch weitaus mehr Menschen zu ihrem (christlichen) Glauben. Das säkulare Europa scheint in jeder Hinsicht abgehängt zu sein. Trost bietet der Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels, der in Trier Christliche Sozialwissenschaft lehrt und die Zeitschrift Die Neue Ordnung betreut. "Genau wie Kaugummi und Jeans, so wird auch der neue Werteaufbruch aus den USA zu uns kommen", sagt der meinungsfreudige und prägnant formulierende Ockenfels.

Doch bisher sieht es für Europa noch eher düster aus. Hier sind nicht nur die Kirchen leer. Zehn Prozent der Deutschen und nur zwei Prozent der Briten gehen ein Mal in der Woche ins Gotteshaus. In den Vereinigten Staaten wohnt fast die Hälfte der Menschen an einem Tag der Woche einem Gottesdienst bei. Auch innerhalb der USA werden diese Unterschiede deutlich. Während Bush vor allem in den kinderreichen Staaten siegte, machte Kerry seine Sache in den Staaten mit der geringsten Kinderquote am besten. Insgesamt bringt es die US-Durchschnittsfrau auf 2,1 Kinder. Damit ist der Wert erreicht, der für den Erhalt der Bevölkerung notwendig ist. In Deutschland kommt man nur auf schlappe 1,4 Kinder pro Frau. Die christliche Prägung vieler Amerikaner, so die Analyse der Wirtschaftswoche, prädestiniert sie nicht für einen hedonistischen und konsumorientierten Lebensstil, da eine US-amerikanische Mittelschichtsfamilie allein 200.000 Dollar berappen muß, um ein Kind aufzuziehen.

Religiöse Menschen bekommen mehr Kinder, da sie nicht nur auf den eigenen Genuß schielen. Das wirkt sich positiv auf die Wirtschaftskraft aus. Die demographischen Fakten belegen: Amerika ist viel vitaler als Europa. So dürfte sich das amerikanische Durchschnittsalter von 35,5 Jahren in den nächsten 50 Jahren nicht wesentlich erhöhen. In Europa wird man jedoch Durchschnittswerte von 53 Jahren erzielen. In Japan ist die Entwicklung noch dramatischer. Logische Folge dieser Entwicklung für die USA: "Die Zahl der Konsumenten und Arbeitskräfte wächst, und die ohnehin schmaleren Sozialsysteme geraten durch die steigende Lebenserwartung weniger unter Druck als in Europa."

In Europa und speziell in Deutschland ist der allmächtige und Fürsorge tragende Staat an die Stelle von Patriotismus, Familie und Religion getreten. Selbst die Kirchen in Deutschland sind mit dem Staat viel enger verquickt, als dies in den USA der Fall ist. Die Großkirchen in der Mitte Europas kassieren Geld vom Staat. Viel Unabhängigkeit vom staatlichen Handeln und Kritik gegenüber politischen Würdenträgern darf man aufgrund dieses Abhängigkeitsverhältnisses nicht erwarten. Christliche Nächstenliebe und Nachbarschaftshilfe sowie das Denken in kleinen sozialen und gemeinnützigen Einheiten ist in Europa verkümmert, weil der staatliche Leviathan alles usurpiert hat. Die Autoren der Wirtschaftswoche beschreiben das folgendermaßen: "Hand in Hand mit der Zurück-drängung der Religion aus dem gesellschaftlichen Leben wurde der Wohlfahrtsstaat ausgebaut, an den immer mehr Funktionen delegiert wurden, die ursprünglich bei Religion und Kirche lagen. Soziale Aufgaben, die zuvor die Gemeinden wahrnahmen, wurden dem Staat übertragen, das Individuum vereinzelte, der soziale Zusammenhalt ging verloren." In Europa ist der Staat an die Stelle Gottes getreten, der das Individuum zuvor von der Last der Verantwortung befreite. Angesichts der Bedrohung durch radikale Moslems könnte die Religionsferne der Europäer noch zum Problem werden. So sagt der Politologe Francis Fukuyama: "Die Europäer sind im Inneren durch den radikalen Islam weit stärker bedroht als die Amerikaner von außen." Auf andere Absurditäten weist Chefredakteur Stefan Baron hin: In Europa "könnte Bush nicht einmal EU-Kommissar werden, wie das Berufsverbot zeigt, das Brüssel über den Katholiken Rocco Buttiglione verhängte, weil dieser Homosexualität als ‚Sünde' zu bezeichnen wagte (nicht ohne hinzuzufügen, daß dies den Staat nichts anginge, solange es nicht strafbar sei)." Die Zukunft wird zeigen, ob der Atheismus nicht nur in der islamischen Welt und in den USA, sondern auch in Europa auf dem Rückzug ist.


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