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05.02.05 / Quer durchs Beet / Personalien

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 5 vom 05. Februar 2005

Quer durchs Beet / Personalien

Berlin: Jeder zweite für Schloß

Beinahe jeder zweite Berliner befürwortet mittlerweile den Wiederaufbau des Stadtschlosses. In einer Emnid-Umfrage im Auftrag der Berliner Morgenpost waren 47 Prozent der Hauptstädter für die Neuerrichtung des Hohenzollernbaus, der Rest verteilt sich auf Nein-Stimmen und Unentschiedene. Dabei gibt es deutliche Unterschiede in den beiden Stadthälften. Während 55 Prozent der West-Berliner bekennende Schloßbefürworter sind, wollen im Osten nur 34 Prozent den Wiederaufbau. Jeder dritte Berliner würde nach eigenem Bekunden auch für die Rekonstruktion der historischen Fassade spenden. Laut Bundestagsbeschluß soll der "Palast der Republik" bis Ende 2005 abgerissen werden.

 

Niederländische Leitkultur gelehrt

Verunsichert durch den tiefen Bruch in ihrer Gesellschaft, der durch den Mord an dem Filmemacher Theo van Gogh am 2. November 2004 offensichtlich wurde, wollen die Niederländer nun die niederländische Leitkultur ergründen, meldet der Focus. Eine Expertenkommission soll im Auftrag des Bildungsministeriums erforschen, was die Kultur des Landes ausmacht. Höhepunkte der niederländischen Geschichte werden zu einem verbindlichen Kanon zusammengestellt, der dann in den Schulen zu lehren ist. Das Geschichtsabitur soll patriotischer werden, so definierte ein Mitglied der neuen Kommission das erklärte Ziel des Gremiums.

 

Wolfgang Venohr ist tot

Der bekannte Journalist und Historiker Wolfgang Venohr ist am 26. Januar im Alter von 79 Jahren gestorben. Venohr war von 1965 bis 1985 Chefredakteur der Fernsehproduktion des Stern und von Lübbe-TV, schon in den 50er Jahren hatte er als Nachrichtenkorrespondent gearbeitet, 1969 bis 1974 war er als Korrespondent in der DDR tätig.

Venohrs ganze Leidenschaft galt der deutschen Einheit und dem preußischen Erbe. Er schrieb unter anderem die Bestseller "Preußische Profile" und "Fridericus Rex". Als Herausgeber des Sammelbandes "Die Deutsche Einheit kommt bestimmt" verhalf Venohr der festgefahrenen Deutschlanddebatte 1982 zu gänzlich neuen und aus damaliger Sicht realistischen Perspektiven. Für den engagierten Patrioten standen zwei Ereignisse der jüngeren deutschen Geschichte im Mittelpunkt: der 20. Juli 1944 und der 17. Juni 1953. Für ihn waren diese Tage der Beweis für den ungebrochenen Freiheitswillen und den Stolz seiner Nation.

Dem 17. Juni maß Wolfgang Venohr eine zentrale Rolle für das Gelingen des Mauerfalls 1989 und des friedlichen Abzugs der Sowjets danach bei. Schon 1953, so Venohr, sei den Russen klargeworden, daß die Teilung Deutschlands nicht von Dauer sein könne. Eine Erkenntnis, die sie vielen Deutschen lange voraus gehabt hätten. Venohr hingegen ließ sich im Glauben an die unteilbare Nation nie beirren. Er starb als Sieger der Geschichte.


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