29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
12.02.05 / Rück-Paß oder Doppel-Paß / 50.000 Türken müssen sich nun für eine Staatsangehörigkeit entscheiden

© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. Februar 2005

Rück-Paß oder Doppel-Paß
50.000 Türken müssen sich nun für eine Staatsangehörigkeit entscheiden

Mitleid heischend wandte sich Hakki Keskin, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, an die Öffentlichkeit. Doch war das Verständnis, das man seiner Klientel, den etwa 50.000 türkischstämmigen Inhabern eines Doppelpasses, entgegenzubringen bereit war, eher gering. In einigen Medien war sogar eine gewisse Häme über die "unerwartete" Wiederausbürgerung der offenbar nicht integrationswilligen Doppelpaßbesit- zer auszumachen. Daß nämlich viele Türken nach Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft illegal sich ihren türkischen Paß zurückholten, war ein offenes Geheimnis (vgl. PAZ Folge 2 vom 15. Januar 2005). Die türkischen Behörden sollen dieses Verhalten sogar gefördert haben, indem sie "vergaßen" die Ausgabe des neuen/alten türkischen Passes an die Bundesrepublik zu melden.

Hakki Keskin beteuert, dem sei nicht so gewesen. Die betroffenen Türken seien vielmehr "Opfer" einer im Jahr 2000 geänderten Rechtslage. Doch das glaubt ihm keiner so recht.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die das Thema Ende 2004 endlich auf die Tagesordnung im Bundestag gebracht hatte, fordert sogar, daß die nun zwangsausgebürgerten Türken bei Beantragung der neuen Aufenthaltsgenehmigung die gesamte Prozedur zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft wiederholen müssen, wozu auch ein deutscher Sprachtest gehört. Dies könne nur ein Problem für jene sein, so Thomas Strobl, Unions-Obmann im Bundestagsinnenausschuß, "die, aus welchen Gründen auch immer, die deutsche Staatsangehörigkeit erlangt haben, obwohl sie bestimmte Voraussetzungen nach heute geltendem Recht nicht erfüllen".

Selbst von Regierungsseite ist das Entgegenkommen relativ gering. Diese Menschen "stecken in der Klemme", stellte Cornelie Sonntag-Wolgast (SPD) sachlich fest, eine Sonderregelung in Form einer Mehrstaatlichkeit schließe sie aber aus. R. B.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren