24.04.2024

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12.02.05 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. Februar 2005

Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

Überraschungen sind immer gut, und unsere Familie ist immer für Überraschungen gut. Doch von denen will ich heute nicht berichten - die sammele ich für ein Kompaktpaket "Erfolge" -, denn es sind wieder so viele Suchwünsche gekommen, daß ich diesen Vorrang geben muß. Und bleiben dabei doch beim Thema, denn auch Monika Troutman aus Florida will ihren Vater zu seinem 80. Geburtstag überraschen. Mit Erinnerungen an seinen Heimatwohnort Lötzen und mit Glück-

wünschen von alten Bekannten und auch Unbekannten, die ihm über das alte Lötzen berichten. Aber auch an Neuigkeiten ist der alte Herr, der im Krieg ein Bein verlor und nie wieder "zu Hause" war, interessiert. Walter Wischnewski stammte aus Staßwinnen (Eisermühl), seine Eltern waren Karl und Anna Wischnewski, der Großvater hieß Michael Wischnewski. Viel mehr konnte uns Frau Troutman nicht mitteilen, aber vielleicht genügen diese Angaben, um ihren Vater zu überraschen, wenn sie ihm am 18. Juni zum 80. gratuliert. (Monika Troutman, 6390 Albritton rd. Walnuthill, Fl. 32568, USA, Telefon 8 50/ 3 27 / 60 07, E-Mail: monikatroutman@hotmail.com.) 

Seit Wolfgang Förster unsere Zeitung bezieht, liest er sorgfältig jede Zeile in der Hoffnung, Landsleute aus Reichensee / Rotwalde zu finden, um vielleicht etwas über seinen Urgroßvater Karl Wenzek und seine Großmutter Marie Dusella erfahren zu können. Bisher vergeblich, aber das kann ja nun bei der gezielten Suche anders werden. Wolfgang Förster, * 31. Januar 1940 in Bartenstein, ist der Sohn von Georg Förster, * 25. Oktober 1910 in Hindenburg, und dessen Frau Lotte geborene Dusella. Das Ehepaar hatte außer Wolfgang noch einen Sohn, Dietmar. Die Familie lebte zuletzt in der Scharnhorststraße 10 in Bartenstein, wo der Stabsfeldwebel stationiert war. Georg Förster fiel im November 1943 im Frontabschnitt Mitte in Rußland. Wer kannte Georg Förster und kann seinem Sohn, der ja erst drei Jahre alt war, als der Vater fiel, etwas über ihn sagen? Die Familie seiner Mutter weist nach Reichensee / Rotwalde, Kreis Lötzen. Wer kannte die Familien Karl Wenzek und Dusella? Lebt noch jemand von der Familie Golz aus Reichensee, die Nachbarn der genannten Familien waren? Über jede Zuschrift würde sich Herr Förster freuen. (Wolfgang Förster, Zeisigweg 2 in 91466 Gerhardshofen, Telefon 0 91 63 / 15 62.)

"Seit Jahren suche ich zwei Verwandte aus Insterburg. Zuletzt denkt man vielleicht an das Richtige!" Und damit meint Heinz Sternberg unsere Zeitung und wohl speziell unsere Familie. Hoffen wir, daß es auch so ist. Zu den Gesuchten gehört sein Onkel Friedrich Sternberg, * 1906 in Insterburg, wohnhaft am Pregelberg 6, später General-Litzmann-Straße. Friedrich Sternberg war Berufssoldat bei der Kavallerie im Rang eines Feldwebels oder Oberfeldwebels. Frau und Kinder sind verstorben, die noch lebende 87jährige Schwester kann keine näheren Angaben machen. Er besuchte die Familie seines Neffen noch 1944 in Berlin, von da an hat sie nichts mehr von ihm gehört. Wer weiß etwas von ihm und seiner Familie? Der zweite Gesuchte, Paul Pallat, * 1913, auch ein Onkel von Heinz Sternberg, wohnte ebenfalls am Pregelberg in Insterburg. Paul Pallat war während des Krieges im Flugzeugwerk Heiligenbeil tätig, wurde dann zum Volkssturm eingezogen und soll dort auch gefallen sein. Heinz Sternberg, 75, jetzt der Letzte seines Stammes, möchte nun gerne noch so viel wie möglich über seine Familie erfahren. (Heinz Sternberg, Mühlgrabenstr. 2 in 73529 Schwäbisch-Gmünd.)

Ja, je später man auf Spurensuche geht, desto schwieriger wird sie, denn dann ist niemand mehr da, den man fragen könnte. Leider hat man da jahrzehntelang was versäumt! Zu dieser Erkenntnis kommt auch Burglinde Cichon, geborene Berger, * 1943 in Burgsdorfshof, Kreis Ebenrode einem Vorwerk von Groß Trakehnen, die nach Angaben über den Verbleib ihres Großvaters und anderen Verwandten sucht. Diese Lücke in der Familienforschung möchte sie gerne schließen, vielleicht hilft ihr nun unsere Familie. Der Großvater Gustav Berger (Geburtsdatum unbekannt) war bei der Reichsbahn tätig und wohnte zuletzt in Eydtkau, Hindenburgstraße. Die Familie stammte aus dem Kreis Pillkallen wie auch seine erste Frau Johanna Schettulat, die aus Uszpiaunen (Kiesdorf) kam. Aus dieser Ehe gingen mehrere Söhne und eine Tochter hervor. Sohn Albert, * 1907, ist der Vater von Frau Cichon, er fiel 1943 in Weißrußland. Von seinen Geschwistern weiß sie nichts, außer, daß die Tochter Lene oder Helene hieß. Gustav Bergers zweite Frau war Olga Berger geborene Kernke verwitwete Gennrich, die aus ihrer ersten Ehe zwei Töchter und den Sohn Otto hatte. Gustav und Olga Berger wurde etwa 1939 ein Sohn geboren, Heinz oder Karl-Heinz, genannt "Heini". Das Schicksal riß alle auseinander. Olga Berger wurde von den Russen verschleppt und verstarb 1945 in Sibirien. Der kleine Heini wird seit 1945 vermißt, als er bei Schlobitten in russische Hände fiel, sein Schicksal ist unbekannt. Gustav Berger soll den Krieg überlebt und gemeinsam mit einem Sohn aus erster Ehe gelebt haben, ebenso wie sein Stiefsohn Otto Gennrich. Sicher gibt es von den Geschwistern und Stiefgeschwistern ihres Vaters Nachkommen, meint Burglinde Cichon, die glücklich wäre, wenn sich eine Spur zu diesen ergeben würde. Vielleicht helfen da auch unsere Leserinnen und Leser mit, denen die Genannten bekannt waren oder sind. Leider sind ja nicht alle Landsleute Bezieher unserer Zeitung, dann würden wir noch viel erfolgreicher sein! (Burglinde Cichon, Wittenberger Weg 8 in 84036 Landshut - Anloh, Telefon 08 71 / 5 34 20.)

Aus dem Kreis Pillkallen stammt auch der Vater von Esther Neugebauer, die über uns nun ihren dritten Anlauf nimmt, etwas über dessen Tod zu erfahren. Soviel haben die bisherigen Ermittlungen ergeben: Emil Mett, * 03. August 1902 in Bartschen, Landwirt, verheiratet, vier Kinder, war zuletzt beim Volkssturm im Samland eingesetzt. Sein Truppenteil war die 3. Panzer-Armee. Die letzte von ihm selbst verfaßte Nachricht kam Mitte Januar 1945 aus Breitenstein, er soll dann im Raum Pelleningken (Strigengrund) bei Insterburg gekämpft haben. Leben noch Kameraden, die etwas über seinen Verbleib sagen können? Er dürfte noch in der Heimat gefallen sein, aber es gibt darüber keine gesicherte Auskunft. - Frau Neugebauer hängt noch einen kleinen Wunsch an: Sie sucht Lesebücher für das 3. und 4. Schuljahr - auch geliehen, nur "um mal reinzugucken". Sie wurde in Krähenberge (früher Warnakallen) eingeschult, besuchte aber dann die Schule in Burgkampen (Jentkutkampen). Vielleicht melden sich ja auch ehemalige Mitschüler und Mitschülerinnen? (Esther Neugebauer, Liliengasse 14 in 01067 Dresden, Telefon 03 51 / 4 90 14 40.)

Anscheinend hat sich niemand auf die Frage von Hans Dzieran gemeldet, die wir im vergangenen Oktober veröffentlichten, weil er mich erneut darum bat, da die Zeit dränge. Herr Dzieran möchte nämlich bald nach Bartenstein fahren - auf Spurensuche, denn dort wohnte sein Großvater mütterlicherseits. Ältere Bartensteiner werden sich vielleicht noch an das Schild "Schneidermeister Ludwig Melzer - für Civil und Militär" erinnern. In welcher Straße befand sich das Haus? Es dürfte doch möglich sein, Herrn Dzieran auf die richtige Spur zu bringen! (Hans Dzieran, Rosenhof 15 in 09111 Chemnitz.)

Wenn ich diesen Wunsch schon als schwierig bezeichnete, wie und wo soll ich denn den folgenden eingliedern? Vielleicht unter "aussichtslos"? Immerhin reizt die Frage, denn es ist ja schon oft behauptet worden, daß die Ostpreußische Familie Unmögliches möglich macht! Und immerhin ist die Frage von Walter Grossmann - einen Wunsch von ihm hatten wir in der letzten Folge gebracht - außergewöhnlich und interessant. Er entdeckte nämlich auf einer Englandreise in der Pionier-Kaserne von Chatem bei London einen Gobelin, der zweifellos aus Deutschland stammt. Der große Wandteppich hängt dort im Offizierskasino und zeigt das Deutsche Reich in den alten Grenzen. Auf dem freien Feld "Nordsee" befinden sich vier Städtewappen. Das Stück muß aus den 30er Jahren stammen, denn es sind auch verschiedene NS-Symbole eingearbeitet. Der Gobelin soll laut Auskunft des die Reisegruppe betreuenden Offiziers in einem Keller in Berlin gefunden worden sein. Man wüßte gerne, wo der Wandteppich ursprünglich hing und würde ihn - so äußerte sich jedenfalls der Betreuer - auch zurückgeben. Nähere Auskunft erteilt Walter Grossmann. Ach ja, einen dritten Wunsch hat er auch noch: Gesucht wird ein Büchlein, das ungefähr den Titel trägt: "Und meine Brüder tatest ferne von mir". Es handelt von einem etwa 15jährigen Jungen aus dem südlichen Ostpreußen, der nach Sibirien verschleppt wurde. (Walter Grossmann, Wilhelm-Busch-Ring 45 in 59174 Kamen-Methler, Telefon 02 30 / 73 16 10.)

Und da wir schon auf der Büchersuche sind: Marianne Canditt wünscht sich das alte Buch "Märchen aus dem Bernsteinlande", herausgegeben von Gustav Grannas, gesammelt und aus dem Plattdeutschen übertragen von Hertha Grudde, erschienen im Verlag Gräfe & Unzer, Königsberg. Zur Erklärung: Das Buch hat trotz Titel-Ähnlichkeit nichts mit meiner CD "Märchen aus dem Bernsteinland" zu tun! (Marianne Canditt, Dohlenweg 45 in 32429 Minden, Telefon 05 71 / 5 64 40.)

Eure Ruth Geede


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