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12.03.05 / Stark technisch geprägt / Die 30 Flugzeug-Baureihen der deutschen Luftwaffe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. März 2005

Stark technisch geprägt
Die 30 Flugzeug-Baureihen der deutschen Luftwaffe von 1944

Mit "Das geheime Typenbuch der deutschen Luftwaffe" hat der Podzun-Pallas-Verlag ein durchaus interessantes, mit zirka 170 Schwarzweißabbildungen versehenes Nachschlagewerk "aller 1944 maßgeblich eingesetzten Flugzeuge" der deutschen Luftwaffe auf den Markt gebracht.

Das einleitende erste Kapitel bietet auf zwei Seiten einen Überblick über die Situation der deutschen Luftrüstung 1944 / 45. Während ihre Gegner aus dem vollen schöpfen konnten, waren die Rahmenbedingungen für die Deutschen denkbar schlecht. Es mangelte an fast allen kriegswichtigen Ressourcen und wie die Produktionsstätten waren auch die Verkehrswege und -mittel sowie die Rüstungsarbeiter und ihre Familien massiven Bombenangriffen ausgesetzt. Um so imponierender ist es, daß die deutsche Luftrüstung 1944 die höchsten Produktionszahlen seit Schaffung der Luftwaffe aufwies.

Weitgehend erst nach dem Herstellernamen alphabetisch und dann nach der Typenbezeichnung numerisch geordnet, werden im Kapitel 2 die Modelle vorgestellt. Der Hauptteil des Buches beruht weitgehend auf dem vom Chef der Technischen Luftrüstung (Chef TLR) am 1. Dezember 1944 in einer Auflage von 550 Exemplaren herausgegebenen Flugzeug-Baureihen-Buch (FBB). Die Vorstellung der 30 Flugzeuge erstreckt sich über 88 Buchseiten, so daß auf jede Maschine rund drei Seiten kommen. Die Texte zu den einzelnen Typen sind stark technisch geprägt. Akribisch werden die einzelnen Varianten in chronologischer Reihenfolge mit ihren Besonderheiten hinsichtlich Motorisierung und / oder Bewaffnung vorgestellt.

Zum Glück gibt es zumindest für die in größerer Stückzahl produzierten Flugzeugmuster zusätzliche Kurztexte, in denen in flüssig zu lesender Form historisch interessante Informationen vermittelt werden, die über das Technische hinausgehen. So erfährt man hier etwas über die historischen Zusammenhänge, in denen die Maschinen standen, über ihre Verwendung, über ihre Erfolge beziehungsweise Mißerfolge, über die Männer, die als ihre Piloten berühmt wurden, sowie über die Bedeutung, die ihnen in der deutschen Luftrüstung zukam und die sie für die deutsche Luftwaffe hatten. Für den technischen Laien, der sich über eine Maschine ohne großen wissenschaftlichen Anspruch kurz informieren will, stellen diese Kurztexte mit das Wertvollste dar, was dieses Buch zu bieten hat.

Neben diesen Kurztexten, den eigentlichen Texten und den Schwarzweißbildern werden dem Leser zu den Mustern je zwei Tabellen geboten. Die eine, kleinere enthält technische Daten. Die zweite, ungleich größere Tabelle stammt aus dem Flugzeug-Baureihen-Buch des Chefs der Technischen Luftrüstung und enthält zu den einzelnen Varianten der einzelnen Grundmuster Angaben über das Triebwerk, das Fassungsvermögen der Kraftstofftanks und -behälter, das Funkgerät und die Abwurfanlage sowie Skizzen, aus denen die Bewaffnung und Beladung hervorgeht.

Resümierend läßt sich feststellen: Einerseits ist ein Typenbuch der deutschen Luftwaffe für jeden deutschen Bücherschrank ein Gewinn. Andererseits wird der Kreis der Fachleute, die sich ausschließlich für die 1944 eingesetzten Flugzeugmuster interessieren, begrenzt sein; und für den am Zweiten Weltkrieg und / oder der deutschen Luftwaffe interessierten Laien ist die Beschränkung auf das Jahr 1944 ein echter Nachteil. Manuel Ruoff

Manfred Griehl: "Das geheime Typenbuch der deutschen Luftwaffe. Geheime Kommandosache 8531 / 44", Podzun-Pallas, Wölfersheim-Berstadt, geb., 96 Seiten, 170 Abbildungen, 20 Euro


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