29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
30.04.05 / Nur die Besten / Neue Erkenntnisse zu Polens Geheimdienst

© Preußische Allgemeine Zeitung / 30. April 2005

Nur die Besten
Neue Erkenntnisse zu Polens Geheimdienst

Die nationalkonservative polnische Wochenzeitung Gazeta Polska (Warschau) veröffentlichte jetzt eine Liste ehemaliger leitender Offiziere der "Nachrichtenagentur" (AW), also des Auslandsgeheimdienstes des polnischen Sicherheitsdienstes SB - sprich der polnischen Stasi. Aus ihr geht hervor, daß Warschau nach Deutschland seine ranghöchsten Offiziere aussandte, die hier öfters keinen diplomatischen Status genossen, weil sie als zweitrangige Medienkorrespondenten offiziell tätig waren.

Herausragendes Beispiel ist Czeslaw Jackowski, der in Bonn als Korrespondent der polnischen Presseagentur PAP akkreditiert war, de facto aber Vizedirektor des polnischen Auslandsnachrichtendienstes, des SB, war. Er war zwischen 1965 und 1975 am Rhein, ging später als "Resident" nach Israel, um dann von 1981-82 die Abteilung XI im polnischen Innen-ministerium zu übernehmen. Diese war für "ideologische Subversion", sprich die Auslandseinrichtungen der Solidarnosc-Gewerkschaft, das polnische Exil sowie die deutschen Vertriebenenverbände zuständig. Auch die postkommunistische Regierung schätzte ihn: Mit 71 Jahren wurde Jackowski 2002 Mitglied des "Konsultationsrates der Direktoren-Senioren der Spionage beim Chef der (neuen!) Nachrichtendienstagentur". Die Liste der Gazeta Polska zählt auch den einstigen Chef der "Unterabteilung IV der selbständigen Abteilung im Ministerium für öffentliche Sicherung", Marceli Reich auf, der sich in den ersten Nachkriegsjahren ebenfalls mit "ideologischer Subversion" befaßte und sich später einen Namen als Literaturkritiker in der Bundesrepublik machte. Die Gleiwitz-Mannheimer Wochenzeitung Fakty meldet, daß sich die deutsche Wirtschaft für die Liste interessiere. Man breche sofort jeden Kontakt zu polnischen Mitarbeitern und Handelspartnern ab, oder entlasse sie, wenn sie auf der Liste ("Wildstein's Liste") stünden, so das Blatt.

Der Grund: Nach der Wende im Ostblock sind viele Ex-Agenten in den dortigen Mafia-Strukturen untergetaucht und haben länderübergreifende Seilschaften gebildet. Joachim G. Görlich


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren