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07.05.05 / Viele gute alte Bekannte / Aussteller und Künstler beim Deutschlandtreffen 2005 in Berlin

© Preußische Allgemeine Zeitung / 07. Mai 2005

Viele gute alte Bekannte
Aussteller und Künstler beim Deutschlandtreffen 2005 in Berlin

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können." Dieses Zitat von Jean Paul wird in den Kreisen der Heimatvertriebenen oft und gern benutzt. Denn schließlich ist vielen von ihnen oft nicht mehr geblieben als die Erinnerung. Gerade im 60. Jahr nach Kriegsende, sechs Jahrzehnte nach der blutigen, unfreiwilligen Völkerwanderung von Ost nach West gehen die Gedanken zurück in die Heimat Ostpreußen. Man erinnert sich neben dem erlebten Schrecken auch an die unbeschwerte Kindheit, an eine glückliche Jugend.

Viele Männer und Frauen möchten diese Erlebnisse für die Nachwelt bewahren und greifen zu Papier und Stift (oft auch schon zur PC-Tastatur), um ihre Erfahrungen niederzuschreiben. Zunächst nur für die eigene Familie gedacht, wird so manches Manuskript dann aber für würdig befunden, auch andere Menschen zu erfreuen. Viele Verlage haben diese Idee aufgegriffen und bieten an, die Erlebnisberichte, die Lebensgeschichten zu günstigen Konditionen zu drucken und auf den Markt zu bringen. Der Preußische Mediendienst hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch diese Bücher anzubieten und so die Autoren zu unterstützen, die ihre Erinnerung bewahren wollen. Auf dem Deutschlandtreffen am 21. und 22. Mai in Berlin wird auf dem Stand des Preußischen Mediendienstes in Halle 4.1 denn auch ein reiches Angebot an dieser Heimatliteratur zu finden sein. Drei Autoren haben sich sogar bereit gefunden, ihre Bücher zu signieren: Heinz Buchholz, Elisabeth-Inta Klingelhöller und Hildegard Rauschenbach.

Wer nicht so gern zu einem Buch greift, sondern ein Video vorzieht, der findet im Angebot des Seidenberg-Archivs eine reiche Auswahl von Videos über die unvergessene Heimat. Die historischen Aufnahmen begeistern neu aufbereitet nicht nur ältere Menschen, auch die Enkelgeneration zeigt sich angetan, fasziniert von der Schönheit des Landes.

Über Sitten und Brauchtum, über Land und Leute Ostpreußens kann man sich auch wieder bei den unterschiedlichsten Ausstellern informieren, die während des Deutschlandtreffens in Halle 4.1 ihre Stände aufgeschlagen haben. Viele "gute alte Bekannte" wird der treue Besucher wiedertreffen. Allen voran die Ausstellung "Erhalten und Gestalten" der Kulturabteilung der Landsmannschaft Ostpreußen, in der heimatliche Volkskunst zu bestaunen ist. Wer Fragen zu der einen oder anderen Handarbeitstechnik hat, der wird dort auch ganz gewiß fachkundige Auskunft erhalten. Handarbeiten zeigt ebenfalls Regina Romahn, die sich engagiert für Deutsche in Königsberg bemüht, und so heißt ihr Motto denn auch "Helfen mit Handarbeiten". An die berühmte Webstube Lyck erinnert Irene Burchert mit ihrem Stand, auf dem man vor allem über das Doppelgewebe und Trachtenweben fachkundig informiert wird. Das Buch der langjährigen Werklehrerin über die textile Volkskunst Ostpreußens ist mittlerweile zu einem unentbehrlichen Standardwerk geworden und wird in Berlin zu erwerben sein.

Das weitere Angebot ist so bunt wie das Leben in Ostpreußen einst war. Tief in die Historie Ostpreußens eintauchen kann man an den Ständen der Prussia Gesellschaft oder der Tolkemita e. V. Prußendeutsche Gesellschaft. Zwei großen Dichtern Ostpreußens widmen sich mit Informationsständen die Agnes-Miegel-Gesellschaft und der Hermann-Sudermann-Fanclub. Auch die bekannte und beliebte Dittchenbühne ist mit einem Informationsstand vertreten. Dort wird man einiges über erfolgreiche Inszenierungen und neue Pläne der Laienbühne erfahren. Eine besondere Attraktion wird ein Original-Treck-wagen sein, den die Dittchenbühne eigens zum Treffen nach Berlin geschafft hat. In die Landwirtschaft in Ostpreußen führt eine besondere kleine Ausstellung ein, die Gerhard Fischer zusammengestellt hat und die sich durch vielfältige Informationen auf diesem Gebiet auszeichnet. Natürlich dürfen auch die Trakehner Pferde nicht fehlen. Ein Stand des Trakehner Verbandes informiert über die Aktivitäten. Wie das edle Pferd mit der Elchschaufel im Brandzeichen so steht auch der Bernstein als Synonym für Ostpreußen. Kein Wunder also, wenn dieses edle fossile Harz in all seinen Erscheinungsformen ebenfalls auf dem Deutschlandtreffen zu finden ist. Selbstgefertigte Wappen aus Glas dagegen zeigt Sigrid Bräuning, und Ursel Dörr präsentiert ihre beliebten Ostpreußenbilder (und auch das neue Buch mit ihren Bildern und den darauf abgestimmten Gedichten von Ute Fröhner-Ludwig).

Eine Ausstellung mit dem Titel "Königsberg in alten Stadtplänen" zeigt die Metropole am Pregel aus einer besonderen Sicht. An die Zeit, als Königsberg noch keine Wunden des Krieges und der Zerstörung trug, erinnert eine Ausstellung der Kulturabteilung der Landsmannschaft Ostpreußen. Gezeigt werden Postkarten aus der umfangreichen Sammlung der Frau Geheimrat Minna Koschwitz mit seltenen Ansichten aus dem Königsberg um 1900. Bearbeitet wurde diese Ausstellung von Bruno Fietz. Und selbst die Kirche hat es sich nicht nehmen lassen, in Berlin mit dabei zu sein, vertreten durch die Gemeinschaft Evangelischer Ostpreußen und das Kuratorium Arnau, das sich für den Wiederaufbau der Katharinen-Kirche in Arnau einsetzt.

Unmöglich, an dieser Stelle alle Aussteller zu erwähnen. Da hilft nur eines: Hingehen und selbst schauen. Vielleicht schaut der eine oder andere auch einmal beim Stand der Preußischen Allgemeinen Zeitung vorbei. Die Kolleginnen und Kollegen von Redaktion und Vertrieb sind gern bereit, Fragen zu beantworten und Anregungen entgegenzunehmen. Wir sehen uns am 21. und 22. Mai in Berlin. Silke Osman

 

Die Preußische Allgemeinen Zeitung ist mit dabei in Berlin. Sie finden den Stand der PAZ in Halle 4.1. Dort werden die Redakteure und deren Kolleginnen vom Vertrieb die Fragen der Leser beantworten und auch gern Anregungen entgegennehmen. Ruth Geede wird die Mitglieder der Ostpreußischen Familie begrüßen und mit ihnen plachandern. Für viele wird es ein Wiedersehen nach langer Zeit werden, für andere eine erste persönliche Begegnung. Immer aber wird es einen Dialog geben, einen Dialog im Dienst der Heimat, wie es im Motto des diesjährigen Deutschlandtreffens heißt. o-n

Ostpreußische Familie: Ruth Geede am Stand der PAZ


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