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14.05.05 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 14.Mai 2005

Aus den Heimatkreisen

GUMBINNEN

Kreisvertreter: Eckard Steiner, Schöne Aussicht 35, 65510 Idstein/Taunus, Telefon (0 61 26) 41 73, E-Mail: eck.steiner@pcvos.com , Internet: www.kreis-gumbinnen.de

Treffen der Gumbinner in Lüneburg - Günter Gaudszun begrüßte die Teilnehmer aus Stadt und Land sehr herzlich. Der Kreisvertreter, Eck-ard Steiner, der am Kommen leider gehindert war, schickte ein Grußwort, welches Frau Hirsch verlas. Lm. Steiner wünschte den Teilnehmern des Treffens schöne Stunden und erinnerte in seinem Schreiben an Flucht und Vertreibung vor 60 Jahren und den schweren Neuanfang. Die Versammelten knüpften schnell Kontakt untereinander, Bilder wurden rumgezeigt und Erinnerungen an die letzten Fahrten in die Heimat ausgetauscht. Bis zum gemeinsamen Mittagessen war genügend Zeit für Berichte und um Verlesen von Gedichten, Heiterem und Ernstem. Es stellte sich schnell heraus, daß der Ablauf des Programms von den Teilnehmern gestaltet wurde. Erwin Steiner, der mit seiner russischen Frau Galina gekommen war, berichtete anschaulich vom heutigen Leben in Gumbinnen, und schnell wanderte man mit ihm durch die altbekannten Straße und stand fast vor den Häusern, die restauriert oder neu errichtet wurden. Man besuchte mit ihm Gumbinnen - es war ein schöner Stadtrundgang. Von Reisen in die Heimat berichteten auch Kurt Kuhli und Ulrich Klarhöfer. Beide verknüpften ihre Erinnerungen mit dem heutigen Bild der Heimat. So war man schnell zusammen vertraut. Bis es Zeit zum Essen war, wurde noch manches zum Schmunzeln und auch Ernstes vorgetragen. Als dann ein wohlschmeckendes und preisgünstiges Essen auf den Tellern dampfte, kehrte etwas Ruhe ein. Später wurde die Anwesenheitsliste vorgelesen und man stellte fest, es waren 34 Teilnehmer gekommen, etliche davon aus Mitteldeutschland. Günter Gaudszun lud herzlich zum nächsten Treffen am 22. Oktober 2005 in Lüneburg ein. Er bedankte sich besonders bei seinen beiden Damen, Eva Grumblat und Ingeborg Hirsch, die tatkräftig mitgeholfen hatten. Den Tag wollte man mit einem Besuch im Ostpreußen-Museum beenden, das einige noch nicht kannten. Man war sich beim Abschied einig - es war ein schöner Tag.

 

KÖNIGSBERG-STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: Annelies Kelch, Luise-Hensel-Straße 50, 52066 Aachen. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 03) 2 83-21 51

Haberberger Knaben- und Mädchenschule - Die ehemaligen Haberberger Mittelschüler trafen sich mit 38 Teilnehmern wie im vorigen Jahr im Waldhotel Schäferberg in Espenau bei Kassel. Nach dem Abendessen des ersten Tages fand wie üblich die offizielle Mitgliederversammlung statt, die der Vorsitzende Gerhard Friedriscick mit der Begrüßung der Teilnehmer eröffnete. Nach einer Gedenkminute für die inzwischen Verstorbenen richtete der Vorsitzende Grüße an die Versammlung aus, die ihm schriftlich oder mündlich übermittelt worden waren. Sodann berichtete er über seine Arbeit und unter anderem über seine Teilnahme an einem von der Konrad-Adenauer-Stiftung veranstalteten Seminar, welches im Dezember 2004 zu dem Thema "Königsberg - Teil des europäischen Hauses?" stattgefunden hatte. Nachdem der Kassenwart die finanzielle Lage des Vereins erläutert und der Kassenprüfer das Ergebnis seiner Prüfung mitgeteilt hatten, erteilte die Versammlung dem Vorstand Entlastung. Unser ehemaliger Mitschüler Herbert Salk berichtete anschließend über seine Kontakte zu unserer Nachfolgeschule Nr. 16 und über die dortigen Notstände. Er werde die Schule auf seiner Reise nach Königsberg im August dieses Jahres erneut besuchen und sei für jede Unterstützung aus dem Kreise der ehemaligen Mitschüler dankbar. Wie schon beim letzten Treffen angekündigt, stellten sodann der 1. Vorsitzende und die 2. Vorsitzende ihre Ämter aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung. In der folgenden, lebhafte Diskussion stand die Frage des Fortbestandes der Schülervereinigung im Mittelpunkt. Auf Bitten aus der Versammlung erklärte sich unsere ehemalige Mitschülerin Adelheid Holz bereit, neben ihrem Amt als Schriftführerin auch den Vorsitz zu übernehmen. Um die Vorbereitung und Organisation der nächsten Treffen zu erleichtern, sollten diese erneut in Espenau stattfinden. Die Versammlung stimmte sowohl der Wahl der neuen Vorsitzenden als auch der Fortsetzung der jährlichen Treffen in Espenau zu, zumal auf diese Weise die Auflösung der Schulvereinigung, die auf der Tagesordnung gestanden hatte, verhindert werden konnte. Den scheidenden Vorstandsmitgliedern wurden unter großem Beifall der Versammlung Dank und Anerkennung für die langjährige Arbeit ausgesprochen und mit dem Wunsch verbunden, daß sie auch weiterhin der Schülervereinigung die Treue halten mögen. Am nächsten Morgen startete die Bustour der Gruppe, die uns zunächst durch das Wolfhagener Land zum Schloß Arolsen führte. Danach ging es zum Edersee, dort wurde eine Pause eingelegt - man hatte Gelegenheit die 450 Meter lange und 47 Meter hohe Staumauer zu besichtigen. Am Affeldorner See vorbei fuhren wir dann über Naumburg und die Deutsche Märchenstraße nach Bad Elmstal. Dort erwartete uns das Mittagessen. Die letzte Station unseres Ausfluges war das der Bergpark Wilhelmshöhe, wo wir mit der monumentalen Herkules-Skulptur das Wahrzeichen von Kassel bestaunen konnte. Am Abend wurde dann in gemütlicher Runde geklönt, geschabbert und zu der stimmungsvollen Musik so manches Tänzchen gewagt. Nach einem ausgiebigen Frühstück am Sonntag hieß es dann, Abschied nehmen. Allgemein war große Erleichterung und Freude darüber erkennbar, daß wir uns Ende April 2006 in Espenau wiedersehen werden. nähere Einzelheiten werden zu gegebener Zeit in einem Rundschreiben mitgeteilt. Kontakt: Adelheid Holz, Philippstraße 4, 34127 Kassel.

 

KÖNIGSBERG-LAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24

Liebe Landsleute - Auf diesem Wege will ich Ihnen allen für Ihre finanzielle Unterstützung danken, die Sie unserer Kreisgemeinschaft haben angedeihen lassen. Wir hätten gerne jedem einzelnen gedankt, das ist aber aus Gründen, die mit unserem schmalen Budget zu tun haben, nicht möglich. Sollten Sie sich aber für den Eingang der Spenden näher interessieren, so sind wir gerne bereit, auf Anforderung eine Liste zu übersenden. Im übrigen werden wir überall dort, wo Treffen stattfinden die Liste auslegen. Sie sollten nun auch wissen, wozu wir Ihre, sicher oft nicht leicht entbehrten, Spenden verwandt haben. An erster Stelle hier steht das neue Samlandmuseum im Preußen-Museum in Minden. Seit zwei Jahren sind wir dabei, diesem endgültige Gestalt zu geben, um die Ausstellungsstücke, die uns von vielen Landsleuten überlassen worden sind, würdig zu präsentieren. Trotz der rein ehrenamtlichen Arbeit der Ausschußmitglieder und anderer der Sache sich verschrieben habender Landsleute, geht dies nicht ohne beträchtliche Geldmittel. Sie wissen selbst, wie teuer heute Materialien sind und wie kostspielig die auszuführenden Arbeiten sind, die man von Fachleuten erledigen lassen muß. Wir meinen aber, daß es sich lohnt, auch für die kommende Generation ein Bild unserer Heimat zu bewahren. Mag sie das vielleicht auch erst in späterer Zeit begreifen und wahrnehmen. Wir hoffen jedoch sehr, daß wir das Museum vielen Landsleuten bei unserem Kreistreffen am 3. und 4. September diesen Jahres in Minden vorstellen und einen Einblick in unsere Arbeit geben können. Und bedenken Sie, daß Sie bei Ausflügen oder Ortstreffen in der Nähe von Minden das Samlandmuseum besuchen können, vielleicht in Verbindung mit einem lohnenden Gang durch das Preußen-Museum. Hier ist auch eine wunderbare Dauerausstellung über den Astronomen Wilhelm Bessel (1784 bis 1846) zu sehen, der die bedeutendste Zeit seines Lebens in Königsberg gewirkt hat und dort gestorben ist. Er ist Erbauer der Königsberger Sternwarte. Durch seine Landvermessung mit von ihm selbst entwickelten Geräten konnte Ostpreußen exakt vermessen werden. Unerläßlich ist natürlich auch die Arbeit in der Geschäftstelle, mag diese auch noch so bescheiden ausgestattet sein. Auch hier sind natürlich ehrenamtliche Kräfte im Einsatz. Aber sie sind auf Büromaterial, Porto etc., gelegentlich auf den Ankauf von Büchern, die unsere Heimat betreffen, angewiesen. Dabei kommt uns noch zugute, daß das Preußen-Museum uns unsere Räume großzügigerweise kostenlos zur Verfügung stellt. Wer helfen möchte, wende sich bitte an die Kreisvertreterin. Denken Sie bitte auch an das Deutschlandtreffen in Berlin am 21. und 22. Mai 2005 und an unser Kreistreffen am 3. und 4. September 2005 in Minden.

Kauf- und Buchtip - Aus Anlaß der sechzigjährigen Wiederkehr von Flucht und Vertreibung in diesem Jahr, empfehlen wir als Lektüre oder Geschenk: "Die Kämpfe um Ostpreußen und das Samland", von H. Borkowski, Großformat, 177 Seiten, 15 Euro inklusive Versandkosten zu beziehen durch: Kreisgemeinschaft Königsberg-Land, im Preußen-Museum NRW, Simeonsplatz 12, 32427 Minden, Telefon (05 71) 4 62 97, täglich 11.30 bis 12.30 Uhr.

Kirchspieltreffen Schaaken und Umgebung - Ende April fand in Bremerhaven wieder ein Ortstreffen Schaaken, Schaaksvitte und der umliegenden Ortschaften und diesmal auch mit Sarkau statt. erfreulicherweise waren zu dem Treffen rund 140 Personen aus der Bundesrepublik und der Schweiz angereist. Die rege Teilnahme zeigte einmal mehr, daß solche Treffen nach wie vor gefragt sind und auch gerne besucht werden. Es folgte die Begrüßung durch den Schaaksvitter Herbert Laubstein und der Sarkauerin Christel Kuhnigk. Herbert Laubstein, der selbst bis August 1948 unter sowjetischer Zwangsherrschaft mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in Ostpreußen hat leben müssen, hielt anläßlich 60 Jahre Flucht und Vertreibung eine eindrucksvolle und ausgewogene Gedenkrede, die weder Haß noch Rache kannte, sondern von Versöhnung geprägt war. Er erinnerte unter anderem an das unsagbare Leid, welches insbesondere die Frauen und Mädchen durch die Soldaten der Roten Armee ertragen und danach ohne psychologische Betreuung mit ihrem Schicksal alleine fertig werden mußten. Auch wurde an den Hungerwinter 1946/47 erinnert, dem etwa 50 Prozent der heimatverbliebenen Deutschen zum Opfer fielen. Nach der Totenehrung und dem sich anschließenden gemeinsamen Gebet, gingen die Teilnehmer zum eigentlichen Schabbern über. Beim verabschieden fragte sich doch der eine oder andere, ob man sich im Hinblick des fortgeschrittenen Alters noch einmal beim Treffen wieder sehen wird? Ein herzliches Dankeschön sagt Herbert Laubstein Annegret Baltrusch und Karl-Heinz Lunter, die durch ihre Arbeit zum Gelingen des Treffens wesentlich beigetragen haben.

 

TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Hartmut Preuß, Hordenbachstraße 9, 42369 Wuppertal, Telefon (02 02) 4 60 02 34, Fax (02 02) 4 96 69 81. Geschäftsstelle: Helmut Pohlmann, Telefon (0 46 24) 45 05 20, Fax (0 46 24) 29 76, Rosenstraße 11, 24848 Kropp

Gedenkveranstaltung: "Vor 60 Jahren - Flucht, Vertreibung und eine neue Heimat" - Zu diesem Thema fand in der Patenstadt Plön eine Gedenkveranstaltung statt. Landrat Dr. Volkram Gebel erinnerte in seinem Vortrag an das damals fast unlösbare Problem der Unterbringung und Versorgung der großen Flüchtlingsströme, die nach Schleswig-Holstein kamen. Hier stieg die Ursprungsbevölkerung von 1,2 Millionen auf das Doppelte an. 60.000 Menschen mußten im Kreis Plön untergebracht werden. Der ursprüngliche Wohnraum von zwölf Quadratmetern pro Person reduzierte sich auf 3,5 Quadratmetern. Unter diesen schwierigen Bedingungen wurde in Schleswig-Holstein eine bespiellose Inte- grationsleistung vollbracht. Die Vertriebenen haben mit Elan den wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegsjahre mitgestaltet und sich mit ihren Erfahrungen und Interessen in die politische und kulturelle Entwicklung des Landes eingebracht. Diese Aussage wurde in der anschließenden Diskussionsrunde mit Zeitzeugen bestätigt. Flüchtlinge und Einheimische sprachen unter der Moderation von Kreisarchivarin Heidi Beese über die Probleme von damals. Nach Überwindung der schwierigen Anfangsphase zeigte sich bald, daß die Neuankömmlinge nicht nur eine Belastung für den Kreis Plön waren, sondern zu einer Bereicherung in vielfacher Hinsicht wurden. Beeindruckend war auch die Vortragsrunde mit 20 Plöner Gymnasiasten zum Thema: "Was weiß die Jugend 60 Jahre nach der Flucht?" Die Schüler trugen ihre Erkenntnisse aus dem Leistungskurs Geschichte vor, wo sie die Besiedlung und die preußisch-deutsche Geschichte Ostpreußens, die Abtrennung der Ostgebiete und die Eingliederung Nordostpreußens in die Sowjetunion behandelt hatten. Den Abschluß ihrer Gruppenarbeit bildete eine einwöchige Studienreise ins Königsberger Gebiet. Der gewonnene Eindruck war ernüchternd - doch Begegnungen mit der jungen Generation ließen hoffen, daß sich eine weltoffene und westlich orientierte Lebensweise durchsetzen wird. Ein Resümee der gelungenen Veranstaltung zog der in Königsberg geborene Historiker Dr. Michael Salewski. Er brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, daß die Geschichte Ostpreußens weit er geschrieben werden muß. Schon die neuen EU-Nachbarstaaten Litauen und Polen machten eine wie auch immer geartete Neuorientierung zwingend notwendig.

 

Wir sehen uns am 21. und 22. Mai 2005 in Berlin beim Deutschlandtreffen der Ostpreußen!

Es empfiehlt sich für die Teilnehmer des Deutschlandtreffens ein kleines Sitzkissen mitzunehmen, da nicht alle Sitze in der Deutschlandhalle so komfortabel sind.


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