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21.05.05 / Gemachter Skandal / FPÖ-Abgeordneter leugnet angeblich Holocaust

© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. Mai 2005

Gemachter Skandal
FPÖ-Abgeordneter leugnet angeblich Holocaust

Österreich ist seit Wochen mit einem "Fall" beschäftigt, der eindeutig Parallelen zu den "Fällen" Hohmann, Günzel und Meisner aufweist: Da tätigt jemand eine Aussage. Tugendwächter prangern das Gesagte an. Medien treten die Sache breit. Politische Gegner, aber sogar Parteifreunde und Kameraden des Betreffenden stimmen in den Chor ein. Und keiner kennt die inkriminierte Äußerung im Wortlaut oder gar im Zusammenhang. Im konkreten Fall boten auch die Gedenkveranstaltungen dieser Tage reichlich Gelegenheit, Pflichtreden mit solch aktueller "Substanz" anzureichern.

Es geht um einen FPÖ-Abgeordenten im Bundesrat, der "Länderkammer": Der Bundesheeroberst John Graf Gudenus war aus nicht ganz durchsichtigen Gründen vom ORF um ein Interview gebeten worden. Dabei wurde unter anderem auf einen Vorfall Bezug genommen, der Jahre zurückliegt. Der damalige Nationalrat Gudenus hatte auf die Frage zum Thema Gaskammern gesagt, er glaube alles, was gesetzlich vorgeschrieben sei. Daraufhin mußte er sein Mandat im Nationalrat (der ersten Kammer) zurücklegen und wurde in den Bundesrat "verbannt".

Diesmal antwortete Gudenus auf die Frage, wie er die Debatte heute sehe: "Ich glaube, ich habe damals nicht falsch reagiert, und ich glaube, Charles Popper hat gesagt, man solle nicht Tabus aufstellen, sondern man soll physikalisch und wissenschaftlich prüfen." Auf das Nachstoßen des Interviewers meinte Gudenus, man sollte das Thema ernsthaft debattieren und nicht auf die Frage "Ja oder Nein" reduzieren.

Prompt wurde dies als "Holocaust-Leugnung" bezeichnet! Doch selbst wer sich nur oberflächlich mit dem Thema befaßt, muß sich über manche Widersprüche Gedanken machen: So etwa war bei der Eröffnung des Berliner Holocaust-Mahnmals aus dem Munde von Lea Rosh zu vernehmen, daß es auf dem Reichsgebiet selbst keine Gaskammern gegeben habe. Wieso aber wird im KZ Mauthausen, das Reichsgebiet war, eine Gaskammer gezeigt? Leugnet Frau Rosh, oder werden die Besucher Mauthausens irregeführt? Dem "Andenken der Opfer" ist damit sicher nicht gedient. Allerdings ist es durchaus im Sinne heutiger Profiteure, daß die Tabuisierung manche dazu verleitet, selbst das abzustreiten, was wirklich geschehen ist.

Die großangelegte "Entrüstung" über Gudenus führte dazu, daß er auf Druck der neuen FPÖ-Führung aus der Partei austrat. Er weigert sich aber, sein Mandat zurückzulegen. Der "Freiheitliche Parlamentsklub", dem Gudenus wie alle früheren FPÖ- und nunmehrigen BZÖ-Abgeordneten angehören (und der weiter so heißt, obwohl die meisten Mitglieder nicht mehr der Freiheitlichen Partei angehören), wollte Gudenus ausschließen. Ging aber nicht, und jetzt erwägt man eine Änderung der Statuten. Rückwirkend?

Es gibt allerdings noch einen Aspekt: Gudenus hatte nach Abspaltung des BZÖ im Bundesrat mit der Opposition gestimmt - und damit der Regierung eine knappe Niederlage beschert. Falls Gudenus zurück-tritt, würde ein BZÖ-Mann sein Mandat erben. Beobachter meinen daher, das ORF-Interview könnte mit der Absicht "angeregt" worden sein, Gudenus aufs Glatteis zu führen und - durch einen erzwungenen Rücktritt - eine ÖVP/BZÖ-Mehrheit im Bundesrat sicherzustellen. Zu ergänzen wäre, daß der antizionistische Oberrabbiner Moshe Arye Friedmann leidenschaftlich für Gudenus Partei ergriffen hat. RGK


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