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21.05.05 / Und die Arbeit geht weiter / Führungswechsel in der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. Mai 2005

Und die Arbeit geht weiter
Führungswechsel in der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen

Unter dem Beifall der Delegierten wurde der bisherige Vorsitzende der Landesgruppe NRW, Dr. Dr. Ehrenfried Mathiak, von seinem Nachfolger Jürgen Zauner zum Ehrenvorsitzenden ernannt und mit dem Verdienst- und Ehrenzeichen von NRW ausgezeichnet. Zwölf Jahre hat er sich um die Landesgruppe verdient gemacht, 1993 als Schriftführer angefangen und seit 1995 den Vorsitz innegehabt. Herr Zauner dankte Dr. Dr. Mathiak für die gute Arbeit und besonders für die angenehme Atmosphäre, die er geschaffen hat. Es freut alle Delegierten und Vorstandsmitglieder, daß es sich weiterhin mit seinem Rat einbringen will.

Dann gab es noch eine weitere Ehrung. Herbert Gell aus Hagen erhielt das Verdienst- und Ehrenzeichen für die Leitung der Hagener Gruppe seit über drei Jahrzehnten.

Die heitere Stimmung erhielt einen Dämpfer, als Ministerialrat a. D. Martin Lehmann von den Problemen der Ostpreußischen Kulturstiftung berichtete. Eine geplante Zusammenlegung von Ellingen, Lüneburg und Wolbeck sowie eine ausschließliche Projektförderung bewirkte Beunruhigung bei den Zuhörern. Dagegen rief Hubert Maessen, Redakteur bei WDR und niederländischer Staatsbürger, in einem umfangreichen Referat: "60 Jahre Flucht und Vertreibung - eine Bestandsaufnahme" die Vertriebenen zu mehr Selbstbewußtsein und zur verstärkten Durchsetzung ihrer Rechte auf.

Die Kulturtagung, die sich anschloß, trug zunächst dem Schillerjahr 2005 Rechnung. Dr. Bärbel Beutner sprach über "Freiheit und Völkerrecht im Werk Friedrich Schillers" und wies die Gedanken Kants in den Dramen Schillers nach. Die Abrechung mit Menschenverachtung, Korruption und Sittenverfall an den Höfen in den Frühdramen "Die Räuber" und "Kabale und Liebe" mündet in der Forderung nach Bürgerrechten und Gedankenfreiheit im "Don Carlos", in dem Kants Gedanken zur Aufklärung zu finden sind. Seine Definitionen vom Staats- und Völkerrecht in der Schrift "Zum ewigen Frieden" erscheinen in der "Jungfrau von Orleans" und im "Wilhelm Tell", wo die unrechtmäßige Besetzung eines Landes als Verstoß gegen göttliches Recht dargestellt wird.

Lorenz Grimoni stimmte die Teilnehmer auf die Feierlichkeiten zum 750jährigen Jubiläum Königsbergs ein. Er gab einen Überblick über die Geschichte der Stadt seit der Gründung durch den Orden 1255, hob die Leistungen der Geistesgrößen Königsbergs hervor und charakterisierte die Hauptstadt Ostpreußens als eine europäische Metropole. Einen informativen Einblick in die landsmannschaftliche Arbeit vermittelte Hartmut Borkmann. Dieser nahm einen Rückblick auf die Teil-Wiedervereinigung und die Folgen vor, die er in wirtschaftlicher Hinsicht als problematisch ansah, da seinerzeit rund 80 Prozent der Arbeitsplätze zerstört wurden. Dieses wiederum habe zum Beispiel in Brandenburg zu einem Bevölkerungsrückgang durch Abwanderung geführt. Bei dem Aufbau der Landesgruppen von Ostpreußen und BdV wurde gleich ein großes Gewicht auf den Besuch in der Heimat und vielfache Kontakte dort gelegt. Eine Besonderheit sind die "Brandenburger Vertriebenenseminare", von denen bisher 13 stattgefunden haben, auch grenzüberschreitend in Krockow (Westpreußen), Allenstein und Tapiau.

Für Erheiterung sorgte Elly Weber mit ihrer bewährten und beliebten Mundart, indem sie diesmal "Frielingsjefiehle" schilderte. B. Beutner

Der Mann an der Spitze wechselt - die Aufgabe bleibt: Jürgen Zauner ehrt Dr. Dr. Ehrenfried Mathiak für seine Arbeit. Foto: B.B.


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