25.04.2024

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28.05.05 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 28. Mai 2005

Leserbriefe

Gott bewahre uns vor halbgebildeten Parteiideologen
Betr.: Leserbrief "Hitler trägt allein die Kriegsschuld" (Folge 15)

Der Leserbrief weckt Vergleiche mit der These des ehemaligen israelischen Botschafters in Deutschland, Asher ben Nathan. Der antwortete auf die Frage, wer denn den Sechs-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe, folgendes: "Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist!"

Solches läßt sich für den am 1. September 1939 begonnenen Krieg ebenfalls konstatieren. Bekanntlich waren die politischen, wirtschaftlichen und geostrategischen Konstellationen in Deutschland und Europa im letzten Drittel des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts so aufgeheizt, daß kriegerische Eskalationen unverhinderbar geworden waren.

Der Zweite Weltkrieg als Folge des Ersten Weltkrieges wurde deshalb bereits 1919 von vielen ausländischen Staatsmännern vorausgesagt. Warnungen kamen zum Beispiel vom britischen Premierminister Lloyd George, von Winston Churchill, dem US-Außenminister Lansing und noch einigen mehr. Ihre Stimmen verhallten unbeachtet, so daß der Ausbruch des Folgekrieges nur eine Frage der Zeit war.

Deutschlands Fiasko bestand darin, daß in dieser brenzligen Situation ein charismatischer Parteidemagoge das Amt des Reichskanzlers inne hatte. Der berufslose Tunichtgut Adolf Hitler hat sich zum Leidwesen ganz Europas als der brutalste und entschlossenste unter den sich gegenseitig mißtrauenden Europäern erwiesen.

Dies kann uns wieder blühen, wenn man den Medien Glauben schenkt, daß die personelle Qualität und Quantität politischer, wirtschaftlicher und kultureller Kompetenz unter den Europäern marginal sind. Gott bewahre uns deshalb vor halbgebildeten Parteiideologen und erleuchte die Völker Europas beim (Aus)Wählen vor Caesarenwahn und Prätorianertum.

Peter Kopyciok, Kipfenberg

 

Gefälscht, weggelassen, übersehen
Betr.: "Opferzahlen weiter nach unten korrigiert" (Folge 13)

Es gehört doch seit Jahrzehnten zu der offiziellen Politik, die Leiden der Deutschen während des Zweiten Weltkrieges und danach unter den Tisch zu kehren beziehungsweise sie gar nicht erst offenkundig werden zu lassen. Dazu gehört die Minimierung der deutschen Opfer wie die begriffliche Verharmlosung schrecklichster Geschehnisse. Auch die Diskriminierung unserer Soldaten durch die "Angestellten" Reemtsmas ist Teil dieser Politik der Unterwürfigkeit und Selbstverleugnung.

Es wurde gefälscht, weggelassen, übersehen, verharmlost. Darüber der Überbau, der alles damit entschuldigt, was deutsche Mitmenschen zu erdulden hatten, daß Hitler und Deutschland ja den Zweiten Weltkrieg begonnen hätten (eine Entschuldigung, die jede Unmenschlichkeit und schlimmste Greueltaten einbezieht). Der Historiker, der sich um die ganze Wahrheit bemüht, wurde und wird als Revisionist verteufelt, als ob Wissenschaft nicht immer neu hinterfragen würde und müßte.

Die Sendungen der Fernsehanstalten passen in dieses Muster, auch wenn sie Elend und Schrecken zeigen. Sie zeigen sie jetzt, weil sie sicher sein können, daß die Deutschen den Holocaust so verinnerlicht haben, daß neben ihm deutsches Leid wenig oder weniger berührt. Mit dem Holocaust werden wir nahezu täglich konfrontiert, und das zeigt seine Wirkung.

Carsten Wunn, Berlin

 

Schändung der Kriegsopfer
Betr.: "Geschichtsbild à la DDR" (Folge 15)

Die Umerziehung der Deutschen ist mit eigener Hilfe weitgehend geglückt. Die ihr widerstanden haben, sind eine Minderheit, die kaum in Erscheinung tritt und wenn sie auftritt, sofort niedergeknüppelt wird. Was in diesem Jahr um den 60. Jahrestag der deutschen Kapitulation herum an deutscher Selbstgeißelung abgeliefert wird, hätte sich wohl keiner von denen vorstellen können, die im Zweiten Weltkrieg von dem Glauben erfüllt waren, ihr Land verteidigen zu müssen. Sie sind umsonst gestorben. Das ist weiß Gott der Tragik genug. Was ihnen aber heute weit verbreitet angetan wird, schändet noch ihren Opfertod.

Kathrin Dietrich, Cottbus

 

Politiker halten Volk auf Distanz
Betr.: "Die Jugend geht auf Distanz" (Folge 19)

Die Politiker tun alles, um das Volk auf Distanz zu halten. Keine Volksabstimmung zur EU-Verfassung, dafür mit großer Mehrheit Zustimmung der Bundestagsabgeordneten zur EU-Verfassung. Damit gehen rund 30 Prozent aller Gesetzgebungsverfahren von Berlin zur EU nach Brüssel. Es wäre nur konsequent, wenn jetzt auch die Zahl von 601 Bundestagsabgeordneten um 30 Prozent gesenkt würde. Im Europaparlament sind 732 EU-Parlamentarier, davon 99 Abgeordnete aus Deutschland, tätig. Was soll der aufgeblähte Politikerapparat! Der deutsche Staat könnte eine Menge Geld sparen!

Döring-Ernst v. Gottberg, Kiel

 

Englands Presse findet in den Deutschen einen Prügelknaben
Betr.: "Englands ,Rottweiler'" (Folge 17)

Ja, die armen "Engländer", die tun sich schon schwer. "Der" Engländer, der Mann auf der Straße, wohl nicht so sehr; bei dem trifft man kaum auf Ablehnung oder Ressentiments, wenn man als Deutscher ihm begegnet, sei es im privaten oder auch im geschäftlichen Bereich. Aber die Presse - sehr häufig noch in alten Denkmustern gefangen - meint, sie müsse auch entgegen der Meinung des Volkes die antideutsche (Kriegs)-Propaganda fortsetzen.

Aber ganz so grundlos ist dieses Verhalten nicht. Nicht daß die Deutschen mit dem Messer zwischen den Zähnen mordlüstern Opfer suchten - nein, man möchte von den eigenen Mißerfolgen ablenken und findet in den Deutschen einen willkommenen und willigen Prügelknaben.

Halten wir uns klar vor Augen: In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts stand England (heute muß man Großbritannien oder UK sagen) auf Platz eins, vor den USA, vor Rußland, vor Frankreich und vor Deutschland. Gerade mal 20 Jahre später, zur Zeit des deutschen Wirtschaftswunders, befand sich England hinter den beiden Großen, USA und UdSSR, hinter Deutschland, hinter Japan, gerade auf Platz 5.

England hatte mit Hilfe der USA und der Sowjets den Krieg gegen Deutschland militärisch gewonnen, ihn aber letzten Endes wirtschaftlich und politisch verloren.

Würde man nun wahrheitsgemäß zugeben, daß die von England gegen Deutschland ausgesprochene Kriegserklärung mit ein Grund für diesen beispiellosen Niedergang war, und würde man zugeben, daß kaum ein anderer Krieg so leicht hätte verhindert werden können wie dieser damalige Krieg Deutschlands gegen Polen, und würde man zugeben, daß dieser deutsch-polnische Krieg erst durch die Kriegserklärung Englands und Frankreichs zu einem Weltkrieg entartete, dann könnte England das Märchen von seiner sauberen Weste nicht mehr aufrechterhalten. Da bietet es sich doch an, mit dem Finger auf den Verlierer (der leider auch Dreck am Stecken hat) zu zeigen und ihn für alles Schlechte auf dieser Welt verantwortlich zu machen. Nicht Churchill hat durch seine Politik England auf Platz fünf verwiesen, nein, das waren natürlich die bösen Deutschen! In dieses Muster, in dem die ewiggestrigen Zeitungsfritzen sich nach wie vor bewegen, passen genau die taktlosen, völlig unbegründeten und die Verfasser als dumpfe hirnlose Verleumder entlarvenden Anwürfe gegen einen Ehrenmann.

Klingt es nicht wie Hohn, wie eine unglaubliche Blamage und wie eine schallende Ohrfeige für die Zeitungsleute und die hinter ihnen stehende Minderheit, wenn diese 60 Jahre nach dem Kriegsende noch immer auf die deutschen Verlierer einhauen und gleichzeitig mehr als zwei Drittel aller Kardinäle einen Deutschen zum Papst, dem Stellvertreter Gottes auf Erden, wählen?

Dr. Ferdinand v. Pfeffer, Lünen

 

Nichts mit Befreiung
Betr.: "Befreiung? Wovon? Wozu?" (Folge 18)

Um falschen Gefühlen der Zugehörigkeit zum "richtigen" Lager vorzubeugen, folgendes: Das kanadische Fernsehen übertrug am 8. Mai Szenen aus Holland, die im Zusammenhang mit der Befreiung Hollands von den Deutschen zutun hatten.

Originalton in einem alten kanadischen Militärfilm, der gezeigt wurde: "We liberated Holland, but we conquered Germany" (Wir befreiten Holland, aber wir besiegten Deutschland). Also nichts mit Befreiung. Kann sein, daß sich das einige wünschen, aber so wird es nicht im Ausland gesehen. Schulterschluß ist nicht vorgesehen!

Michael Douglas, Calgary, Alberta, Kanada

 

Denunziations- und Haßwelle gegen junge Frauen
Betr.: "Mantel des Schweigens" (Folge 18)

Herr von Leesen berichtet über die von den deutschen Wehrmachtsoldaten im Feindesland gezeugten Kriegskinder. Ergänzend zu seiner Sekundärliteratur sei das Buch "Enfants Maudits" ("Verfluchte Kinder") von Jean-Paul Picaper und Ludwig Nerz erwähnt, die sich mit den kleinen "boches" in Frankreich beschäftigen. 200.000 dieser Kinder wurden geboren, und 1 Million Enkel und Urenkel existieren mittlerweile. Die jungen Französinnen verliebten sich ohne politische Motivation, einige sympathisierten aber auch mit dem Pétain- und NS-Reich. Bei der "Befreiung" mußten sie im Rahmen der Denunziations- und Haßwelle schwer büßen. Es wurde kahl geschoren, gefoltert, vergewaltigt und ermordet. Die unschuldigen Kinder wurden ausgegrenzt, mißhandelt oder versteckt. Viele wagen bis heute nicht, über ihre Herkunft zu sprechen, da sie Repressalien gegen ihre Familien befürchten.

Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

Ohne Fischer stürzt Rot-Grün
Betr.: "Allmählich ein europäisches Problem" (Folge 14)

Obwohl knapp vier Millionen Menschen in Deutschland im Jahre 1999 bereits ohne Arbeit waren und unsere sozialen Sicherungssysteme schon zum damaligen Zeitpunkt erhebliche Fehlbeträge aufwiesen, unterzeichnete Außenminister Joschka Fischer einen Erlaß, bei der Erteilung von Visa großzügig zu verfahren. Durch die Visa-Affäre wurde für rund eine Million Ukrainer Tür und Tor nach Deutschland geöffnet. Der Erlaß öffnete aber auch Schwarzarbeitern, Menschenhändlern und anderen Kriminellen den Zutritt in unser Land.

Durch diesen Vorgang wurde möglicherweise aus ideologischen Gründen der Bundesrepublik ungeheurer Schaden zugefügt. Herr Fischer wäre daher gut beraten, als verantwortlicher Politiker, sein Regierungsamt niederzulegen und einen Teil seines dann noch immer sehr stattlichen Einkommens zur Tilgung des entstandenen Schadens zur Verfügung zu stellen.

SPD-Minister wie Rudolf Scharping oder Hertha Däubler-Gmelin sind wegen weit geringerer Verfehlungen von Kanzler Schröder aus ihren Ämtern entlassen worden. Schröder hält nur deshalb noch an Fischer fest, weil dieser Mann eine politische Schlüsselfigur in der Berliner Regierung ist. Ohne Herrn Fischer bricht Rot-Grün in sich zusammen.

Aber es wird immer enger für Außenminister Fischer, der außer Minister nie etwas gewesen ist.

Gerhard Drechsler, Melsungen

 

"Hitlers Bombe" ist eine schauerliche Mär
Betr.: "Wie nahe waren die Deutschen an der A-Bombe?" (Folge 13)

"Hitlers Bombe", diese schauerliche Mär, zurechtgestutzt 60 Jahre nach Kriegsende, zu einem Zeitpunkt also, da man auf das Ableben wichtiger Zeitzeugen hoffen durfte, bringt keinen Beweis, daß Hitler die Atombombe bauen wollte. Niemand anderes als der Kopf des deutschen Uran-Projektes, Werner Heisenberg selbst, läßt in seinen Memoiren

"Der Teil und das Ganze" den Leser wissen, daß es von Hitler keinen Auftrag zur Entwicklung und zum Bau einer Atombombe gab. Am

4. Juni 1942 referierte Heisenberg im Sitz der Hauptverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft über sein Uran-Projekt und die militärische Bedeutung der Kernenergie. Er erklärte die Funktions- und Wirkungsweise einer Atombombe und den Bau eines energieerzeugenden Uranbrenners zum Antrieb von Maschinen. Heisenberg spricht vom großen Glück, daß selbst Himmler nicht am Uran-Projekt interessiert war.

Dieter Bock, Burgstall

 

Ruf nach starkem Mann
Betr.: "Befreiung? Wovon? Wozu?" (Folge 18)

Das ist ein weiteres Beispiel, das nur noch ein Kopfschütteln bei mir auslöst. Große Teile unserer politischen Gutmenschen mit ihrem ideologisch eingefärbten Zeitgeist lassen sich von jedem am Nasenring durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ziehen. Was in den letzten Jahren an politischem Kleinholz geschlagen wurde ist nur noch mit Dilettantismus zu umschreiben. Wenn das so weiter geht, soll es mich nicht wundern, wenn der Ruf nach dem starken Mann wieder auflebt, den eigentlich keiner will. Ich bin sicher, wir werden nicht zu unserem Besten regiert.

Werner Zoerner, Arnsberg

 

Ungleiches Recht für DDR und "Drittes Reich"
Betr.: "Politisches Schandurteil" (Folge 14)

Leider liegt mir nicht der gesamte Text des "Straßburger Urteils" vor. Hier heißt es: "Nach Auffassung des Gerichtshofes kann die Bundesrepublik weder für die Handlungen des sowjetischen Besatzungsmacht noch für die der DDR verantwortlich gemacht werden ..." Wenn dieser Text so von den 17 Richtern in Straßburg verfaßt wurde, ergibt sich die Frage auch in einer anderen Beziehung: Würde die Formulierung nicht genauso für die Handlungen des "Dritten Reiches" gelten? Für diese kann doch die Bundesrepublik Deutschland ebensowenig verantwortlich gemacht werden. Zumal die Bundesregierung keine Nachfolgeregierung des Deutschen Reiches sein kann. Es wird ja bis heute bewußt verschwiegen, daß die Bundesrepublik Deutschland einst von den alliierten Siegermächten gegründet wurde. Also: Warum fühlt sich die Bundesrepublik Deutschland für die Verbrechen verantwortlich?

Klaus Glagau, Münster

 

Berliner Werteunterricht ist eine Bereicherung
Betr.: "Ausverkauf überkommener Werte" (Folge 17)

Es erscheint mir unvorstellbar, daß es nach Einführung des Faches "LER" in Berlin in sämtlichen - wissenschaftlichen - Fächern nicht auch weiter um "Werte" gehen wird. Im Biologieunterricht, beim Thema Familienplanung, nicht auch auf Moral und Ethik hinzuweisen, wäre ein Frevel! Ich bezweifle dagegen, daß Bibel und Grundgesetz alleine als Rüstzeug für soziales Verhalten ausreichen. Manche Manager beweisen gerade das Gegenteil.

Nein, "LER" ist einfach notwendig, weil nur noch wenige Eltern einer Religionsgemeinschaft angehören. Zudem können in Niedersachsen meines Wissens Schüler ab 14 Jahren das Fach Religion abwählen. Zum Fach "LER" gehören daher detaillierte Informationen über alle Weltreligionen. Das bedeutet eine bisher nicht gekannte Bereicherung des Unterrichts, die einzelne Schüler sogar zum Eintritt in eine Kirche bewegen könnte.

Überzeugte Christen und Moslems werden überdies darauf bestehen, daß ihre Kinder zusätzlich zum Werteunterricht am Religionsunterricht teilnehmen. Von den Moslems will der kritisierte Artikel es sogar schon wissen. Nur wir "lauen Christen" zögern und zetern. Die Perspektiven für Missionierung und Ökumene werden dabei völlig übersehen.

H. Radetzky, Delmenhorst

 

Der Ausschuß brachte mehr als "Spesen"
Betr.: "... wenn ich mich recht erinnere" (Folge 17)

Die Meinung von H.J.M., bei dem Polit-Theater der Herren Volmer und Fischer vor dem Visauntersuchungsausschuß sei "außer Spesen nichts gewesen", kann ich nicht teilen. Vor allem Josef Martin alias Joschka Fischer hat eine Schau zelebriert und ist dabei in seiner Rhetorik zu Höchstleistungen aufgelaufen, wie es sich für einen Marathonläufer geziemt. Er hat seine Fehler in der Visa-Affäre unumwunden zugegeben. Gleichzeitig hat er sie als Lappalien dargestellt, die auf den Massenansturm illegaler Besucher keinen Einfluß hatten. Die redlichen Deutschen reiben sich verwundert die Augen und fragen sich: "Wie denn das?" Bei dem Außenminister hat offenbar hierbei die Logik ausgesetzt, oder er hat die Unwahrheit gesagt.

Es kann auch nach der zehnstündigen Vernehmung des Zeugen Fischer als Tatsache festgehalten werden, daß es im AA bei den wiederholten Erlassen interne Abstimmungsprobleme gegeben hat. Ebenso sind die Verständigungsschwierigkeiten zwischen AA und BMI nicht zu leugnen.

Alleine diese eklatanten Fehler, die der Außenminister als handwerkliche Fehler bezeichnet, die in einer so großen Behörde nun mal vorkommen können, machen deutlich, daß Herr Fischer in seiner exponierten Stellung einfach überfordert ist und er den Laden nicht im Griff hat.

Die Fernsehauftritte der Herren Volmer und Fischer haben also beiden und damit der Bundesregierung mehr geschadet, als sie selbst eingestehen dürfen. Man kann getrost davon ausgehen, daß die meisten Deutschen von der Ideologie des Außenministers noch nicht infiziert worden sind. So gesehen haben die Auftritte der beiden Politiker mehr gebracht als nur "Spesen".

Walter Grubert, Hannover

 

Ein falsches Bild konstruiert
Betr.: "Geschichtsbild à la DDR" (Folge 15)

Durch ostpreußische Freunde habe ich Kenntnis erhalten von der Polemik, mit der das Ostpreußenblatt in seiner Ausgabe am 16. April 2005 Einladung und Absichten der Landeshauptstadt Kiel zu einer Veranstaltung am 8. Mai verfälscht.

Das Ostpreußenblatt behauptet: "In dem umfangreichen Veranstaltungsprogramm fehlt jede Thematisierung von Flucht und Vertreibung ..." Tatsächlich jedoch heißt es in dem Programm: "Die Landeshauptstadt Kiel lädt Sie ein zu einer Feierstunde aus Anlaß der Befreiung Kiels ... und zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Vertreibung und nationalsozialistischer Gewaltherrschaft."

Neben dieser eindeutigen Sachaussage ignoriert das Ostpreußenblatt auch die Tatsache, daß die Rednerliste des Programms mit Professor em. Dr. Michael Salewski einen ausgewiesenen Historiker und gebürtigen Ostpreußen aufweist. Ausgelassen ist schließlich auch der Hinweis, daß es sich bei der - vom Redakteur des Ostpreußenblattes gelobten - Kempowski-Ausstellung um eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Kiel handelt.

Es ist mehr als grob fahrlässig, wenn das Ostpreußenblatt ohne jeden Beleg in offensichtlich polemischer Absicht aus Weglassungen und Verfälschungen ein "Geschichtsbild à la DDR" konstruiert. Daß dies allein auf der Grundlage eines falsch wiedergegebenen Programms und ohne Berücksichtigung der Veranstaltung geschieht, wirft im übrigen ein Licht auf den "Journalismus" des Ostpreußenblatts, von dem ich im Interesse der Sache der Ostpreußen hoffe, es nicht als bezeichnend charakterisieren zu müssen.

Angelika Volquartz, Oberbürgermeisterin der Stadt Kiel


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