28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
18.06.05 / Quer durchs Beet / Personalien

© Preußische Allgemeine Zeitung / 18. Juni 2005

Quer durchs Beet / Personalien 

Mit Hitler gegen USA und Israel 

Neben dem Hitler-Buch „Mein Kampf“ machen laut faz.net nun auch vermehrt andere bekannte antisemitische und verschwörungstheoretische Schriften Furore in der Türkei. So fänden „Die Protokolle der Weisen von Zion“ ebenso reißenden Absatz wie Texte, die den USA die Schuld an den Erdbeben Anatolien geben oder behaupten, Israelis kauften „heiligen türkischen Boden“ im oberen Mesopotamien auf, um „Groß-Israel“ zu errichten. Vor allem Mitglieder der extremnationalistischen Parteien MHP und Genc Parti „verschlingen ,Kavgam‘“, wie „Mein Kampf“ auf türkisch heiße, so faz.net.

 

»Überlebter Traum von Europa« 

Die deutschstämmige britische Parlamentsabgeordnete Gisela Stuart, die im Vorstand des EU-Verfassungskonvents saß, sieht in der Überfrachtung mit alten Europa-Ideen den Grund für das Scheitern der Verfassung. Dem Focussagte sie, der Konvent habe sechs Monate lang effektiv gearbeitet, „und dann kamen diese alten Männer (wörtlich nennt sie Giscard d’Estaing), die ihren überlebten Traum von Europa die nächste Generation hinüberretten wollten. Dazu haben Franzosen und Niederländer jetzt nein gesagt.“ 

 

Warum begreift er es einfach nicht? 

Sieht er denn gar nicht, was vor sich geht? EU-Kommissar Günter Verheugen löst in der deutschen Öffentlichkeit zunehmend Erstaunen, manchmal sogar schon grimmiges Gelächter aus. Kurz nach dem Abstimmungsdebakel um die EU-Verfassung wollte er wacker „am Ratifizierungsprozeß festhalten“, obschon jeder wußte, daß gerade dieser soeben krachend gescheitert war. Nun rückt er vorsichtig ab und sagt, er rechne „nicht mehr damit, daß die EU-Verfassung wie geplant 2007 in Kraft treten kann“. scheint noch immer nicht wirklich zu begreifen, daß jene Verfassung gar nicht kommen wird – nie. Woher diese Weltfremdheit? Eine Begründung könnte Verheugens Vita hergeben: Er verbrachte sein ganzes Leben in den Fluren der Politik, war nie „draußen“ in der Wirklichkeit der Regierten, die jenes Verfassungswerk gerade zerplatzen ließen. Direkt vom Studium (Geschichte, Politik, Soziologie) holte 1969 der neue Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher den 1944 in Bad Kreuznach geborenen Verheugen sein Ministerium. Mit seinem Chef zog Verheugen 1974 ins Auswärtige Amt als Leiter eines Arbeitsstabs. 1977 wurde er Geschäftsführer, 1978 Generalsekretär der FDP. 1982 wechselte er zur SPD, für die er von 1983 bis 1999 im Bundestag saß. 1999 wurde Verheugen EU-Kommissar für Erweiterungsfragen. Die Osterweiterung um zehn neue Mitglieder fiel in seine Amtszeit. Seit 2004 nun fungiert Günter Verheugen als EU-Industriekommissar. Das Leben außerhalb der Politik kennt er nicht. Zu begreifen, daß dort ganz anders gedacht und gefühlt werden könnte als von Stäben und Kommissionen geplant, das fällt ihm offensichtlich schwer.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren