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25.06.05 / Ausstieg aus dem Ausstieg

© Preußische Allgemeine Zeitung / 25. Juni 2005

Hans-Jürgen Mahlitz:
Ausstieg aus dem Ausstieg

Als jüngst das Kernkraftwerk Obrigheim vom Netz genommen wurde, bejubelten die Anti-Atom-Lobbyisten um Bundesminister Trittin diesen sichtbaren "Erfolg" rot-grüner Ausstiegspolitik. Ähnlich hatten sie zuvor die Stillegung des AKW Stade gefeiert. Die 450 Mitarbeiter des Aluminium-Werks (HAW) im benachbarten Hamburg waren zur Ausstiegsparty übrigens nicht geladen.

Ihnen dürfte auch nicht der Sinn nach Feiern stehen. Sie können sich stattdessen darauf einstellen, einen neuen Job zu suchen - und angesichts der desolaten Wirtschaftslage keinen zu finden. Die norwegischen HAW-Kapitaleigner wollen den Betrieb schließen, wegen zu hoher Strompreise. Also wieder einmal 450 Arbeitslose als Opfer einer unsinnigen, rücksichtslosen, nur von Ideologie bestimmten rot-grünen Energiepolitik!

Der Ausstieg aus der sauberen, umweltfreundlichen und kostengünstigen friedlichen Nutzung der Kernenergie in Kombination mit der massiven Subventionierung unrentabler, technisch unausgereifter und als Träger der Grundversorgung ungeeigneter "alternativer" Energien hat zu extrem hohen Strompreisen in Deutschland geführt. Das spürt jeder einzelne Bürger, wenn die Stromrechnung abgebucht wird. Und das trifft die Wirtschaft - es gibt immerhin Branchen, in denen der größte Kostenfaktor nicht die Personal-, sondern die Energiekosten sind. So zahlt das ganze Volk einen hohen Preis für die Illusionen von der "erneuerbaren" oder "nachhaltigen" Energie, wie uns im jeder Logik entbehrenden Politiker-Geschwafel gepredigt wird.

Bevor die Anti-Atom-Hysterie der Grünen in Deutschland politisch salonfähig wurde, stand dieses Land an der Spitze des Fortschritts: Kein anderes Land verfügte über sicherere und zuverlässigere Kernkraftwerke, Nukleartechnologie "made in Germany" war in aller Welt gefragt (und wurde zum Wohle unserer Volkswirtschaft auch gut bezahlt).

Kein anderes Land aber auch würde freiwillig auf eine solche Spitzenposition verzichten. Es ist geradezu lächerlich: Wir schalten die sichersten und wirtschaftlichsten Kernkraftwerke der Welt ab, produzieren dafür wieder mehr Strom aus fossilen Brennstoffen, verplempern viel Geld (das wir eigentlich gar nicht mehr haben) für landschaftszerstörende Windräder und manch anderen Unfug, von dem jeder weiß, daß damit schon wegen des in Mitteleuropa üblichen Klimas immer nur ein geringer Anteil unseres Energiebedarfs gedeckt werden kann - und den nicht unbeträchtlichen Rest kaufen wir dann bei unseren Nachbarn im Westen und im Osten. Erzeugt übrigens großenteils in Kernkraftwerken, die weit unter unserem Sicherheitsniveau liegen.

Stramm grüne Ideologen und Utopisten lassen sich von alledem natürlich nicht verunsichern. Sie trösten sich damit, daß "mein Strom" ja nicht aus französischen oder tschechischen Atommeilern kommt, sondern - politisch und ökologisch ganz korrekt - aus der Steckdose.

Im beginnenden Wahlkampf gibt es (zum Beispiel von Bayerns Ministerpräsidenten, der ja vielleicht schon bald eine wichtige Rolle in der deutschen Wirtschafts- und Finanzpolitik spielen wird) erste zaghafte Hinweise auf einen Ausstieg aus der rot-grünen Ausstiegspolitik. Das reicht aber noch nicht. Hier ist die Kanzlerkandidatin gefragt, die ja als Physikerin und ehemalige Umweltministerin die erforderliche Sachkunde mitbringt. Deutschland braucht dringend eine radikale Wende in der Energiepolitik. Die teuren, arbeitsplatzvernichtenden rot-grünen Träumereien gehören auf den Prüfstand - und großenteils in den Mülleimer der Geschichte. Wer im September gewählt werden will, sollte auch dies in aller Deutlichkeit zum Wahlkampfthema machen.


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