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02.07.05 / Geheimnis auf dem Meeresgrund / Wracktaucher finden ein mysteriöses deutsches U-Boot im Atlantik

© Preußische Allgemeine Zeitung / 02. Juli 2005

Geheimnis auf dem Meeresgrund
Wracktaucher finden ein mysteriöses deutsches U-Boot im Atlantik

Brielle, New Jersey. 1991 ist das Wracktauchen in einer Tiefe von 60 Metern noch ein gefährliches Abenteuer. Der Taucher gleitet bei fast völliger Dunkelheit durch ein Wrack, und die geringste Bewegung wirbelt Schlick auf, der seine Sicht behindert. Einstürzende Aufbauten, verbogene Rohre und Kabel, an denen er hängen bleiben kann, entpuppen sich als verhängnisvolle Todesfallen. In dieser Tiefe durfte sich der Taucher nur 20 Minuten aufhalten und mußte anschließend eine Dekompressionszeit von einer Stunde einhalten, sonst riskierte er einen sogenannten Tiefenrausch, der zu dauerhaften Behinderungen, Lähmungen oder gar zum Tod führt.

In einer Kneipe setzt sich ein Fischer zu Bill Nagles und erzählt ihm von einem geheimnisvollen Objekt auf dem Grund des Atlantischen Ozeans. Nagles, früher selbst ein erfolgreicher und erfahrener Wracktaucher, fährt heute mit seiner "Seeker" nur noch andere Taucher zu den gefährlichen Wracks. Und so heuert er John Chatterton und Richie Kohler, zwei passionierte Wracktaucher, an, damit sie dem geheimnisvollen Objekt in der Tiefe auf den Grund gehen. Bei ihren ersten Tauchgängen entdecken sie, daß es sich um ein deutsches U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Um herauszubekommen, um welches U-Boot es sich handelt, erweitern sie ihre Crew auf zwölf

Spitzentaucher. Bei weiteren Tauchgängen finden sie Teller und ein Messer mit dem Namen Horenburg. Auf der Suche nach Informationen durchstöbern sie Bibliotheken und Marinearchive. Sie sprechen mit Historikern, Experten und Regierungsstellen in Amerika und Deutschland. Aber das U-Boot ist anscheinend auf keiner Liste aufgeführt. Ihre Suche wird sechs Jahre dauern und drei Menschenleben fordern, bis die Taucher die Plakette mit der Seriennummer des deutschen U-Bootes finden und das schreckliche Schicksal der Besatzung aufdecken können.

Der Autor Robert Kurson betont: "Nichts ist erfunden oder von mir interpretiert, und ich habe mir keine literarischen Freiheiten herausgenommen. Das Buch beruht auf Gesprächen mit Chatterton und Kohler, die sich über Hunderte von Stunden hinzogen." - Lesenswert! B. Mußfeldt

Robert Kurson: "Im Sog der Tiefe", Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2004, geb., Fotos, 430 Seiten, 22,90 Euro


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