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09.07.05 / Superkräfte / Mensch als künstliche Kampfmaschine

© Preußische Allgemeine Zeitung / 09. Juli 2005

Superkräfte
Mensch als künstliche Kampfmaschine

Schon als Kind sitzt Duane wie gefesselt vor dem Fernseher, wenn die Serie "Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann" läuft. Auch in späteren Jahren läßt die Faszination von Superkräften den jungen Mann nicht mehr los. Beim Militär versucht er, seinen Körper zu stählen, doch stets bleibt es sein sehnlichster Wunsch, ein menschlicher Terminator zu werden.

Sein Traum wird sich erfüllen. Jedoch muß Duane erfahren, wie schnell aus einem Traum ein Albtraum werden kann. "Das linke Bild war eine Gesamtaufnahme meines Bauches ... Tollkühne Einrichtungen wie ein mechanisches Nebenherz mit Sauerstoffanreicherung ... Bloß hat es noch nie länger als eine Minute funktioniert ... Die Vorstellung zumindest eines der Implantate loszuwerden, hatte etwas berauschend Verführerisches."

Als gescheitertes Objekt des US-Geheimprojektes "Steel Man" lebt Duane einige Jahre später zurückgezogen in einer Kleinstadt in Irland. Er ist nicht der einzige mit bionischen Implantaten ausgestattete und nun zu einem Leben in Abgeschiedenheit und Einsamkeit verdammte Mensch. Lange Zeit war es ruhig um Duane und seine Ex-Kollegen, fast zu ruhig. Das Projekt galt als gescheitert, die Cyborgs wurden in Rente geschickt.

Als Duane von dem plötzlichen und mysteriösen Tod einiger seiner ehemaligen Mitstreiter erfährt, gibt es für ihn keinen Zweifel mehr. Das Gefühl, daß irgend jemand versucht, die Cyborgs und ihr Wissen um "Steel Man" auszulöschen, wird zur bitteren Gewißheit. Ein letztes Mal wird Duane seine Superkräfte einsetzen müssen, jedoch nicht zum Schutz der Vereinigten Staaten von Amerika, sondern um sein eigenes Leben zu retten.

Um sich als Leser von diesem packenden Thriller fesseln zu lassen, ist es zwar nicht zwingend, ein Fan von Action-Filmen zu sein, jedoch sollte man diesem Genre auch nicht zu abgeneigt gegenüberstehen. Hat der Leser sich hingegen auf die angesichts des heutigen Forschungsstands nicht einmal so unwahrscheinliche Story eingelassen, wird es ihm schwerfallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen. A. Ney

Andreas Eschbach: "Der letzte seiner Art", Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, brosch., 350 Seiten, 8,95 Euro


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