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23.07.05 / Restposten ideologischer Verbohrtheit / Linke Schulpolitik offenbart sich auch nach der jüngsten Pisa-Studie als nicht konkurrenzfähig

ï Preußische Allgemeine Zeitung / 23. Juli 2005

Restposten ideologischer Verbohrtheit
Linke Schulpolitik offenbart sich auch nach der jüngsten Pisa-Studie als nicht konkurrenzfähig

Glanz und Elend der deutschen Reformdebatte spiegeln sich in der jüngsten, zweiten Pisa-Studie wider. Wobei glücklicherweise der Glanz die weniger hellen Flecken deutlich überstrahlt. Ja, es geht: Die vom "Pisa-Schock" ausgelöste Debatte hat in einer für dieses Land geradezu atemberaubenden Geschwindigkeit zu einer Palette von Maßnahmen geführt, die dem Bildungsniveau unserer Schüler schon jetzt spürbar auf die Sprünge geholfen haben. Deutschland dümpelt insgesamt zwar immer noch irgendwo im Mittelfeld herum, was eine Spitzennation nicht ruhig schlafen lassen kann. Doch die Aufholjagd gegenüber dem Rest der Welt hat begonnen. Wir können also, wenn wir nur wollen.

Für das Elend in der Debatte sorgte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) mit ihrer Stellungnahme zu den erfreulichen Ergebnissen. Kein Wort verlor sie über den deutschen Primus Bayern, der nicht nur wieder einmal besser abschnitt als alle anderen Bundesländer, sondern der zudem international zur Spitzengruppe der ersten Fünf aufgestiegen ist, hinter Finnland, Korea, Holland und Japan. Warum sagt Frau Bulmahn dazu nichts? Erstens, weil in Bayern die falsche Partei regiert. Und zweitens, wohl noch wichtiger, weil der bayerische Erfolg die ideologischen Behauptungen der Bildungsministerin Lügen straft. Die Süddeutschen seien zwar im Durchschnitt erfolgreicher, hieß es aus Berlin, sie erlangten diesen Sieg aber nur um den Preis des härteren Ausgrenzens von schwachen Schülern in ihrem strikt dreigliedrigen Schulsystem. Anders gesagt: Bayerns Triumph sei "unsozial". Falsch, wie die Zahlen belegen: Natürlich hat die soziale Herkunft Einfluß auf die Bildungschancen. Das ist in Bayern nicht anders als in Hamburg oder Nordrhein-Westfalen. Doch sind es gerade die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg mit dem dreigliedrigen System, die den Kindern aus sozial schwachen Familien die besten Chancen bereiten, ebenso wie die problembeladenen Länder Sachsen und Thüringen. Beide ließen sich - ob das wohl Zufall ist? - von Bayern und Baden-Württemberg beim Umbau ihres DDR-Schulsystems beraten. Hingegen sind es gerade die Länder, in welchen die Sozialdemokraten jahrzehntelang die Gesamtschule propagierten und durchsetzten, in welchen es die sozial Schwachen überdurchschnittlich schwer haben, auch an ordentliche Bildung zu gelangen. Eine Bankrott-erklärung der gleichmacherischen Schulpolitik der Linken.

Bulmahns säuerliches Beschweigen des bayerischen Erfolges wirkt da nur noch wie ein verstaubter Restposten jener ideologischen Verbohrtheit, die Deutschlands Bildungswesen in den Keller geführt hat. Doch, niemand sollte sich über das Wesen der verstockten Ideologen täuschen: Wenn sie sich von der Wirklichkeit umstimmen ließen, wären sie ja nie diejenigen geworden, die sie sind, und hätten vor Jahrzehnten nicht die schulpolitischen Fehler gemacht, die nun - endlich - Schritt für Schritt ausgebügelt werden. Sie schweigen, wenn überhaupt, nur für den Moment und werden nicht zögern, ihr verheerendes Werk sofort wieder aufzunehmen, sobald sich die Gelegenheit bietet. Hans Heckel

Zum Ärger manches Alt-68ers: An der Universität Bonn erfreuen sich die von den Studenten der 68er-Bewegung abgeschafften Talare wieder einer neuen Beliebtheit. Foto: Universität Bonn


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