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23.07.05 / Übernahme durch Siemens genehmigt

ï Preußische Allgemeine Zeitung / 23. Juli 2005

Übernahme durch Siemens genehmigt

Die im Februar ausgehandelte Übernahme der VA Tech durch Siemens (vgl. Folge 7/2005) ist nun auch von den Brüsseler Wettbewerbshütern abgesegnet - wie erwartet, mit Auflagen. Österreichs größter Technologiekonzern mit über 16.000 Mitarbeitern geht damit größtenteils im Siemens-Konzern auf. Das Segment Infrastruktur der VA Tech wird an Siemens Österreich angegliedert, der Industrieanlagenbau an die Siemens Industrial Solutions and Services Erlangen und die Hochspannungstechnik (Übertragung und Verteilung) an die Siemens Power Transmission and Distribution (PTD) Erlangen. Die Wasserkraftsparte der VA Tech muß in angemessener Frist weiterverkauft werden, weil Siemens sonst in Europa eine marktbeherrschende Stellung hätte - Brüssel will damit einen Preisdruck auf Kraftwerksbetreiber und Konsumenten verhindern.

Siemens Österreich wird nun zum zweitgrößten Industriekonzern in der Alpenrepublik. Größter ist die österreichische Mineralölgesellschaft OMV, die unter anderem Raffinerien in Bayern betreibt, schon seit längerem auch in Osteuropa tätig ist und voriges Jahr durch Übernahme des rumänischen Öl- und Gaskonzerns Petrom Marktführer im Donauraum wurde. Internationale Studien beweisen allerdings inzwischen, daß Großfusionen nicht nur Arbeitsplätze kosten, sondern in zwei Dritteln aller Fälle auch die Aktionäre enttäuschen, weil entweder die Kosten arg unterschätzt oder die "Synergieeffekte" arg überschätzt werden. Was sich in Konzernbilanzen nicht unmittelbar niederschlägt, sind die zuweilen erheblichen nationalen Spannungen, die von "Rationalisierungen" durch ausländische Konzernherren ausgelöst werden. RGK


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