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23.07.05 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

ï Preußische Allgemeine Zeitung / 23. Juli 2005

Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

unsere Erinnerungen haben in diesem Jahr verstärkt den Rückwärtsgang eingelegt, und sie führen weit, weit in die Vergangenheit zurück. Das geht vor allem den Landsleuten so, die noch ein Stückchen Kindheit in der Heimat verleben durften. Sie wollen wissen, was aus den Spielgefährten von einst geworden ist, von den Nachbarn und Freunden der Familie, von Menschen, denen sie damals begegnet sind. Weil die Fäden durch Vertreibung und Verschleppung so abrupt abrissen - aber kann man sie nach 60 und mehr Jahren überhaupt noch knüpfen? Wir versuchen es mit unserer Ostpreußischen Familie, und manchmal gelingt es uns tatsächlich, die abgetrennten Enden wieder zusammenzufügen und die Fäden aufzurollen, bis sich - wie in dem Wunderknäuel unserer Kindheit - ein Überraschungspäckchen findet.

Nach solch einem suchen wieder viele Leserinnen und Leser, und so beginnen wir gleich mit dem Suchwunsch von Sieglinde Knabe geborene Thimm, die bisher vergeblich nach Verwandten gesucht hat, alle Bemühungen über die Suchdienste waren vergebens. Nun heißt es: Ostpreußische Familie, hilf! Frau Knabe sucht ihre Kusine Else Sielmon und deren Familie. Else, eine geborene Schlüter, * 30. März 1924 in Neuendorf bei Rastenburg, heiratete 1942 Fritz Sielmon, * 6. Januar 1922 in Fischerbabken. Ihr Sohn Fritz Sielmon kam am 14. Juni 1944 in Neuteich bei Danzig zur Welt, wo die junge Familie in der Feuerwehrstraße 3 wohnte. Von dort aus soll sie geflüchtet sein. Von einem Nachbarn dieser Familie, Herrn Maletzki, hat Frau Knabe erfahren, daß ihre Verwandten bis Dirschau gekommen sind, dann kehrte Herr Maletzki nach Neuteich zurück, nicht aber Else Sielmon. Was wurde aus ihr, was aus ihrem Mann und dem kleinen Sohn? Frau Knabe wäre für jeden Hinweis dankbar. (Sieglinde Knabe, Wendenstraße 12 in 18273 Güstrow, Telefon 0 38 43 / 21 31 95.)

"Mich quält die Frage nach dem Schicksal der Familie Kastaun aus Königsberg", schreibt Erika Selke-Albat aus München. Sie lebte als Kleinkind, * 1925, in der Familie - wo diese in Königsberg wohnte, weiß Frau Selke-Albat nicht mehr. In der Nachbarschaft gab es viele Kinder und einen schönen Garten. Die Kinder des Ehepaars Kastaun - der Vater war beim Wasserwerk tätig - waren bereits erwachsen. Von den drei Töchtern Gertrud, Charlotte und Eva, ist Frau Selke-Albat besonders die Erstgenannte in Erinnerung geblieben. Sie wurde von ihr "Tuta" genannt und wohnte nach der Heirat mit Franz Führer auf den Hufen (Hammerweg, Hufenallee, Hagenstraße?) Es gab auch noch einen Sohn, Emil oder Willy. Frau Selke-Albat: "Ich habe die besten Erinnerungen an alle, weil ich mit meiner Mutter Anna Albat noch als Sechsjährige diese Familie besuchte. Dann kam kein Kontakt mehr zustande. Nach der Flucht erhielt ich über eine Auskunftsstelle die Anschrift von Frau Führer in Norddeutschland. Als ich dort hinschrieb, teilte man mir mit, daß die Gesuchte unbekannt verzogen sei. Als alte Frau wäre ich dankbar, etwas über das Schicksal der Familien Kastaun / Führer zu erfahren, obwohl kaum zu erwarten ist, daß noch jemand lebt." Warten wir es ab, liebe Frau Erika, warten wir es ab! Vielleicht hilft Ihnen doch die Leserschaft unserer von Ihnen "so geliebten" Zeitung. (Erika Selke-Albat, Staudingerstraße 58, App. 718, in 81735 München.)

Eure Ruth Geede


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