© Preußische Allgemeine Zeitung / 20. August 2005

Meldungen

Schrumpfung

Die Einwohnerschaft des Königsberger Gebietes ist letztes Jahr geschrumpft. 9.500 Geburten standen mit 18.500 fast doppelt so viele Todesfälle gegenüber. Diese Entwicklung wird auch durch die Einwanderung nicht ausgeglichen, die in der Exklave traditionell beachtlich ist; immerhin ist über die Hälfte der Gebietsbewohner über 16 Jahre Lebensalter außerhalb der Exklave geboren. Lebten 2002 noch 955.300 Menschen im mittleren Ostpreußen, so sind es jetzt nur 944.000. Das ergibt eine ungefähre durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 63 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Hälfte der knapp eine Million Einwohner lebt in der Gebietshauptstadt Königsberg, die andere Hälfte verteilt sich ungefähr hälftig auf die anderen Städte (rund 27 Prozent) und das Land (zirka 23 Prozent).

Gedenktafel

Am 65. Geburtstag des russischen Dichters Joseph Brodsky wurde in Pillau an einer Wand des Hotels "Solotoj Jakor" (Goldener Anker) eine Gedenktafel feierlich enthüllt, die daran erinnert, daß der 1996 verstorbene Nobelpreisträger des Jahres 1987 hier 1963 als junger Reporter des Kindermagazins Kostjor (Lagerfeuer) übernachtet hat. Einige seiner bekanntesten Gedichte entstanden während dieses Ostpreußenaufenthaltes. Zurückzuführen ist die Ehrung durch die von Fjodor Moros gefertigte weiße Marmortafel auf den öffentlichen Hinweis von Journalisten der Strash Baltiki (Wächter des Baltikums), eines Organs der Baltischen Flotte, auf den Besuch vor 42 Jahren.

Schwedenbesuch

Kadetten der schwedischen Seestreitkräfte aus der Marineschule in Karlskrona haben ihren russischen Altersgenossen in der Strafanstalt von Willgaiten, Kreis Samland, Computer und diverse andere in Südschweden gesammelte Sachspenden überreicht. Bei einem anschließenden Fußballspiel auf dem Anstaltsgelände hatten die jungen Schweden und Russen Gelegenheit, sich näher kennenzulernen. Die Möglichkeit zu dem Besuch bot sich den schwedischen Marineangehörigen im Rahmen einer Übungsfahrt mit dem Schulschiff "Vartena", die sie auch ins Königsberger Gebiet führte.