19.04.2024

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27.08.05 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 27. August 2005

Leserbriefe

Schichau lebt!
Betr.: ",Solidarnosc' machte sie weltberühmt" (Folge 32)

Ein sehr guter Artikel. Es hätte noch erwähnt werden können, daß seit 1951 die Werft "Schichau-Unterweser" in Bremerhaven die Tradition der Schichau-Werft weiterführt. 

Volkhard Thom, Hamburg

 

Selbst Honnecker war verärgert
Betr.: "Die ,Großen Drei' zer-stückeln Deutschland" (Folge 30)

Wir freuen uns zu jedem Wochenende auf Ihre Zeitung und dann wird sie uns von Leidensgenossen aus der Hand gerissen!

Bei meinem letzten Urlaub durch Stettin mit dem Bus mußten wir feststellen, daß die Polen die ganze Stadt beherrschen, obwohl die Grenze in der Mitte der Oder nach dem Beschluß von Jalta verläuft! Die Oder teilt Stettin in der Mitte!

Der DDR-Vorsitzende Honnecker schickte jedes Jahr einen Räumungsbrief nach Warschau, doch dieser Brief blieb stets unbeantwortet! 

Leo Hennig, München

 

Dient die neue Linkspartei nur als Trojanisches Pferd?
Betr.: "Gysi und Lafontaine: Alter Wein in neuen Schläuchen" (Folge 29)

In der Geschichte wiederholt sich einiges. Wenn man nicht aufpaßt, wiederholt sich das Negative. Das was sich in den letzten Wochen in der Parteienlandschaft abspielte, hatten wir schon einmal, damals in der sowjetisch besetzten Zone.

Am 21. April 1946 fand der nicht ganz freiwillige Zusammenschluß von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) statt. Der große Bruder, die Sowjetunion, führte die Regie. Otto Grotewohl (SPD) und Wilhelm Pieck (KPD) bildeten erst eine paritätische Spitze, danach waren nur noch Kommunisten in der Führung der SED. Die Aufmüpfigen wurden weggeschlossen und hatten dort keine schöne Vita.

Die Parallelität zu heute ist, das sich die SED, pardon PDS, und Teile der SPD und die WASG zu einer Interessengemeinschaft zusammen-getan haben. Erst einmal paritätisch: Gregor Gysi und Oskar Lafontaine. Wie wird es weitergehen? Früher war es der Druck des großen Bruders und heute der Drang zur Macht. Werden die westlichen Teile des Zusammenschlusses sich auf Dauer behaupten können, oder werden sie untergebuttert und nutzen nur der linken Gruppierung als Trojanisches Pferd, um sich im Westen zu etablieren?

Jürgen Schultz, Soest

 Gemeinsamer Gruß an die Leser der PAZ aus Heydekrug: Der Bund Junges Ostpreußen (BJO) und die Heide-Jugend Foto: privat

 

Beispiel einer höheren Zivilisation
Betr.: "Polnischer Beißreflex" (Folge 31)

Zu der total ablehnenden Haltung zur Frage der Vertreibung bei den Polen kann man nur sagen, daß sie tatsächlich wie kaum ein anderes Volk moderner Zeiten mit geschichtlicher Blindheit geschlagen sind.

Wievielmal haben sie schon die dargebotene Hand der Versöhnung von den Vertriebenen ausgeschlagen? Wieviele Jahrzehnte hindurch haben sie schon die überaus friedliche und auf alle Revanche verzichtende "Charta der Heimatvertriebenen" ignoriert, um dafür um so kräftiger die Vertriebenen als unerbittliche "Revanchisten" in derselben Art wie von ehemaligen Stalinisten hinzustellen?

In Wirklichkeit sind sie nun teilweise zu dem geworden, was sie am meisten beim Nazismus haßten, nämlich ein Land, das unter einer äußerlich betonten Christenheit einen geschichtlichen Chauvinimus gegen die ebenfalls christlichen Deutschen verbirgt. Es ist schade, daß sie trotz vieler intelligenter Menschen bisher so wenig von der Geschichte anderer Völker lernten. Ohne ihre Vertreibung der Ostdeutschen hätte Polen als unbeflecktes Opfer der Nazis ein Beispiel einer höheren Zivilisation werden können. Mit der Vertreibung der Deutschen aus ihrer Heimat aber müssen sie vor der Welt, ebenfalls wie die Massenmörder Hitler und Stalin, dieses vernichtende Urteil der Geschichte früher oder später auch für Polen akzeptieren ... ob sie es wollen oder nicht. 

Peter P. Haase, Boca Raton, Florida, USA

 

Im BRD-Westen denken viele so wie Herr Stoiber
Betr.: Stoibers "Frustrierte"

Der große PDS-Erfolg in (neu) Ostdeutschland ist weder akzeptabel noch entschuldbar! Er ist bestenfalls zu verstehen, aber er zeigt moralische Abgründe einer materialistisch-egoman verkommenen Gesellschaft!

Die "Ossis" können selbstverständlich wählen, was sie wollen, aber dann müssen sie sich in einer freiheitlichen Demokratie dafür auch (eventuell hart) kritisieren und unangenehme Wahrheiten sagen lassen.

Sagt Herr Stoiber (wie zum 11. August) nur die (wie auch zu anderen politischen Fragen und Kosten tabuisierte) unterdrückte Wahrheit zum seltsamen Wahlverhalten der Ostdeutschen in den letzten Jahren, stehen die Ostdeutschen etwa politisch unter Denkmal- und Kritikschutz?

Sind Leute, die per Wahlrechtsnutzung eine solche Macht haben, daß sie sogar entscheidend die Regierungsbildung im Bunde bestimmen können, Bürger und Menschen zweiter Klasse, wie nun die schrill-unaufrichtigen Gesänge der altbekannten ewig Betroffenen und selbsternannten Anwälte es wieder verkünden?

Jedenfalls im BRD-Westen denken viele so wie Herr Stoiber, siehe dazu auch die Schnellumfragen bei den TV-Sendern (NTV, N24, SAT1), wo Stoiber überraschend gut abschnitt im Gegensatz zum ARD-nahen Institut infratest-dimap!

Tatsache ist doch, daß es dem merkwürdigen Wahlverhalten (mehrheitlich gesehen) in der Ex-DDR (alt: Mitteldeutschland, jetzt: neue Bundesländer, Ostdeutschland) zu verdanken ist, daß die BRD seit 1998 die ganz offensichtlich an Kompetenz und Ergebnis schlechteste und zudem unpatriotischste Regierung (SPD und Grüne = Antipatrioten pur und Großversager) bekommen hat! Hier wackelt doch der Schwanz mit dem Hund, hier sind die Machtverhältnisse disproportional!

Gewiß hat die CDU-FDP-Regierung Kohl ab 1990 beim Einigungsprozeß große Fehler gemacht, aber rechtfertigt dies das heutige Wählerverhalten in der vereinigten BRD-DDR? 

Horst Jürgen Schäfer, Frankfurt am Main

 

Polen sollten sich besser informieren
Betr.: "Polnischer Beißreflex" (Folge 31)

Polens Politiker und polnische Medien haben uns weder zu kritisieren noch zu warnen, wenn es um innerdeutsche Themen und Politik geht.

Bei diesem für beide Seiten so sensiblen Thema, sollten sich die Polen vorher genau informieren oder informieren lassen, bevor sie völlig blind agieren. Bei dem "Zentrum gegen Vertreibungen" geht es um eine Gedenkstätte, die gegen Vertreibung allgemein erinnern und informieren will, natürlich auch wenn es um die Vertreibung deutscher Menschen aus deren angestammter Heimat geht. Dieser Vorgang und sein Umfang sind weltweit ziemlich einmalig und bleiben ein völkerrechtliches Unrecht. Es geht also auch um das Völkerrecht, auf das hier in besonderer Form hingewiesen werden soll.

Trotz des erlittenen Unrechts haben die vertriebenen Ostpreußen, Pommern, Schlesier und Sudeten bereits 1950 in der "Charta der Vertriebenen" jedweder Rache und Vergeltung abgeschworen. Es gingen immerhin 25 Prozent (!) des damaligen Reichsgebietes an Polen und zwar mit allen Mobilien und Immobilien. Eine jahrhundertealte Kultur und menschliche Bindungen gingen hierbei verloren. Es handelt sich also nicht nur um eine kleine Gebietsabtretung. Die Aussöhnung hat doch schon lange begonnen, oder haben die Polen vergessen, daß es Deutschland war, das erheblichen Anteil an dem beschleunigten Beitritt ihres Landes zur EU hatte? Haben sie vergessen, daß Deutschland die höchsten Beiträge für die EU aufbringt, an denen auch die Polen respektabel partizipieren? Das zarte Pflänzchen Vertrauen, das zwischen Polen und Deutschen entstanden ist, durch wirtschaftliche Zusammenarbeit / Beteiligungen vieler deutscher Firmen, kulturellen Austausch und einen beginnenden Tourismus, wird nicht von den Deutschen gefährdet, sondern von dem dummen und verantwortungslosen Spektakel, das jetzt von polnischen Politikern und Medien wieder einmal betrieben wird. Aber wem nützt dieser Unfug?

Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Polen, die ich auf meinen verschiedenen Reisen dort getroffen habe, daß das Volk ganz anders denkt, denn sie wissen und spüren es: Es gibt keinen deutschen Revanchismus, sie können sich ihrer neuen Heimat sicher sein. Aber wir Deutschen dürfen auch um etwas mehr Respekt bitten, wenn es um eine Gedenkstätte gegen Vertreibung geht. Hierbei geht es um das Gedenken an viele Millionen Vertriebene, an Menschen, die ihre Wurzeln, ihre Heimat, ihr Leben durch die Umsiedlungsmaßnahmen verloren haben. Wir wollen doch alle, daß nirgendwo auf der Welt Situationen entstehen, durch die Menschen ihre Heimat verlieren müssen! 

Winfried Schiewer, Allendorf

 

Unverschämte Forderung
Betr.: " Berlin - wo denn sonst?" (Folge 32)

Ich habe dem "Tag der Heimat" in Berlin beigewohnt. Besonders die Rede des früheren UN-Hochkommissars war sehr eindrucksvoll. Eine Sache war aber unverschämt - sowohl von Schily als auch von Merkel. Es ist ein Unding, daß deutsche Politiker Milliarden Entschädigungen für NS-Opfer hinlegen, während sie einhellig fordern, daß materielle Entschädigung für deutsche Vertriebene unter keinen Umständen eingefordert werden dürfe.

J.-H. Gätjen, Kiel

 

Patenschaften für das "Zentrum gegen Vertreibungen"
Betr.: "Berlin - wo denn sonst?" (Folge 32)

Wie ich in der FAZ gelesen habe, wird das Zentrum und Mahnmal gegen die Vertreibung der ost- und mitteldeutschen Bevölkerung endgültig in Berlin im Seitenflügel einer katholischen Kirche untergebracht, der nach Kriegszerstörungen allerdings erst wiederhergestellt werden muß. Aus meiner Sicht ist diese Lösung ideal, da ein durch den Bombenkrieg zerstörtes Kulturerbe wiederersteht und der Nachwelt als Mahnmal dienen kann! Vielleicht könnte man interessierten Vertriebenen finanzielle Patenschaften für diese baulichen Maßnahmen anbieten, ähnlich wie sie mit Erfolg bereits für die Wiedererrichtung des Berliner Schlosses angeboten werden, um die Fertigstellung des BdV-Zentrums gegen Vertreibungen zu beschleunigen! 

Uwe Liebert, Bremen

 

Pensionen werden falsch beurteilt
Betr.: Leserbrief "Beamtenprivileg wird tabuisiert" (Folge 31)

Über die Beamtenpensionen wird leider viel geschrieben, aber nie die Wahrheit. Die Unkenntnisse sind sehr groß und jeder glaubt, darauf rumhacken zu können. Wie fast immer, hat auch der Leserbriefschreiber die Abzüge vergessen. Meine monatlichen Abzüge betragen insgesamt: 413,89 Euro = 18,28 Prozent (Lohn- und Kirchensteuer sowie Krankenkasse einschließlich Pflegeversicherung).

Erwähnen möchte ich auch noch, daß die ehemalige SPD-Regierung in Schleswig-Holstein ihre Lehrerbesoldung auf Angestellten-Tarif BAT umstellte. Da sie feststellen mußte, daß sie sich total verrechnet hatte, stellte sie schnellstens wieder auf Beamtenbesoldung um. Außerdem hat nicht nur die Bundesregierung, sondern haben auch sämtliche Länderregierungen, die vorgesehenen Rücklagen von sieben Prozent der eingehaltenen Bezüge nicht gebildet, sondern genauso geplündert wie die Rentenkasse. Es ist also die Unfähigkeit der Politiker, wenn das Geld knapp wird.

Selbstverständlich hat die Bürokratie sehr zugenommen und hier könnten von den jährlichen Ausgaben von über 42 Milliarden Euro gut 50 Prozent eingespart werden. Vor lauter Gesetzen und Vorschriften weiß sowieso keiner mehr richtig Bescheid.

Über 600 Bundestagsabgeordnete sind ebenfalls überflüssig wie 16 Länderregierungen und die unfähige Arbeitsverwaltung. Aber welche Politiker graben schon ihr eigenes Grab? Sie brauchen Beamtenstellen, wo sie ihre abgetakelten Freunde und Genossen unterbringen können.

Selbstverständlich werden jetzt noch die guten Freunde (A 14/15 und B-Besoldung) der SPD/Grünen schnell befördert, wie es vor einem Regierungswechsel immer üblich war und ist. Auch sollte unbedingt unterschieden werden zwischen Laufbahnen und den Besoldungsgruppen wie A 1 bis A 12, wo die meisten Beamten tätig sind. Wie die Pisa-Ergebnisse zeigen, ist leider nicht damit zu rechnen, daß auch Politiker endlich aufwachen und besser rechnen lernen.

Horst Koske, Winsen/Luhe

 

Einfach geht es wirklich nicht in Deutschland
Betr.: "Modell für mehr Rentengerechtigkeit" (Folge 26)

Mit einem Wust von Zahlen, Rechnungen und Gegenrechnungen wird vom iwd festgestellt, daß das Rentensystem nicht mehr mit der gesellschaftlichen Entwicklung übereinstimmt.

Statt jedoch eine grundlegende Änderung vorzuschlagen, wird geklagt, daß die Gesellschaft sich nicht dem System anpaßt.

Höhere Rente durch Gebärfreude? Wer sagt denn, daß die Kinderaufzucht erfolgreich ist und die lieben Großen dann brav in die Kasse einzahlen? Vielleicht gehen sie nach der Schule ohne Ausbildung (Lehrstellenmangel) und ohne Arbeit (Jugendarbeitslosigkeit) gleich in die Hartz-X-Hängematte.

Müssen dann die Eltern das Kindergeld zurückzahlen und auf die höhere Rente verzichten?

Wenn einer Gesellschaft die Arbeit ausgeht, dann kann die Arbeit nicht mehr für die Rente sorgen! Und warum werden eigentlich nur Pensionen aus Steuern gezahlt?

Eine staatliche Grundrente, mit der man schlecht und recht leben kann, - wer im Alter mehr will, der muß selbst dafür sorgen. Die Schweiz, wo das Volk noch was zu sagen hat, macht es uns vor.

Die Rente zum Beispiel aus der Mehrwertsteuer hätte auch einen sozialen Aspekt: Reiche konsumieren teurer, zahlen also auch mehr Steuern. Luxusgüter könnten mit einem höheren Steuersatz belegt werden, während Güter des Grundbedarfs - Arzneimittel (heute 16 Prozent), Lebensmittel, evtl. auch Kinderpflegemittel - nur leicht besteuert werden. Die Steuersätze könnten flexibel dem Bedarf angepaßt werden.

Nur - leider geht bei uns nichts einfach: Einfaches Rentensystem - viele Tausend Arbeitslose aus BfA, LVA ... Einfaches Steuersystem - viele Tausend Arbeitslose beim Finanzamt, der Steuerberatung ... Nein, einfach geht es wirklich nicht in Deutschland! 

W. Czinczel, Gaggenau

 

Werteloses Volk
Betr.: "Neun tote Neugeborene und neun Millionen Ungeborene" (Folge 32)

In der DDR sind neun Millionen Ungeborene abgetrieben worden, wie Hans-Jürgen Mahlitz schreibt. Im gleichen Sinne darf nicht unterschlagen werden, daß in der BRD auch neun Millionen Ungeborene abgetrieben worden sind. Dies sind 18 Millionen Morde im Mutterleib in ganz Deutschland. Wenn wir diesen abgetriebenen Menschen eine Lebenschance gegeben hätten, hätte dies Bedürfnisse wie zum Beispiel Wohnungen für 18 Millionen Menschen bedeutet. Unsere Arbeitslosigkeit und unser Rentenproblem wären kein Thema, wenn wir nicht ein werteloses Volk in bezug auf unseren Nachwuchs geworden wären.

Gerhard Heeren, Partenheim

 

Unüberlegt und überflüssig
Betr.: "Neun tote Neugeborene und neun Millionen Ungeborene" (Folge 32)

Seit dem Rauswurf des wertkonservativen Martin Hohmann aus der CDU hege ich einen außerordentlichen Vorbehalt gegenüber dieser Partei, welcher anscheinend der rechte Flügel abhanden gekommen ist, wie Kritiker dieses Vorgangs zu Recht bemerkten.

Doch diese Proletarisierungsversion von Herrn Schönbohm, im Zusammenhang der neunfachen Kindestötung, war unüberlegt, überflüssig und in keinsterweise parteidienlich, wie ich meine. Angesichts einer solchen Entwicklung bin ich sehr in Sorge um unser, für mich seit dem 3. Oktober 1990, gemeinsames Vaterland.

Dietrich Schulze, Gardelegen

 

Wohin sein Kreuz machen?
Betr.: Neuwahlen?

Die meisten Politiker und alle maßgeblichen Parteien kann ich nur als Dreckhaufen bezeichnen, und ich weiß wirklich nicht, wohin ich, meine Familie und mein Bekanntenkreis das X machen sollen. Denn deutsch und aufrecht sind sie alle nicht.

Jeder beschimpft unsere Vergangenheit, weiß heute alles besser, setzt das J-Käppchen auf und lädt sich zu Feiern ein, auf denen er nichts zu suchen hat.

Nun habe ich den Artikel vom 16. Juli 2005 über "Hohmann" gelesen. Kann man diesen Mann irgendwie unterstützen (wählen / spenden)? Gibt es da einen Weg?

Einfach nicht zu wählen oder aus Protest den Gysi, damit das Durcheinander vollkommen wird und wir einer Anarchie entgegen steuern, ist auch nicht der richtige Weg.

Selbst das geringste Übel ist schwer herauszufinden. Und wir die Heimatvertriebenen haben es damals verpaßt (ich bin erst seit Ende 1954 wieder in Deutschland) eine eigene deutsche Partei zu gründen. Was wohl auch gern verhindert wurde. Angeblich sollten die vorhandenen Parteien unsere Interessen vertreten, statt unsere Heimat zu verscherbeln!

Nun vielleicht haben Sie einen Hinweis, der mich überzeugt und uns in unserer Qual weiterhilft?

Helmut Grundwald, Vallendar

 

Einverleibung Stettins war ein Unrechtsvorgang
Betr.: "Die ,Großen Drei' zerstückeln Deutschland" (Folge 30)

Vielen Dank für den informativen Beitrag über die Ergebnisse der Potsdamer Konferenz vor nunmehr 60 Jahren. Wahrscheinlich wird es kaum einem Leser auffallen, daß sich in der eingeblendeten "Mitteilung über die Drei-Mächte-Konferenz von Berlin" eine Brisanz findet, die seit 1945 nahezu stillschweigend übergangen wird und auch bei den "Vier-plus-Zwei-Verhandlungen" des Jahres 1990 nicht zur Sprache kam: In der genannten "Mitteilung" vom 2. August 1945, ver-

öffentlicht im Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland, Ergänzungsblatt Nr. 1 vom 30. April 1946, heißt es nämlich unter Abschnitt IX (Polen) in Absatz B: "Die drei Regierungschefs bekräftigen ihre Auffassung, daß die endgültige Festlegung der Westgrenze Polens bis zur Friedensregelung zurückgestellt werden soll. Die drei Regierungschefs kommen überein, daß bis zur endgültigen Bestimmung der Westgrenze Polens die früheren deutschen Gebiete östlich einer Linie, die von der Ostsee unmittelbar westlich von Swinemünde und von dort die Oder entlang bis zur Einmündung der westlichen Neiße und die westliche Neiße entlang bis zur tschechoslowakischen Grenze ... der Verwaltung des polnischen Staates unterstellt werden ..."

Dies bedeutete also, daß Stettin Bestandteil der sowjetischen Besatzungszone wurde, denn es liegt ja westlich der genannten Linie. Erst am 19. November 1945 besetzte Polen dann über die Regelungen des Potsdamer Abkommens hinaus die Hauptstadt Pommerns mit einem angrenzenden Gebiet westlich der Oder. Dieser illegale Akt rief zwar bei den Westmächten Proteste hervor, die aber keine Wirkung erzielten, weil der polnische Vorstoß

Stalins Billigung fand. Die "Einverleibung" beziehungsweise "Wiedergewinnung" Stettins durch Polen beruht also eindeutig auf einem Unrechtsvorgang, der zeitlich nach dem Potsdamer Abkommen lag. Dies ist auch der Grund dafür, daß die Oder-Neiße-Linie seither ab einem Punkt im Süden von Stettin in Richtung Norden eben nicht mehr auf der Oder nach Norden verläuft, sondern einen auffälligen Schwenk nach Westen macht, was nicht vorgesehen war und offensichtlich heute selbst Historikern kaum bekannt ist oder aber aus Unkenntnis der Vorgänge vor 60 Jahren geflissentlich ignoriert oder einfach nicht erwähnt wird. Wenn folglich im Zuge der Verhandlungen zum deutschen Einigungsprozeß im Jahre 1990 die Preisgabe Ostdeutschlands angeblich unumgänglich war, so hätte zumindest die gewaltsame Besetzung Stettins durch Polen im November 1945 Gegenstand gesonderter Verhandlungen sein müssen, selbst wenn dies die Grenzen nicht mehr geändert hätte.

Wolfgang Reith, Neuss

 

Die "Großen Drei" - Churchill, Truman, Stalin: Auf der Potsdamer Konferenz wurde über die neuen Grenzen und die alliierten Verwaltungsgebiete des besiegten Deutschlands verhandelt. Polen wurde hierbei die Oder als Nord-Westgrenze zugesprochen, doch die Polen dachten anders. Foto: Archiv

 

Laviererin Merkel
Betr.: "Berlin - wo denn sonst?" (Folge 32)

Der Tag der Heimat in Berlin, zu dem unsere Hamburger Landsmannschaften mit drei vollen Bussen

angereist waren, hat trotz der eindrucksvoll hohen Besucherzahl keinen rednerischen Glanzpunkt gesetzt. Frau Merkel hätte es tun können. Aber sie trat augenfällig wieder nur als die Laviererin auf. Das "Zentrum gegen Vertreibungen" könnte für die Deutschen, auf diese große Gefahr verweisen viele mit recht, als ein Schuß nach hinten losgehen. Man will 60 Jahre nach jenem Völkermord nicht zulassen, daß den Deutschen die Verbreitung der vollen Wahrheit und damit ein Ort würdiger Trauer genehmigt wird. Hierin allein liegen die immer wieder vorgehaltenen Ängste der Polen und Tschechen. Und als zweites fällt auf, daß selbst im BdV das unverzichtbare Eigentumsrecht (Raub des privaten Besitzes) nicht vertreten wird.

Dietmar Neumann, Neu Wulmstorf

 

Unvergessen
Betr.: Leserbrief "Polen soll ohne Makel bleiben, Verbrechen beging nur die Wehrmacht" (Folge 32)

In "Poland and her national minorities 1918-1939" schreibt der ukrainische Sachkenner der polnischen Minderheitenpolitik Dr. Stephan Horak davon, daß Polen, alle Vereinbarungen und Versprechungen des guten Willens mißachtend, seine Politik der Verletzung der Minderheitenbestimmungen bis zu den letzten Tagen seines Bestehens als unabhängige Nation fortsetzte. "Vielleicht würden sich die deutsch-polnischen Beziehungen anders entwickelt haben, wenn Polen nicht gewünscht hätte, durch den Gebrauch von Gewalt seine Entwicklung von mehr als hundert Jahren umzukehren." Und: "Mit der Ausrottung der deutschen nationalen Volksgruppe in Polen beschäftigt, verfehlte Polen in Betracht zu ziehen, daß ... Deutschland nicht gezwungen werden konnte, alles zu vergessen, was ,drüben' geschah."

Friedrich Kurreck, Offenbach


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