20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
27.08.05 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 27. August 2005

Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

wieder einmal hat sich der Journalist und Produzent Jürgen A. Schulz, der an einem Dokumentarfilm über das Thema "Flucht über die Ostsee an Bord von U-Booten" arbeitet, an uns gewandt, und das hat seinen Grund. Zuerst ein erfreulicher: Mit Hilfe unserer Zeitung gelang es ihm, zahlreiche ehemalige U-Bootfahrer ausfindig zu machen, die im Rahmen der bisher größten Rettungsaktion der Geschichte, "Rettung über See", in den ersten Monaten des Jahres 1945 Frauen, Jugendliche und Kinder aus Hela herausbrachten. Im Mittelpunkt seiner Recherchen stand U 3505, das am 28. März 1945 mit Kindern und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren an Bord Gotenhafen verließ. Nach einem kurzen Aufenthalt in Bornholm landete das Boot sicher in Travemünde, die jungen Flüchtlinge waren gerettet. Es fand bereits ein Treffen der Männer, die damals an der Aktion mitwirkten, Anfang April in Hamburg statt, das leider so kurzfristig anberaumt worden war, daß einige Interessierte nicht daran teilnehmen konnten. Herr Schulz sprach aber von einem "überwältigenden Echo" seiner Aktion, das ihn in seinen Recherchen erheblich weiterbrachte.

Nun kommen wir zu dem Problem, das den Produzenten sich erneut an uns wendet läßt: Es fehlen noch immer Zeitzeugen, die damals gerettet wurden. Während sich bei ihm viele U-Bootfahrer gemeldet haben, blieb leider die Suche nach Zivilpersonen auf der Strecke. Vielleicht lag es daran, daß sich die Suche auf U 3505 focussierte, und von den mit diesem Boot damals Geretteten keiner auf diese Aktion aufmerksam gemacht wurde. Herr Schulz möchte aber in seiner Dokumentation möglichst viele der noch lebenden Zivilpersonen erfassen, die mit einem U-Boot aus Hela / Gotenhafen herausgekommen sind. Und das waren nicht nur Kinder und Jugendliche sondern auch Erwachsene, vor allem Frauen aller Altersgruppen. Deshalb unsere Bitte: Wer damals mit einem U-Boot gerettet wurde, melde sich bitte bei Herrn Schulz. Helfen Sie auch mit, in ihrem Bekanntenkreis, vor allem unter Landsleuten, nach diesen zu suchen. Das bezieht sich auch auf die U-Bootfahrer, von denen vielleicht einige nach dem Krieg ausgewandert sind, oder auf gerettete Kinder, die heute als Erwachsene im Ausland leben. So sprechen wir besonders unsere Leserinnen und Leser in den USA an, denn eine Version des Dokumentarfilms soll auch dort gezeigt werden. Jürgen A. Schulz, der sich seit Jahren schon dieses fast vergessenen Themas annimmt, wäre dankbar, wenn er Hinweise bekäme. Hoffen wir mit ihm, daß er wieder von einem "überwältigenden" - oder sagen wir bescheidener "lebhaften" - Echo sprechen kann. (Jürgen A. Schulz, Hinnerkstraße 7 in 21271 Asendorf, Telefon 0 41 83 / 42 08, Fax 0 41 83 / 98 99 42.)

Dokumentation in Wort und Bild - das gilt auch für unsere Familie. Da haben wir wieder verschiedene alte Fotos vorliegen, die vor allem Wehrmachtsangehörige betreffen, die vor oder während des Krieges in Ostpreußen waren. Eine besonders gut erhaltene Aufnahme hat uns Ursula Matzke aus Bonn zugesandt - mit der etwas zaghaften Frage, ob wir überhaupt die richtige Stelle für dieses Foto wären, da sie selber Flüchtling aus Schlesien sei. Sind wir, liebe Frau Matzke, sind wir, denn die Aufnahme wurde im ostpreußischen Osterode gemacht und zwar in einem Atelier, dessen Name leider nicht vermerkt ist, und sogar noch zu Friedenszeiten, wie die Inschrift beweist: "Zur Erinnerung an meine Dienstzeit 9. Kompanie Infanterie-Regiment 3 in Osterode Ostpr. 2. Korporalschaft Jahrgang 1935/36." Es könnte durchaus sein, daß sich ein - inzwischen reichlich älter gewordener - Leser auf dem Foto erkennt, wobei ihm noch die direkt auf die einzelne Person bezogenen Namen behilflich sein könnten: Langenberg, Chmielewski, Ohst, Wölk, Mieke, Niessen, Duscha, Plikat, Zniewski , Wazinski, Decker, Gefr. Lingner, Unteroffzier Hebel, Gefr. Quarg, Daniels. Schon die Namen besagen, daß es sich um Ostpreußen handelt. Sicher ist manch ein junger Soldat darunter, der den Krieg nicht überlebt hat. Deshalb dürfte auch die Aufnahme für seine Familie interessant sein, die vielleicht kein Foto mehr von dem später gefallenen Bruder, Vater, Großvater oder entfernten Verwandten besitzt. Diese genauen Angaben machen das Foto für unsere Leser so wertvoll, liebe Frau Matzke, und deshalb danken wir Ihnen, daß Sie es nicht wegwarfen wie der Bonner Bürger, der es in den Sperrmüll schmiß! Wo Ihre Söhne es dann entdeckt hatten.

Fotos werden nicht nur angeboten sondern auch gesucht. So von unserer treuen Leserin Irmgard Stoschek aus Wangen. Aber ob ihr Wunsch zu erfüllen ist, dürfte fraglich sein, denn wir haben das von ihr gewünschte Foto schon vor einigen Jahren gesucht - leider erfolglos. Denn es handelt sich um das Haus Tragheimer Kirchenstraße 80 in Königsberg, ein Wohnhaus also. Frau Stoschek wäre aber schon dankbar, wenn sie überhaupt eine Aufnahme von dieser Straße bekäme, möglichst nahe der Tierklinik. Auch von der Hippelstraße auf dem Haberberg hätte sie gerne ein Abbildung. Das dürfte schon eher möglich sein. (Irmgard Stoschek, Mörikeweg 6 in 88239 Wangen.)

Wohl der eifrigste Hüter von allem, was je in unserer Heimat und über sie geschrieben wurde, meldet sich wieder einmal zu Wort. Klaus Josef Schwittay sucht dringend alle Jahrgänge des Ostpreußenblattes von Anfang bis einschließlich 1956. Außerdem hofft er, daß jemand aus unserem Leserkreis die Schriften des BdV "DOD - Deutscher Ostdienst", von der ersten Nummer bis einschließlich Jahrgang 2004, besitzt und bereit ist, sie abzugeben. Bei ihm sind sie wirklich in guten Händen. Die Schwierigkeiten dürfen nicht in der Bereitwilligkeit der Betreffenden zu finden sein, sondern im Transport. Ich habe da so meine Erfahrungen! Aber für unsern Landsmann reiche ich gerne seinen Wunsch weiter. (Klaus Josef Schwittay, Fliederstraße 39 in 58566 Kierspe, Telefon 0 23 59 / 60 01.)

Wunsch und Angebot - beides will Manfred Heins jetzt vereinen, nachdem seine Hoffnung, das Buch "Baska und ihre Männer" in unserm Leserkreis aufzustöbern, sich nicht erfüllt hat. Das Buch gehört zu einer Pentologie ("Sturmbataillon 500 am Feind" - "Ein sonderlicher Haufen" - "Die Flucht" - "Die Waldwölfe") von Ingo Petersson. "Baska" war eine russische Wolfshündin in deutschen Diensten. Er wäre bereit, fünf Bände "Die Wehrmacht" (1939-1944), herausgegeben vom Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und als Dokumentation 1978 in Hamburg als Auswahl mit Kommentar nachgedruckt, im Tausch abzugeben. Über den Wertausgleich müßte man sprechen, wenn die Sache akut ist, meint Manfred Heins (Diertgahren 25 in 25337 Elmshorn, Telefon 0 41 21 / 47 03 34, Fax 01 72/ 4 28 20 73, E-mail: manfredhs@foni.net .)

Noch einmal zu Silke Dobberstein, auf deren in Folge 24 veröffentlichten Suche nach ihren Vorfahren leider nur eine Zuschrift und ein Anruf erfolgten, die sie aber kaum weiterbrachten. Trotzdem sagt sie herzlichen Dank. Wir haken mit neuen Angaben noch einmal kurz nach: Wer stammt aus dem Kreis Ortelsburg, Kirchspiel Klein Jerutten und besitzt Vorfahren mit den Namen Jerosch, Orzessek, Kolodziey und Wieschollek? Ob aber jemand von unseren ältesten Lesern noch die in dem Kirchspiel lebenden Personen mit dem Familiennamen Kolodziey Friedrich, * 1862, Samuel, * 1863, und Johann, * 1869, sowie Wilhelm, * 1860, und Michael Orzessek, * 1865, gekannt hat, wage ich doch zu bezweifeln. Ich hab's versucht! (Silke Dobberstein, Klövensteenweg 121 b in 22559 Hamburg, Telefon 0 40 / 8 11 93 19.)

Kurz: Eine inzwischen verstorbene Bekannte der Mutter unseres Lesers Ulrich Rogun hat erzählt, daß sie in ostpreußischen Romanen den Familiennamen Rogun - auch Roguhn - gelesen habe. In welchen? Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, aber vielleicht hilft da die Familie weiter. Herr Rogun würde sich sehr freuen, wenn er einen Hinweis auf Titel und Autor bekäme. (Ulrich Rogun, Pariser Straße 23 in 81667 München.)

Noch kürzer: Die Großmutter unserer Leserin Christel Sloot stammt aus Wundlacken südlich von Königsberg. Wer kann ihr etwas über den samländischen Ort erzählen? Erwähnt wird er in der Chronik "Waldburg-Capustigall" von Hans Graf zu Dohna. (Christel Sloot, Siegfriedstraße 59 in 32756 Detmold.)

Am kürzesten: Wer kann etwas über Dorf und Schloß Kraftshagen, Kreis Bartenstein berichten, das vor dem Zweiten Weltkrieg vom Reichsarbeitsdienst (RAD) genutzt wurde? (Geesche Grottschreiber, Am Mühlenteich 9 in 21680 Stade.)

Eure Ruth Geede

 

Die 2. Korporalschaft, Jahrgang 1935/36, der 9. Kompanie des Infanterie-Regimentes 3 in Osterode mit Mieske, Langenberg, Decker, Niessen, Gefr. Lingner, Chmielewski, Duscha, Ohst, Unteroffzier Hebel, Plikat, Wölk, Gefr. Quarg, Zniewski, Daniels und Wazinski: Wer sich oder einen Verwandten oder Bekannten auf dem Foto entdeckt und einen Abzug haben möchte, wende sich an Preußische Allgemeine Zeitung, Stichwort "Ursula Matzke", Parkalle 84/86, 20144 Hamburg. Foto: privat


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren