25.04.2024

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03.09.05 / "Wer Deutscher sein will, kann ja auswandern"

© Preußische Allgemeine Zeitung / 03. September 2005

"Wer Deutscher sein will, kann ja auswandern"

In der PAZ-Folge 33 schrieb ich, Kardinal Sterzinsky habe "bereits in den 90er Jahren deutschsprachige Messen im Ermland mit dem Argument" abgelehnt, "es gebe dort keine Deutschen mehr". Leser unserer Zeitung zweifelten dies an. Nicht ganz zu Unrecht, wie eine nochmalige Recherche jetzt ergeben hat, allerdings anders als mancher meint: Richtig ist, daß aus einem Brief vom 10. Dezember 1998 des langjährigen Apostolischen Visitators für das Ermland, Prälat Schwalke, an den polnischen Erzbischof Dr. Piszcz hervorgeht, daß ausgerechnet der in Heilsberg gebürtige Berliner Erzbischof Kardinal Sterzinsky in der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz seinerzeit die offizielle Etablierung einer deutschen katholischen Gemeinde in Allenstein aus drei Gründen abgelehnt hat.

1. Die deutsche Gemeinde wird im wesentlichen aus älteren und alten Leuten bestehen, die ohnehin keine 30 Jahre mehr leben.

2. Es ist nicht vonnöten, eine solche Gemeinde im Hinblick auf Jugendliche zu errichten, da die Jugend bereits polnisch denkt.

3. Schließlich kann ja jeder, der Deutscher sein will, von Polen nach Deutschland auswandern.

Der Schatten der moralisch verwerflichen Position Sterzinskys, der die Einrichtung des "Zentrums gegen Vertreibungen" in der Berliner Kirche St. Michael unter fadenscheinigen Gründen abgelehnt hat, wird in dem neuen Licht der Korrektur leider noch schwärzer. B. Knapstein


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