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03.09.05 / Neues aus der Forschung:

© Preußische Allgemeine Zeitung / 03. September 2005

Neues aus der Forschung:

Konkurrenz für Darwin

Immer mehr Forscher betrachten die neuesten Entwicklungen in den USA auf dem Gebiet der Evolutionstheorie als bedrohlich. Die dort sich auf dem Vormarsch befindlichen fundamentalistischen Christen versuchen verstärkt durchzusetzen, daß außer der Theorie von Charles Darwin, der die Entwicklung der verschiedenen Lebensformen mit Mutation, erblicher Variation und natürlicher Auslese erklärte, auch die Theorie des "Intelligent Design" an den Schulen gelehrt wird. Die Vertreter dieser Lehre gehen davon aus, daß ein intelligenter Designer - sie nennen nicht ausdrücklich Gott - komplizierte Strukturen nach einem Plan erdacht hat. Obwohl es keinerlei Beweise für diese Theorie gibt, unterstützt US-Präsident Bush das Vorhaben, den Kindern auch diese Theorie vorzustellen. "Ich glaube, Teil der Erziehung ist es, den Menschen verschiedenen Denkschulen auszusetzen", so Bush gegenüber der New York Times. R. B.

 

Schlaue Geschwister

In Norwegen wollen Forscher anhand von Langzeituntersuchungen in dem Zeitraum von 1986 bis 2000 erkannt haben, daß Erstgeborene ihren jüngeren Geschwistern in der Entwicklung im Durchschnitt ein Jahr voraus seien. Da oft das älteste Kind für die jüngeren Brüder und Schwestern Verantwortung übernehme, lerne es dabei, wie man Informationen weitergibt. Diese Fähigkeit würde in der Schule und später im Beruf zu besseren Leistungen führen. Auch spiele die Erwartungshaltung der Eltern eine nicht unwesentliche Rolle. Besonders vom Erstgeborenen würde viel erwartet, ihre Entwick-lung noch aufmerksamer verfolgt als bei den nachfolgenden Kindern. Die Befragung von Menschen zwischen 16 und 74 Jahren im besagten Untersuchungszeitraum habe gezeigt, daß jüngere Geschwister meist weniger verdienen als ihr ältestes Geschwisterteil und weibliche Erstgeborene als Teenager seltener schwanger werden. Bel

 

Dünndarm wird 16

Daß einem Hai bei Verlust seiner Zähne neue wachsen und daß sich bei Eidechsen der Schwanz erneuert, ist bekannt, das Wissen darüber, daß sich auch das menschliche Skelett regelmäßig komplett erneuert, dürfte hingegen weniger verbreitet sein. Ein schwedisch-amerikanisches Forscherteam will jetzt genau belegen können, daß sich das menschliche Skelett alle zehn Jahre, die Rippenmuskulatur alle 15 Jahre, der Dünndarm alle 16 Jahre erneuert. Zu diesem Ergebnis sind sie durch Forschungen bei Tieren gelangt. Denen wurde in ihr Erbgut eine radioaktive Substanz gespritzt. Die DNA wird im Gegensatz zu anderen Zellbestandteilen nur einmal gebildet, wenn die Zelle ensteht. Da das radioaktive Material im Laufe der Zeit zerfällt, konnte man nach einigen Jahren anhand der noch verbliebenen Strahlung in den Zellen des getöteten Versuchstieres das Alter der einzelnen Körperzellen errechnen. Da diese Methode der künstlichen Zugabe radioaktiven Materials beim Menschen nicht möglich ist, haben die Forscher zehn Verstorbene aus Gebieten mit bis in die 60er hin durchgeführten überirdischen Atomwaffentests auf das Alter ihrer Zellen hin untersucht. R. B.

 

Roboter bald mit Tastsinn?

Japanische Wissenschaftler der Universität Tokio haben eine elektronische Haut entwickelt, die Robotern das Fühlen von Druck und sogar Wärme ermöglicht. Bereits vor einem Jahr hatten die Forscher die Registrierung schon geringster Druckveränderungen durch ein gummiartiges Polymer, in das Graphitteilchen eingelagert wurden, erreicht. Die Kohlenstoffpartikel erzeugten bei der Verformung des Kunststoffes ein elektrisches Feld. Nun wurde der Kunststoff durch organische Dioden ersetzt, die bei Wärme ihren Widerstand verändern. Dadurch kann diese künstliche Haut auch Temperaturunterschiede erkennen. E. D.


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