29.03.2024

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03.09.05 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 03. September 2005

Leserbriefe

Jeder schreibt jetzt so, wie er will
Betr.: "Ein bißchen Regeln" (Folge 29)

Die Frage erhebt sich, wer diese Reform überhaupt noch ernsthaft verteidigt. Daß die aus Steuergeldern finanzierte Rechtschreibreform widersinnig war, und zu einer Reform der Reform mit eigenen Haus-, Schul-, Verlags- und Behördenorthographien wurde, wollten die verantwortlichen Bildungspolitiker anscheinend nicht zur Kenntnis nehmen. Tatsache ist, daß sieben Jahre nach Umsetzung der Rechtschreibreform die überwiegende Mehrheit der Deutschen weiter nach den alten Regeln schreibt, und von denen, die sich der neuen Schreibung aus beruflichen Gründen angepaßt haben, schreibt jeder, wie er es für richtig hält.

Eine Rechtschreibregelung darf nicht auf dem Verordnungsweg eingeführt werden, wenn nicht gleichzeitig sichergestellt werden kann, daß ausnahmslos alle Anwender die Neuerungen oder Änderungen tatsächlich übernehmen. Dies war nie der Fall. Statt der erstrebten Vereinfachung hat diese Reform alles komplizierter und vielfach sogar unlogischer gemacht.

In früheren Zeiten galt der Satz: "Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir." Heute wird in voller Erkenntnis der Unsinnigkeit dieser überflüssigen Reform genau das Gegenteil praktiziert. Wenn man ein Beispiel dafür sucht, wie sich Politik selbst in Verruf bringt, braucht man nur auf die unendliche Geschichte der Rechtschreibreform zu verweisen. 

Gerhard Drechsler, Melsungen

 

Das tut den heutigen Polen nicht weh
Betr.: "Polnischer Beißreflex" (Folge 31)

So lange die Bundesregierung und Politiker vieler Parteien kuschen und nur immer wieder ihr eigenes Haupt mit Asche bestreuen und die Generationen der Eltern und Großeltern verteufeln, so lange werden die Polen ihren Beißreflex nicht los, fehlt ihnen doch Wissen, Durchblick und Einsicht. Wo aber sollen die auch herkommen, wenn seit 60 Jahren Geschichte nur durch die polnische Brille gesehen wird; und die sieht nun mal nur das, was sie sehen will.

Die Polen sollten endlich bereit sein, die Geschichte so zu sehen, wie sie wirklich ist. Das wird zwar schmerzlich sein, aber trifft doch die Heutigen nicht mehr. Sie haben keinen Schaden, können aber nur an Ansehen und Respekt gewinnen. Aber so lange wir Deutschen uns selbst um die ganze Wahrheit über die jüngste Geschichte herumdrücken, werden es die Polen schon gar nicht tun. 

Rudolf Bollmann, Ahlen

 

Beispiel für gelungene Integration
Betr.: "Obdachlos" (Folge 29)

Hans Heckel hat sich in seinem Wochenrückblick - und wer liest diesen nicht mit großem Vergnügen - mit der Integration auseinandergesetzt. Seinen Ausführungen darf man getrost folgen. Es seien dennoch einige persönliche Ansichten erlaubt.

Integration bedeutet nach meinen schlauen Unterlagen unter anderem die Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer geschlossenen Einheit. Für dieses Phänomen bietet gerade Ostpreußen ein ausgezeichnetes Beispiel.

Dieser Teil des alten Deutschland ist seit eh und je ein starkes Zuwanderungsgebiet gewesen. So ist der nordöstliche Teil Ostpreußens schon im 15. und 16. Jahrhundert von Litauern besiedelt worden, weshalb er später als "Preußisch-Litauen" bezeichnet wurde.

Nach der Reformation fanden Salzburger und Hugenotten eine dauerhafte Bleibe. Weitere Einwanderer kamen aus den Niederlanden und der Schweiz. Selbst von den britischen Inseln kamen sie. Alle Zuwanderer durften ihre alten Sitten und Gebräuche pflegen nach dem Motto des großen Preußenkönigs: Jeder soll nach seiner Fasson selig werden ... Die litauische Sprache war zum Beispiel noch bis vor dem letzten Krieg lebendig geblieben. Und dennoch: Alle diese Zuwanderer haben sich mit den Einheimischen assimiliert und sind miteinander integriert worden. Daraus hat sich ein eigenständiger Stamm entwickelt, dessen Angehörige allesamt zu den treuesten Deutschen gehörten.

Nach dem Krieg, als die Ostpreußen in alle Restländer des Deutschen Reiches verschlagen worden waren, haben sie sich mit den Alteingesessenen ebenfalls schnell integriert.

Hoffen wir, daß die Zahl der Deutschen, die sich noch mit Stolz als solche bekennen, nicht geringer, sondern trotz aller augenblicklichen

Widerwärtigkeiten größer wird. Das ist der Wunsch eines alten Ostpreußen, in dessen Adern ebenfalls Blut von ehemaligen Einwanderern fließt. 

Walter Grubert, Hannover

 

"Halts Maul du Fotze", beschimpfte mich der Schüler
Betr.: "Die Lehrerin hatte nur Angst" (Folge 29)

Zum Artikel möchte ich von einigen Erlebnissen berichten, die ich als Lehrerin an einer öffentlichen Frankfurter Schule hatte. Wie jede Woche hatte ich drei Pausenaufsichten zu absolvieren, in denen man als Lehrer gehalten ist, Streit und gewalttätige Kämpfe unter den Schülern nicht aufkommen zu lassen, Schulfremde vom Gelände zu verweisen etc. Seitens des staatlichen Dienstherrn eine Zumutung, dies heutzutage ohne polizeiliche Ausbildung von Lehrern zu verlangen!

Als ich einen Schulabgänger am Fahrradständer sah, dessen kriminelle Energie ich schon in vergangenen Vertretungsstunden kennengelernt hatte, ging ich auf ihn zu und sagte: "O.B., Du hast Schulverbot, bitte verlaß das Gelände." Mir war bekannt, daß er und sein Bruder im Drogenhandel aktiv waren. Der inzwischen mich weit überragende Nordafrikaner (ich selbst bin 1,80 Meter groß) entgegnete: "Halts Maul du Fotze, ich weiß ja wo du wohnst! Dich kriege ich", und hob die Hand. Ein Teil meiner Zehntkläßler, zum Teil kräftige, sportlichen Jungen, standen dabei. O. schlug nicht zu, vielleicht, weil ich keine Angst zeigte, doch ich befragte später meine Klasse, ob sie mir beigesprungen wären, wenn O. zugelangt hätte. Sie blickten nur unter sich, es gab keine Antwort.

Erst nach diesem Vorfall belehrte mich mein Schulleiter, daß ich nicht mehr als zwei Meter an einen solchen Jugendlichen hätte heran gehen sollen. Offenbar war er geschult, hatte sein Wissen aber nicht an das Kollegium weitergegeben.

Als ich Anzeige erstattete, erfuhr ich, daß O. B. der Polizei bestens bekannt war, jedoch blieb der Vorfall ohne Folgen für den jungen Mann, da er angeblich erst 17 war.

Insgesamt habe ich aus Schülerberichten und durch aktenkundig gewordene Vorfälle immer wieder erfahren, daß die Rädelsführer gewalttätiger Akte, Erpressung und Beraubung "Migrantenhintergrund" haben, wobei es gelegentlich deutschstämmige Mitläufer gibt. Wenn die Noten nicht den Vorstellungen der nicht allzu arbeitswilligen, aber kriminellen Schüler entsprechen, kann es für den nicht willfährigen Kollegen brenzlig werden. Aufgestochene Reifen (die ich zweimal an meinem Auto vorfand) sind noch als harmlose Repressalie zu werten.

Wie wenig adäquat Vorgesetzte reagieren, zeigt ein Fall schwerster Körperverletzung, bei denen die Eltern aus Angst vor weiteren Repressalien keine Anzeige erstatteten. Auch die Schule erstattete keine Anzeige!

In einem Fall war es mir als Klassenlehrerin nicht gelungen, die Erziehungsberechtigten eines Schülers zu erreichen, da offenbar beide Eltern bis in die Nacht hinein arbeiteten oder die Mutter wegen mangelnder Deutschkenntnisse nicht ans Telefon ging. Als ich endlich doch um zirka 23 Uhr den Vater am Apparat hatte und ihm mitteilte, daß sein Sohn die Schule schwänze und sich auf dem nahegelegenen Flohmarkt herumtriebe, mußte es wohl Schläge gesetzt haben. Der junge Mann wandte sich flugs an eine sehr beliebte, herzensgute Vertrauenslehrerin. Diese setzte über das Jugendamt durch, daß der Knabe vorerst der Entziehungsgewalt der Eltern entzogen wurde und in ein Heim kam. Der Sozialarbeiter, der sieben Kinder im Heim betreute, berichtete mir, welch schöne Ausflüge man mit den Jugendlichen unternähme - sogar gelegentlich zum Reiten auf einem Reiterhof. Als der Knabe später wieder im Unterricht erschien und wir einen Klassenausflug unternahmen, fiel er durch äußerst unangenehmes Verhalten - offenbar unter Rauschgifteinfluß - auf.

Diese Vorkommnisse sowie ein Drohanruf bei mir zu Hause und ein schwerer Diebstahl meines Eigentums ließen mich auf eine Abschlußfahrt mit der Klasse verzichten, wobei das Gros der Schüler - Deutsche wie Ausländer - durchaus menschlich in Ordnung war.

Fazit: Wenn der Staat keine Möglichkeit findet, Schüler mit kriminellen Energien vom Regelunterricht auszuschließen wie es in den USA geschieht, wird es auch im Hinblick auf die Sicherheit und Unversehrtheit der Schüler und Lehrer weiter bergab gehen. Pausenaufsichten müssen durch außerschulisches, ausgebildetes Sicherheitspersonal geleistet oder mitbetreut werden. Schulen müssen vor dem Eindringen von Schulfremden, unter denen sich häufig Dealer befinden, mindestens durch Überwachungskameras geschützt werden. Schüler, die dealen, müssen sofort der Schule verwiesen werden. 

Brigitte Bean-Kneiffenheim, Frankfurt/M.

 

Schulhof: Immer weniger Drogendealer haben Hemmungen, ihre jugendlichen Kunden während deren Pausen auf dem Schulhof aufzusuchen. Obwohl die Lehrer sehr wohl wissen, was dort passiert, haben sie selbst nur wenig Möglichkeiten zur Einflußnahme.  Foto: Kopernicus Realschule, Hennef

 

Voller Erfolg
Betr.: Ausstellung

Für Ihre umfangreiche Berichterstattung in Ihrer Zeitung über meine zwölfte Ausstellung im Garten möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Sie hat dazu beigetragen, daß trotz des schlechten Wetters am Sonntag doch eine beachtliche Summe für die Straßenkinder in Königsberg / Kaliningrad einging.

Ich konnte 516,50 Euro auf das Spendenkonto des über alle Grenzen wirkenden Hilfswerks überweisen. 

Ursel Dörr, Bad Homburg

 

Dank Ihnen Aufträge
Betr.: "750 Jahre Königsberg/Pr." (Folge 30)

Sie haben mich sehr überrascht mit der Veröffentlichung meiner Bilder in der PAZ. Besser konnte man es nicht machen. Recht herzlichen Dank dafür. Dadurch habe ich schon Aufträge von Landsleuten aus Süd- und Norddeutschland erhalten.

Möchte noch erwähnen, daß ich Ihre Zeitung schon 25 Jahre beziehe und mit dem Inhalt sehr zufrieden bin. 

Armin Lange, Eschborn

 

Schwerer Schaden für Deutschland
Betr.: Uns was ist rechts der Mitte" (Folge 30)

Es ist gut, daß es eine Preußische Allgemeine Zeitung gibt. Genau so wichtig wäre es aber auch, wenn es eine politische Partei gäbe, die sich den preußischen christlichen Werten verpflichtet fühlt und deren Führungskräfte Persönlichkeiten sind, die nach diesen Werten leben und handeln. Wo gibt es noch Menschen, für die Anstand, Bescheidenheit, Sparsamkeit, Pflichterfüllung, das "Mehr sein als scheinen" und die Hingabe des eigenen Ich für das Gemeinwohl noch einen Lebenswert besitzen? Wir erleben täglich das rücksichtslose Machtstreben von Politikern, die Korruption in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst, Bereicherung von Managern auf Kosten ihrer Unternehmen, parteipolitisch gefärbte Journalisten ohne Berufsethos. Die Alliierten haben am 25. Februar 1947 dem "besiegten Feindstaat" Deutschland mit der Auflösung Preußens einen schweren Schaden zugefügt, der sich bis in unsere heutige Zeit auswirkt.

Döring v. Gottberg, Kiel

 

Der Text des Liedes "Anke von Tharaw" stammt von Heinrich Albert
Betr.: "Schriften voller Geist und Feuer" (Folge 29)

Die Forschung hat erwiesen, daß der Text des Liedes "Anke von Tharaw" nicht von Simon Dach stammt, sondern von dessen Freund Heinrich Albert (1604-1659). Heinrich Albert, aus Lohenstein im Vogtland nach Königsberg eingewandert, besaß ein dichterisches Talent von beachtlichem Rang. Als Musiker und Komponist war er ein künstlerisch besonders hervorragendes Mitglied des Königsberger literarischen Kreises.

Er, der talentierte Neffe von Heinrich Schütz, hat zahlreiche Gedichte seines Freundeskreises vertont. 1638 bis 1652 gab Heinrich Albert seine Kompositionen zusammen mit den Texten in acht Heften als "Arien" heraus. Anno 1642 den ersten Teil, zum vierten Mal gedruckt 1652 in Königsberg. Der andere Teil seines Werkes erschien 1641 unter dem Titel: "Musikalische Kürbs-Hütte/Welche uns erinnert Menschlicher Hinfälligkeit/ geschrieben und in drei Stimmen gesetzt von Heinrich Alberten."

In seinen "Arien" finden sich 18 von ihm verfaßte Liedtexte, unter diesen das vertonte Hochzeitsgedicht "Anke von Tharaw" in samländischer Mundart, das lange Zeit irrtümlich seinem Freund Simon Dach zugeschrieben wurde. Später dürfte das Lied ins Hochdeutsche durch Johann Gottfried Herder übertragen worden sein. 

Dr. Hans Willutzki, Braunschweig


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