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03.09.05 / "... der meiner Stadt den Namen gab" / Die Reisegruppe um Pastor Fryderyk Tegler besuchte in der Heimat nicht nur eine Mrongovius-Konferenz

© Preußische Allgemeine Zeitung / 03. September 2005

"... der meiner Stadt den Namen gab"
Die Reisegruppe um Pastor Fryderyk Tegler besuchte in der Heimat nicht nur eine Mrongovius-Konferenz

Pastor Fryderyk Teglers diesjährige Masurenfahrt mit 42 Personen in seine Heimat hatte viele und ganz verschiedene Höhepunkte. Außer den Besuchen und menschlichen Begegnungen in Gnesen, Thorn, Allenstein, Frauenburg, Danzig, Kolberg, Stettin sowie den verschiedenen masurischen Städten und Orten stand auf dem Programm die Teilnahme an den Festlichkeiten anläßlich des 150. Todesjahres von Pastor Christoph Coelestin Mrongovius, dem zu Ehren die Polen seit 1947 die Kreisstadt Sensburg "Mrongowo" nennen.

Die Festlichkeiten, die das ganze Jahr umfassen und unter dem Motto "Pastor Ch. C. Mrongovius als europäischer Brückenbauer" stehen - fanden ihren Höhepunkt in einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz im Hotel "Mrongovia" am Schloßsee. Davor wurden 16 Kinder und Jugendliche ausgezeichnet, die im Schülerwettbewerb zum Thema "Pastor Ch. C. Mrongovius, der meiner Stadt den Namen gab" einen Preis erhielten. An dem Wettbewerb nahmen rund 5.000 Schüler aller Schulen aus der Stadt und Umgebung teil. Die Sieger erhielten Preise der Sensburger Bürgermeisterin und der Universität Allenstein sowie insgesamt 1.000 Euro von der Gemeinschaft evangelischer Ostpreußen, die Pastor Tegler, der auch der Anreger dieser Veranstaltung war, überreichte. Nach 13 Referaten wurde der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst in der dortigen evangelischen Kirche beendet, in der Pastor Tegler die Predigt zum biblischen Wort "Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben" aus dem Hebräerbrief 13, 7 hielt.

Ein anderer Höhepunkt der Ostpreußenreise war der Besuch der Spartakiade der behinderten Kinder und Jugendlichen mit einem sehr interessanten Programm und vielen bewegenden Akzenten. Die Reisegruppe und besonders deren Leitung unterstützen seit Jahren die Behindertenarbeit in Masuren und gehören zu den Sponsoren der Spartakiade. Außer vielen Besichtigungen und Besuchen, einer Schiffsfahrt auf den masurischen Seen, Lagerfeuer, Kutschfahrt und einer Stakerfahrt auf der romantischen Kruttinna, dem vielleicht schönsten Fluß Ostpreußens, sind die Begegnungen mit den dort lebenden Menschen und besonders mit der deutschen Volksgruppe immer ein sehr wichtiger Bestandteil der Masurenfahrt. Zu diesen Begegnungen kam es nicht zuletzt durch den Besuch von Gottesdiensten und Andachten, die mit Mittagessen oder Kaffeetrinken und oft hoch interessanten Gesprächen verbunden waren.

Die Gruppe setzte Zeichen der Verbundenheit durch ihre Kollekten, Spenden und Gaben für kirchliche und soziale Arbeit. Darüber hinaus bestehen inzwischen aber auch immer mehr private, sprich individuelle Patenschaften über sozial schwache und kinderreiche Familien. Masuren ist zwar ein wunderschönes Land der dunklen Wälder und kristall'nen Seen, aber auch ein Land mit über 30 Prozent Arbeitslosen ... Bereichernd für die Reisegruppe war vor allem die Begegnung mit Tschernobylkindern aus Weißrußland in einem evangelischen Ferienlager in Sorquitten und einer ökumenischen Morgenandacht.

Auch die Pflege der Vergangenheit kam nicht zu kurz und dazu gehörten individuelle Ausflüge zu den Wohnorten und Gräbern der Vorfahren sowie der Besuch des Soldatenfriedhofs Jägerhöhe bei Angerburg für gefallene Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg und des Zubettungsfriedhofs Bartossen, des mit 24.000 Gefallenen größten in Masuren gelegenen Sammelfriedhofs für Opfer des Zweiten Weltkrieges. F. T.

Weitere Informationen über diese Reise erteilen gerne Brigitte Jaschik, Telefon (0 41 31) 18 82 02 und Pastor Fryderyk Tegler, Telefon (0 41 36) 91 05 73.

Auf dem Soldatenfriedhof Bartossen: Zur Ostpreußenreise, die erklärtermaßen im Zeichen der europäischen Verständigung stattfand, gehörte auch die Ehrung der Gefallenen beider Weltkriege.  Foto: Tegler


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