29.03.2024

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10.09.05 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 10. September 2005

Leserbriefe

Deutsche werden in der Türkei diskriminiert
Betr.: "Zwischen Konstantinopel und Istanbul" (Folge 32)

Der Verfasser des Berichts, ein in der Türkei tätiger deutscher Pfarrer, klagt über die Lage der Minderheiten in seinem Gastland. Er hofft auf eine Änderung bei einem EU-Beitritt der Türkei. Die Vorstellung, eine Aufnahme in die EU würde Islamisten und ihre Anhänger von ihren Umtrieben abbringen, ist reines Wunschdenken. Im Gegenteil: Mit EU-Pässen ausgestattet haben sie deutschlandweit, europaweit und weltweit beste Möglichkeiten, die ihnen verhaßte westliche Kultur, "Juden und Kreuzritter (also Christen)" noch leichter zu bekämpfen.

Wenn die türkische Regierung umfangreiche Reformen auf den Weg bringt, muß das nicht bedeuten, daß der ausführende Staatsapparat diese auch zügig umsetzt. Was die Türkei unter Vertragstreue versteht, zeigt folgendes deutsch-türkisches Beispiel: Im Jahr 1952 wurde zwischen der BRD und der Türkei die Wiederanwendung des deutsch-türkischen Niederlassungsabkommens vom 12. Januar 1927 vereinbart, das sich mit dem Status der Angehörigen der beiden Staaten beim Aufenthalt im anderen Land befaßt.

Die Türkei hält sich nicht an das Abkommen. Andererseits wagt es unsere Regierung nicht, das Abkommen zu kündigen. Während prinzipiell jeder Türke in Deutschland ein kleines Geschäft, eine Änderungsschneiderei, ein Restaurant und so weiter aufmachen kann und auch Grundstücke ohne räumliche Beschränkung erwerben darf, ist dies Deutschen in der Türkei nicht erlaubt. Es gibt über 30 türkische Gesetze, die eine Erwerbstätigkeit von Deutschen in mehr als 50 Berufen und sogar den Grundstückserwerb verbieten.

Die Moral von der Geschicht: Damit auch Deutsche in der Türkei die Rechte haben, wie die Türken in der BRD, müssen wir die Türkei in die EU aufnehmen. 

Karl-Heinz Schüler, Baden-Baden

 

Rostock ehrt ungestört Ehrenburg
Betr.: ",Marinesko'" (Folge 30)

In dem Artikel wird zu Recht beanstandet und beklagt, daß ein Flugzeug der Aeroflot auf den Namen "Alexander Marinesko", verantwortlicher Kapitän des U-Bootes, das die "Wilhelm Gustloff" versenkt hat, getauft werden soll.

Ist es aber nicht noch beschämender, daß die Hansestadt Rostock den berüchtigten Anstifter zu Mord und Totschlag an der deutschen Bevölkerung und zur Vergewaltigung der deutschen Frauen Ilja Ehrenburg "ehrt": So heißt eine Straße in Rostock-Toitenwinkel "Ilja-Ehrenburg-Straße"!?

Ich habe mich an die Stadt Rostock selbst, an alle anderen Hansestädte, den Deutschen Gemeindetag und sogar an den früheren Bundespräsidenten von Weizäcker gewandt, um zu erreichen, daß die Straße umbenannt wird, weil ich es als unerträglich empfinde, in einer deutschen Stadt leben zu müssen, die einen solchen Mann "ehrt". Es war alles vergebens! Auch mein letzter Versuch, über den Schriftsteller Walter Kempowski, gebürtiger Rostocker und Ehrenbürger der Stadt, diesem Ärgernis ein Ende bereiten zu können, ist fehlgeschlagen. Mein diesbezügliches Schreiben hat er mit Schweigen "beantwortet".

Klaus Schlüter, Rostock

 

Heute ist sich jeder der Nächste
Betr.: "Neun tote Neugeborene und neun Millionen Ungeborene" (Folge 32)

Seit 15 Jahren lese ich nun bereits das Ostpreußenblatt beziehungsweise die Preußische Allgemeine Zeitung. Insbesondere die Seiten mit Geschichten aus der Heimat, manche Leserbriefe und Ruth Geedes Aufzeichnungen von Leserbriefen und ihre Kommentare dazu.

Der Autor des oben genannten Artikels zeigt, daß er absolut keine Ahnung über das Leben in der ehemaligen DDR hat. Wer aber für seine Leser schreiben will, der muß der Wahrheit dienen. Wahr ist, daß die Geburtenzahlen zu DDR-Zeiten weitaus höher lagen, als sie heute zu Zeiten der Bundesrepublik sind.

Ich weiß, wovon ich schreibe, denn ich bin selbst Vater von fünf Kindern, die alle ihre Kindheitsjahre wohlbehütet in Kindergärten verbrachten und für deren Aufenthalt wir pro Woche 2,50 Mark bezahlten. Auch von einer Nischengesellschaft haben wir nichts wahrgenommen. Im Gegenteil, das Zusammenleben der Menschen in den Wohngebieten wurde gefördert. Es gab Wohnbezirksvorstände, deren Mitglieder Probleme im Wohnbezirk besprachen und Wohnbezirksfeste organisierten. Die Wohnbezirkausschüsse gibt es nicht mehr. Heute ist sich jeder selbst der Nächste.

Heinz Glogau, Brandenburg

 

Zu Recht frustriert
Betr.: Stoibers "Frustrierte"

Mit Recht nennt Stoiber die Ostdeutschen "Frustrierte", wären Sie nicht auch frustriert, wenn Ihnen nach der Wiedervereinigung der Rechtsstaat vorenthalten worden wäre, Ihnen das vom Staat geraubte Eigentum nicht zurückgegeben worden wäre, Sie die Arbeitslosigkeit erleiden müßten, nur weil die Politiker die Vernichtung des Unternehmertums nach kommunistischem Vorbild weiter betrieben haben, Ihnen das Recht verweigert würde, unschuldig als Nazi und Kriegsverbrecher weiter mit Eigentumsentzug bestraft bleiben zu müssen, obwohl Sie die Ihnen angelasteten Straftaten nicht begangen haben?

Warum hat Herr Stoiber als Christ dieses Unrecht in der Regierung Kohl mit getragen, obwohl er bei den Su-dentendeutschen dieses Unrecht bekämpft? 

Gerhard Heeren, Partenheim

 

Nicht die Sprache des Papstes
Betr.: "Erzbischof gegen Vertriebenenzentrum" (Folge 33)

Der deutsche Papst hat gerade Gott um Schutz für Deutschland gebeten, einen Schutz, den wir uns wünschen, weil wir ihn so nötig haben, auch wenn wir wissen, daß wir uns auch selbst bemühen müssen. Ich meine, daß dieser deutsche Papst um die deutsche Geschichte weiß und in seiner Bitte um Schutz auch die Deutschen einbezogen hat, die bislang schutzlos waren, weil für deutsche Politiker, Gutmenschen und auch sogenannte Diener Gottes ihre Schmerzen und ihr Tod nicht zählte, die sie bei den Vertreibungen, aber nicht nur bei ihnen zu erdulden hatten.

Wir wissen, daß es unterschiedlichste Menschen gibt, gute und schlechte, ehrliche und verlogene, mitfühlende und mitleidlose, verzeihende Christen und auch andere, die die Bibel nur überflogen haben.

Wenn der Berliner Kardinal Sterzinsky den Vertriebenen ihr Zentrum verweigert, dann gehört er nicht zu den Verzeihenden und Mitfühlenden und spricht auch nicht in der Sprache des deutschen Papstes. 

Markus Feierabend, Melle

 

Gegner des "Zentrums gegen Vertreibungen": Sterzinsky Foto: ecopix

 

Nur noch Ziegel sind geblieben
Betr.: Ostpreußen heute

Bei meinem Besuch in der Heimat, dem Kreis Schloßberg / Pillkallen (Krasnoznamensk) im nördlichen, russisch verwalteten Teil Ortpreußens, im Jahre 1994, standen von unserem Gut Sommerswalde / Lasdinehlen (Micurino) noch alle Gebäude, so daß man die früheren Hofumrisse eindeutig erkennen konnte.

So war es auch auf der Domäne Grubkowsfelde / Grumbkowkaiten (Pravdino), einem damals riesigen landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe.

Im Jahre 2003 fand ich auf Lasdinehlen nicht mal mehr Grundmauern in dem Wildwuchs. Als wir danach mit dem Taxi über Grumb-

kowkaiten fuhren, dachte ich, hier wäre eine Ziegelei; denn man war gerade damit beschäftigt, die alten Ziegelsteine der riesigen Stallungen fein säuberlich Stein für Stein abzubauen und zu verladen. Ich (Fotograf) war damals so geschockt, daß ich es vergaß, dieses Szenario zu fotografieren. Russische Fachleute werten: "Eure alten Ziegeln sind allemal besser, als die, die wir heute in unseren Ziegeleien fertigen."

Ch.-Jörg Heidenreich, Kremperheide

 

Bodensatz unserer Gesellschaft
Betr.: "Geld für Sprayer" (Folge 33)

Es gibt wohl wenige Städte in Deutschland, die von Sprayern und Scheibenzerkratzern so verunstaltet worden sind, wie das auf Berlin zutrifft. Ein unerzogenes, bürgerfernes "Gesindel" ist tagtäglich unterwegs, um fremdes Eigentum zu beschmieren, zu beschädigen und an ihm sich in Selbstbestätigung zu sonnen (Seht her, hier habe ich meinen Haufen gesetzt!) Ich schrieb bewußt "Gesindel", obwohl ich weiß, daß die Sprayer meist Jugendliche oder junge Menschen sind. Sie müssen aber wissen, daß die Geisteshaltung, die sie zu ihren asozialen Handlungen treibt, sie zum Bodensatz unserer Gesellschaft macht.

Der Berliner Senat, von Wowereit bis Flierl, verhöhnt alle Berliner mit seiner finanziellen Unterstützung eines Sprayer-Festivals, die in einer sauberen, schönen Stadt leben wollen. Das ist übelster Mißbrauch unserer Steuergelder.

Norbert Kahlenberg, Berlin

 

Nur Lügen oder höchstens Schweigen
Betr.: "Berlin, wo denn sonst" (Folge 32)

Für jeden Deutschen, der diesen Namen verdient und sich zur Heimat Deutschland bekennt, ist es eine Selbstverständlichkeit, daß das "Zentrum gegen Vertreibungen" nach Berlin gehört, nicht irgendwann, sondern jetzt, weil kein anderes Volk so schrecklich unter den Vertreibungen gelitten hat.

Dieser erste Satz setzt allerdings voraus, daß der Deutsche von den Vertreibungen weiß und über all ihre Schrecken und Grausamkeiten informiert ist. Leider ist dem nicht so, weil interessierte Kreise, Parteien, Gruppen, Medien eingeschlossen, es nicht wollen, daß die nachgeborenen Deutschen wissen, was auch Deutschen geschehen ist. Es darf doch nicht sein, daß neben dem Holocaust auch noch andere Verbrechen die Welt erschüttert haben, Verbrechen, die an Deutschen begangen worden sind. Wenn alle deutschen Medien ihrer Informationspflicht nachkämen und nur nüchtern schilderten, was beglaubigt geschehen, dann würden auch endlich Stätten der Mahnung, Erinnerung und Trauer an die deutschen Opfer der Vertreibungen erinnern.

Weil wir aber mit dem Verschweigen und der Lüge leben müssen, darum wird der Kampf um ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin noch lange währen, und es ist keineswegs sicher, daß Moral und Gerechtigkeit den Sieg davontragen.

Gottfried Grazer, Halle

 

Bemühungen endlich von Erfolg gekrönt: Soldatenfriedhof bei Bereza
Betr.: Aufruf zur Teilnahme an der feierlichen Übergabe des Deutschen Soldatenfriedhofes bei Bereza/Weißrußland

Liebe Kameraden! Die Bundesrepublik Deutschland hat schon 1995 mit der Republik Belarus (Weißrußland) ein Kriegsgräberabkommen ausgehandelt, das von beiden Seiten unterschrieben und vom deutschen Bundestag auch unverzüglich ratifiziert wurde. Wegen des vorgeblichen Widerstandes der weißrussischen Veteranen gegen dieses Abkommen hat das weißrussische Parlament bis jetzt die Ratifizierung verweigert. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatte deshalb noch keine Möglichkeit, für die während des Krieges in weißrussischer Erde in vorläufigen Feldgräbern bestatteten deutsche Soldaten Ehrenfriedhöfe anzulegen.

Durch die fortdauernden Bemühungen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, des deutschen Botschafters in Minsk und besonders auch durch die zahlreichen Kontakte deutscher Veteranen (insbesondere unserer 260. ID) zu den Vorsitzenden der weißrussischen Veteranenverbände in Minsk und Mogilew sowie die zahlreichen Hilfslieferungen, besonders wiederum unserer Division, an soziale Einrichtungen, wie Schulen und Krankenhäuser, konnte inzwischen ein Stimmungsumschwung zugunsten einer Ratifizierung des Gräberabkommens festgestellt werden. Erster Beweis für die Bereitschaft Weißrußlands zur Ratifizierung eines Abkommens ist die bereits erfolgte Vorabgenehmigung eines ersten deutschen Soldatenfriedhofes auf dem Gebiet der Republik Belarus, nahe der Bezirksstadt Bereza.

Die Stadt Bereza liegt unweit der Autobahn Brest-Minsk, etwa auf halbem Weg zwischen Brest und Baranowici. Die Verträge zum Landerwerb und zur Anlage des Friedhofes wurden bereits im Frühjahr unterschrieben. Seit diesem Zeitpunkt hat der Volksbund die Arbeit aufgenommen. Die feierliche Übergabe des Friedhofes an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge soll am 1. Oktober 2005 stattfinden. An der Feier sollten nach den Vorstellungen des Präsidenten des Volksbundes, Reinhard Führer, und dessen Beauftragten in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, Wolfgang Strojek, möglichst zahlreiche deutsche Veteranen, Angehörige von Gefallenen, Vertreter der Jugend, auch Bundeswehrangehörige und andere deutsche Staatsbürger, denen die Kriegsgräberfürsorge am Herzen liegt, teilnehmen. Der Präsident des Volksbundes hält es für außerordentlich wichtig, daß von deutscher Seite durch eine möglichst große Beteiligung das Interesse der deutschen Bürger an der Kriegsgräberfürsorge in Weißrußland demonstrativ aufgezeigt wird. 

Alfons Härtl, Loitzendorf

 

Nur Farbkleckser
Betr.: "In Bildern denken" (Folge 32)

Was in Ihrer Zeitung recht befremdlich wirkt, ist die auf der Seite "Kultur" mitunter vorgestellte Gegen-Kultur: Irgendwelche Farbkleckser oder andere Kunsthansel, die ihre Eintrittskarte deshalb erhalten, weil sie in Ostpreußen geboren wurden oder, wie Herr Winfred Gaul, dort eine Weile gelebt haben.

Eine Garantie für Kultur? Die Antwort geben die abgebildeten "Kunstwerke": Wandbehübschung für Kaufhäuser oder Kindergärten.

Holger Bremhorst, Remscheid


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