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10.09.05 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 10. September 2005

Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied, liebe Familienfreunde,

in den Süden Masurens führen auch die Fragen von Gerhild Weiß aus Preetz, die ihre relativ gut zusammengestellte Familiengeschichte noch ergänzen möchte, um sie bei einem geplanten Familientreffen so vollständig wie möglich vorzulegen. Es geht um den Ort Kibissen, Kreis Johannisburg, der zum Kirchspiel Großrosen gehörte. Ihr Urgroßvater Ludwig Salamon heiratete 1859 Sofie Nowosadek und bewirtschaftete den Hof seines Schwiegervaters, der nach den Erinnerungen seines Sohnes August "der größte und schönste Hof in Kibissen" gewesen sein soll. Es gab allerdings nicht viele Gehöfte in der östlich des Diebauer Sees gelegenen Ortschaft. Frau Weiß glaubt, daß diese heute nicht mehr existiert. Kibissen erhielt aber noch einen polnischen Namen: "Borki". Wer erinnert sich noch von den alten Bewohnern an den Ort und an den genannten Hof? Diese Frage stellt Frau Weiß auch über Worellen (Runden), Kreis Darkehmen / Angerapp, denn dort besaßen die Eltern ihrer Großmutter Ida Salamon eine Landwirtschaft. Eduard Buttgereit und seine Frau Emma Auguste, geborene Starfinger, ließen ihren Töchtern Ida und Lotte eine gute Ausbildung zukommen. Wer kannte den kleinen Ort, der zur Gemeinde Kleschowen (Kleschauen) gehörte? Ach ja, und eine dritte Frage hat Gerhild Weiß auch noch. Es gibt ein Porträt von ihr als dreijährigem Mädchen, das 1943 entstanden ist. Sie erinnert sich noch gut an die - nicht sehr geliebten - Sitzungen bei dem Maler, der im selben Haus, Tragheimer Pulverstraße 61 a, wohnte. Da die kolorierte Bleistiftzeichnung keine Signatur aufweist, hätte sie gerne den Namen des Malers gewußt. Vielleicht helfen ehemalige Nachbarn oder Künstlerfreunde? (Gerhild Weiß, Platenstraße 5 in 24211 Preetz, Telefon 0 43 42 / 29 21, E-Mail: gerhild.weiss@gmx.net .)

Meinem Landsmann Günther Lotzkat muß ich zuerst persönlich Dank sagen, denn er hilft mir bei meiner Ahnensuche, und nun kann ich ihm auch helfen, wenn ich seinen Wunsch veröffentliche. Aber mehr auch leider nicht, das andere muß dann unsere Ostpreußische Familie tun, und das wird auch nicht ganz leicht sein, wenn schon ein so versierter Ahnenforscher wie Günther Lotzkat Fragen stellen muß. Es geht um seine mütterliche Ahnenlinie Petri, die sich bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgen läßt. Nur an einer Stelle war sein Onkel, der bereits 1954 die Stammtafel erstellte, auf mündliche Überlieferung angewiesen, und zwar bei Michael Petri - Urururgroßvater von Günther Loskat -, der 1788 in Ischdaggen die Regina Brandt aus Uszupönen heiratete. Sein Alter wird mit 28 angegeben, also müßte er 1759/60 geboren sein - aber wann und wo? Der mündlichen Überlieferung nach war sein Vater Johann Jakob Petri, Krugwirt und Landwirt in Jodszen, Kreis Pillkallen (Schloßberg). Nun gab es vor der Umbenennung 1938 in Ostpreußen sechs Orte dieses Namens, zwei allein im Kreis Pillkallen: im Kirchspiel Kussen (Ackermühle) und Willuhnen (Kleinhildesheim). Der Vater dieses Johann Jakob, Gottfried Petri, war 1722 aus dem Dillenburgischen eingewandert und in Göritten "Hofprediger" geworden, er ist also der Stammvater der ostpreußischen Linie. Die Nachkommenschaft von Michael muß sehr zahlreich sein, viele Namen werden genannt, aber es geht jetzt darum: Wer hat unter seinen Vorfahren den Johann Jakob Petri aus - welchem? - Jodszen, oder den Michael Petri, der wahrscheinlich in Ischdaggen (Moorhof) eingeheiratet hat. Wenn diese Lücke in seiner beneidenswert langen Ahnentafel geschlossen werden kann, wäre Herr Lotzkat sehr froh. (Günther Lotzkat, Am Kanal 17 in 30823 Garbsen, Telefon 0 51 37 / 1 29 98 19.)

Nach diesen schwierigen Fragen, die so weit in die Vergangenheit zurückgehen, kommt einem der Wunsch von Jörg Nowotnik aus Rostock fast neuzeitlich vor, denn es handelt sich bei ihm "nur" um die Zeitspanne von hundert Jahren. Damals war sein Urgroßvater Franz Albert Max Kehler Pfarrer in Pillau. Er soll ein sehr stattlicher Mann gewesen sein, über zwei Meter groß, und auch als Garnisonspfarrer amtiert haben. Mehr weiß Herr Nowotnik nicht, aber er möchte als "Ostpreuße in 3. Generation" alles über seinen Großvater und soviel wie möglich über Pillau wissen. Also, liebe Pillauer: Helft diesem "Ostpreußen in 3. Generation", wie Herr Nowotnick sich bezeichnet. Vielleicht gibt es ja auch noch kirchliche Familienpapiere wie Taufscheine, Konfirmationsblätter oder Heiratsurkunden, die den Namen von Pfarrer Kehler tragen! (Jörg Nowotnik, Schwaaner Landstraße 190 in 18059 Rostock, Telefon 03 81 / 4 58 20 76, E-Mail: digger.nowotnik@web.de .)

Unser Königsberger Landsmann Eberhard Weichhaus erblickte am 15. Dezember 1941 in der Wohnung seiner Großeltern Soult das Licht der Welt. Die lag in der Friedmannstraße 1, Ecke Litauer Wall. Sein Großvater Ferdinand Soult war bei der Straßenbahn. Großmutter Wilhelmine Soult geborene Mix hatte fünf Kinder. Tochter Else, die Mutter von Eberhard, wohnte mit ihrem Ehemann Otto Weichhaus auf dem Gelände des Kleingärtnervereins "Morgenrot", etwa zwei Kilometer vor dem Sackheimer Tor. Eberhard hat noch einen älteren Bruder, den 1929 geborenen Martin, der damals in Liep zur Schule ging und danach eine Schlosserlehre bei Schichau begann. Herr Weichhaus sucht nun ehemalige Bewohner aus dem Haus Friedmannstraße 1 sowie Nachbarn und Bekannte aus dem Kleingärtnerverein und Liep, die sich an seine Familie erinnern. (Eberhard Weichhaus, Modemannstraße 26 in 51065 Köln.)

Mit Liep habe ich allerdings so meine Bedenken. Denn vor einiger Zeit hatte Jürgen Lenzky vergeblich nach ehemaligen Bewohnern von Liep gesucht, die seine Großeltern Fritz und Emma Kirstein gekannt hatten. Sie wohnten in der sogenannten "Bernsteinsiedlung" im Sudetenlandweg 51. Opa Fritz war bei der Bernsteinmanufaktur beschäftigt. Herrn Lenzkys Mutter ist die 1918 geborene Elsa Lenzky geborene Kirstein, die 1945 mit ihrem damals dreijährigen Sohn auf die Flucht ging. So hat Jürgen Lenzky keine Erinnerungen an Liep, er möchte aber mehr über die Stadtrandsiedlung vor dem Sackheimer Tor wissen. Seine Großeltern väterlicherseits, der Straßenbahner Ernst und seine Frau Elisabeth Lenzky, wohnten in der Kniprodestraße, wer kannte sie? Leider hat Jürgen Lenzky nicht eine Zuschrift auf seinen ersten Suchwunsch bekommen - das kommt bei unserer Ostpreußische Familie nicht oft vor! - vielleicht klappt es jetzt beim zweiten Versuch? (Jürgen Lenzky, Gerhart-Hauptmann-Straße 23 a in 51515 Kürten, Telefon 0 22 07 / 75 85 / Fax 0 22 07 / 50 55.)

Versproake ös verschräwe! In unserm Falle und familienbezogen: Was versprochen ist, wird auch geschrieben! Es geht um die nochmalige Suche nach der ehemaligen Nachrichtenhelferin Margarete Loseith aus Tilsit oder Umgebung, nach der unsere Leserin Gertrud Bornmann geborene Damasky bisher vergeblich geforscht hat. Wir hatten ihren Suchwunsch im Januar 1999 gebracht - seitdem hat sich nichts getan, es gibt keine Spur von der Frau, die heute etwa 83 Jahre alt sein müßte - wenn sie noch lebt. Und das erscheint fraglich, denn auch keine der ehemaligen Kameradinnen aus der Verdun-Kaserne in Gießen, in der sich die "Heeresschule für Nachrichtenhelferinnen" befand, an der während der Kriegsjahre junge Frauen ihre Ausbildung erhielten, weiß etwas über das Schicksal von Margarete Loseith. Die Fernmeldetechnik im Zweiten Weltkrieg will der in Gießen gegründete Verein "Bunkermuseum Hansa" in einem Museum für historische Fernmeldetechnik zeigen, wobei auch die Tätigkeit der Nachrichtenhelferinnen dokumentiert wird, die zuerst an Fernsprecher und Fernschreiber, gegen Kriegsende auch als Funkerinnen, ausgebildet wurden. In der HSFN war Margarete Loseith in den Jahren 1942/43 als Nachrichtenhelferin eingesetzt, danach meldete sie sich zum Einsatz in Italien. Das war das Letzte, was Gertrud Bornmann über den Lebensweg von "Gretel" erfuhr, die mit ihrem Bruder Helmut Damasky sehr befreundet war. Auch nach dessen Tod vor zehn Jahren suchte seine Schwester weiter - und will es jetzt mit unserer Hilfe noch einmal versuchen. Es bleiben also die Fragen: Wurde Margarete Loseith 1943/44 in Italien eingesetzt oder in einem anderen Gebiet? Wer war mit ihr zusammen und kann Hinweise über ihren Verbleib geben? Leider weiß Frau Bornmann wenig über die Herkunft der Vermißten, die Familie Loseith könnte eine Landwirtschaft im nördlichen Ostpreußen besessen haben. Auch ein diesbezüglicher Hinweis kann weiterhelfen. Wir hoffen jedenfalls, daß unsere erneute Suche, die ich Frau Bornmann auf dem Deutschlandtreffen in Berlin versprochen habe, endlich Erfolg hat. (Gertrud Bornmann, Heckenbergstraße 20 in 35457 Lollar, Telefon 0 64 06 / 90 71 70.)

Es ist so erfreulich, daß sich immer mehr jüngere Menschen für Ostpreußen interessieren, vor allem aus der Enkelgeneration der Vertriebenen. Sie möchten etwas über ihre Wurzeln wissen - so wie die junge Nachbarin unserer Leserin Eleonore Vollhardt aus Neckargemünd. Deren Großmutter stammte aus Groß Jägersdorf - nein, der Ort liegt nicht bei Königsberg, wie vermutet, sondern im Kreis Insterburg. Einige Fakten über Gut und Dorf konnte ich übermitteln, aber die junge Frau würde sich freuen, wenn sie noch andere Informationen bekäme, am liebsten von ehemaligen Bewohnern. Sie selber besitzt noch einige Fotos, die auf der Flucht gerettet werden konnten. Eleonore Vollhardt will gerne übermitteln, bitte sich deshalb an ihre Anschrift zu wenden: Falltorstraße 53 in 69151 Neckarsgemünd, Telefon / Fax: 0 62 23 / 12 03.

Eure Ruth Geede

Die nächste Frage steht in Zusammenhang mit einer Biographie über den Kulturpädagogen und Philosophen Eduard Spranger, an der Herr Alban Schraut, Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg, arbeitet. Für diese Biographie benötigt der Wissenschaftler auch Angaben über Sprangers Ehefrau Anna Jenny Susanne (Rufname) Emilie Conrad, mit er 1934 in Berlin die Ehe schloß. Susanne Conrad wurde am 19. Februar 1890 auf dem Gut Görken als eine von mehreren Töchter des Besitzers geboren. Von den diversen Gütern und Orten dieses Namens in Ostpreußen dürfte es sich um das zur Gemeinde Knöppelsdorf im Kirchspiel Liska-Schaaken gehörende Gut Görken handeln (im Schreiben angegeben: Görken / Memel bei Schaaken, Königsberg/Ostpreußen). Der zweite Hinweis bezieht sich auf ein Telegramm aus Memel mit Datum vom 28. August 1915, das an Susanne Conrad, Landhaustraße 40 in Berlin-Wilmersdorf gerichtet ist und folgenden Wortlaut hat: "Muttchen heute früh sanft entschlafen. Begräbnis Sonnabend Nachmittag 4 Uhr. Heinz." Bei diesem Heinz Conrad dürfte es sich um einen Bruder von Susanne Conrad handeln. Wäre der Absender ihr Vater gewesen, hätte er nicht mit dem Vornamen gezeichnet. Die 25jährige Susanne hatte mindestens zwei weitere Schwestern: Jenny, die nach dem Krieg in Alpirsbach / Schwarzwald wohnte, und Annemarie in Potsdam. Die Ehenamen dieser Schwestern sind nicht bekannt. Herr Schraut sucht nun Informationen über die Familie Conrad aus Görken, vor allem über Susanne Spranger, wenn möglich Kopien von Dokumenten, Fotos und anderes Material, das für seine Arbeit dienlich ist. (Alban Schraut, M.A., Lehrstuhl für Schulpädagogik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Regensburger Straße 160 in 90478 Nürnberg, Telefon 09 11 / 53 02 - 5 86 (Sekretariat), Fax 09 11 / 53 02 - 7 18, E-Mail: schraut@ewf.uni-erlangen.de.)


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