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24.09.05 / Leblos / Roman über die Saloniere Henriette Herz

© Preußische Allgemeine Zeitung / 24. September 2005

Leblos
Roman über die Saloniere Henriette Herz

Henriette Herz galt als eine der gebildetsten Frauen des frühen 19. Jahrhunderts. Ihr Berliner Salon war ähnlich begehrt wie der ihrer nüchternen Konkurrentin Rahel Varnhagen von Ense, auch wenn Henriettes neben Literatur vor allem durch Flirts und Affären unter den Besuchern Bekanntheit erlangte.

"... sie würde, das wußte sie jetzt, bei keinem anderen Buch Erfolg haben, weil sie dem Besuch eines neuen Gastes entgegenfieberte, den ihr Alexander Graf zu Dohna angekündigt hatte. Ihr treuer Alex hatte geheimnisvoll getan, hatte gemurmelt, der Gast verhüllte sich unter Schleiern, sei jung zwar, aber von kolossaler Bildung ..."

Klaas Huizing hat in seinem neuen Roman "Frau Jette Herz" die romantische Freundschaft der Berliner Jüdin zu dem Philosophen und Theologen Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher zum Anlaß genommen, ein Sittengemälde der Berliner Salonkultur zu schildern.

So ganz jedoch gelingt es ihm nicht, da die eigentlich schon von allein schillernden Persönlichkeiten bei ihm nicht die nötige Lebendigkeit erhalten. Auch empfindet der Leser die unerfüllte Liebe der früh verwitweten Henriette Herz zu dem weichlichen, unentschlossenen Schleiermacher eher als enervierend als tragisch. R. Bellano

Klaas Huizing: "Frau Jette Herz", Knaus, München 2005, geb., 319 Seiten, 19,90 Euro


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