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01.10.05 / Quer durchs Beet / Personalien

© Preußische Allgemeine Zeitung / 01. Oktober 2005

Quer durchs Beet / Personalien

EU-Erweiterung: Deutsch überholt Französisch

Deutsch ist seit vergangenem Jahr die zweitmeist gesprochene Fremdsprache in der Europäischen Union und hat damit Französisch hinter sich gelassen. Nach einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Umfrage gaben zwölf Prozent der EU-Bürger an, Deutsch als Fremdsprache zu beherrschen, gefolgt von Französisch mit elf Prozent. Englisch dominiert weiter klar mit 34 Prozent. Grund für die gestärkte Stellung des Deutschen ist die EU-Osterweiterung. In den mittelosteuropäischen Ländern rangierte Deutsch seit längerem als Fremdsprache klar vor Französisch. Hier lernen die "Sprache der Dichter und Denker" derzeit zwölf Millionen Menschen - mit steigender Tendenz, wie das Goethe-Institut diesen Sommer meldete.

 

Kroaten von Europa ernüchtert

Nur noch 34 Prozent der Kroaten wollen in die EU - dies meldet der Berliner "Tagesspiegel" mit Bezug auf jüngste Umfragen. 2003 waren demnach noch 80 Prozent für einen Beitritt ihres Landes. Die Verfassungskrise in der Union sowie der Druck auf Zagreb hinsichtlich der Auslieferung angeblicher kroatischer Kriegsverbrecher habe die EU-Begeisterung drastisch sinken lassen, hieß es in der Analyse.

 

"Von zweien, die den Mond stahlen"

Im Jahr 1949 war Jaroslaw Kaczynski seinem Zwillingsbruder Lech 45 Minuten voraus, im Jahr 2005 werden es vermutlich sogar zwei Wochen sein: Am vergangenen Sonntag wurde die national-konservative Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) des 56jährigen bei den Parlamentswahlen in Polen stärkste Partei. Damit ist Jaroslaw Kaczynski seinem Ziel, Premierminister zu werden, einen entscheidenen Schritt näher gekommen. Sein Zwillingsbruder Lech strebt in das Amt des Präsidenten, der am 9. Oktober gewählt wird. "Doppeltes Lottchen auf Polnisch", scherzt der österreichische "Standard" und erinnert an den Kinderfilm "Von zweien, die den Mond stahlen", in dem die beiden Politiker 1962 als 13jährige die Lausbuben Jacek und Placek spielten. Mit der Betonung traditioneller Werte und einem Law-and-Order-Programm haben sie die Polen für sich gewonnen. Verwirrt reagieren Beobachter auf ihren ständigen Wechsel zwischen Akzeptanz und absoluter Ablehnung Homosexueller.

Wie die Brüder berichten, hat der Patriotismus der Eltern - sie waren ihrem Bekunden nach im Zweiten Weltkrieg als Widerstandskämpfer aktiv - sie geprägt. Ihr Engagement für die Gewerkschaft "Solidarnosc" 1980 sei eine natürliche Folge davon gewesen. Unter Präsident Walesa war Jaroslaw Kaczynski Staatsminister für Sicherheit. 2001 gründete er als Abspaltung von der Solidarnosc-Bewegung mit seinem Bruder die PiS, deren Chef er 2002 wurde, nachdem sein Bruder das Amt zugunsten des Warschauer Bürgermeisterpostens abgegeben hatte.


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