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08.10.05 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 08. Oktober 2005

Leserforum

Mit Prinz Wilhelm im selben Gefecht
Betr.: ",Majestät brauchen Sonne'" (Folge 37)

Das Foto zur Ausstellung zeigt Kaiser Wilhelm II. mit seinem Enkel Prinz Wilhelm. Er (geb. 1906) war im Frankreich-Feldzug der Kompanie-Chef der 11. Kompanie, Infanterie-Regiment (IR) 1, Königsberg. Er war ein Sohn des Kronprinzen Wilhelm von Hohenzollern und Bruder von Prinz Louis Ferdinand.

Oberleutnant Prinz Wilhelm wurde am 23. Mai 1940 beim Gefecht bei Blaragenies (französisch-belgische Grenze Nähe Valenciennes) schwer verwundet. Leider erlag er zwei Tage später seinen Verletzungen.

Prinz Wilhelm war eine außerordentlich sympathische Persönlichkeit, die sich durch vorbildliche Kameradschaft und hohe soldatische Begabung ausgezeichnet hatte (Quelle: W. Richter: "die 1. - ostpreußische - Inf.-Division.")

Als gebürtiger Königsberger gehörte ich im Frankreich-Feldzug zur 9./IR 1, also zum selben Bataillon, und habe auch an dem Gefecht teilgenommen.

Siegfried Mett, Hann. Münden

 

Konservativen Wähler vor den Kopf gestoßen
Betr.: "Nur erleichtert" (Nr. 38)

Das Wahlergebnis in dem Wahlkreis 176 Fulda und Umgebung macht in erschreckender Weise deutlich, wie sehr hier die Wähler gespalten sind. Martin Hohmann, einst der Spitzenkandidat in dem erzkatholischen und konservativen Wahlkreis, hatte seinerzeit mit 54 Prozent das beste Ergebnis für die CDU in Hessen erzielt. Addiert man die Ergebnisse der letzten Wahl (CDU 39,1 Prozent, Hohmann 21,5 Prozent) so wäre das Ergebnis von 2002 weit überschritten worden. Doch Martin Hohmann wurde wegen einiger Äußerungen, die seine politischen Gegner als antisemitisch hochstilisiert hatten, aus seiner Partei, der er vorbehaltlos gedient hatte, ausgeschlossen. Dabei hatte sein hessischer Ministerpräsident die entscheidende Rolle gespielt. Wie beschämt muß sich dieser Roland Koch vorkommen, nachdem

höchstrichterliche Instanzen Herrn Hohmann bestätigten, daß seine Äußerungen keine antisemitischen Passagen enthielten. Doch Kochs selbstherrliches Ego, das im Zweifelsfall nicht frei von Ungereimtheiten ist, hat ihm die Korrektur seiner Entscheidung nicht gestattet. Das Verhalten des Roland Koch kann man somit nur als schäbig bezeichnen, auch wenn seine politische Mitbewerberin von der SPD Gift und Galle versprüht hat. Martin Hohmann darf man für sein ausgezeichnetes Abschneiden nur gratulieren.

Das Phänomen der Spaltung in dem Wahlkreis 176 hat aber auch die gesamte CDU befallen. Hieran hat vor allem ihre Vorsitzende eine Menge Schuld auf sich geladen. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Fall Hohmann. Frau Merkel wollte es anfänglich bei einer Rüge ohne politische Konsequenzen belassen. Sie ist leider umgefallen, ein Fehler, den sie nicht erkannt hat oder nicht erkennen wollte. Damit hat Frau Merkel vor allem ihre konservativen Wähler vor den Kopf gestoßen. Vielleicht hätten diese Wähler ausgereicht, um das erhoffte Wahlergebnis zu garantieren. Das fehlende Bekenntnis der Vorsitzenden zu Volk, Vaterland und Deutschland hat Klaus Rainer Röhl an anderer Stelle der Ausgabe plastisch dargestellt. Weitere einsame Entscheidungen von Frau Merkel haben sich im nachhinein als Bumerang erwiesen.

Wie die Wahlen des neuen Bundestages auch ausgehen werden und wer Kanzler / Kanzlerin werden wird: Deutschland geht einer Zukunft entgegen, die von unzähligen Imponderabilien gekennzeichnet werden wird.

Walter Grubert, Hannover

 

Mitteldeutsche nicht ernst genommen
Betr.: "Deutsche Wahrheiten" (Folge 37)

15 Jahre nach der Wiedervereinigung kommt noch immer die westdeutsche Arroganz zum Ausdruck. Es ist unverständlich und zumindest unüberlegt, wenn Herr Range schreibt, daß es den neuen Bundesländern heute substantiell wesentlich besser als allen Staaten des einstigen Ostblocks geht. Das war dank der Tüchtigkeit der Deutschen zu alten DDR-Zeiten schon so. Für die Russen war die DDR das "Paradies". Etwas Trennenderes hätte sich der Chefredakteur nicht einfallen lassen können.

Ich habe Anfang der 90er Jahre in Thüringen tätig, selbst hautnah miterlebt, wie man der mitteldeutschen Bevölkerung "über den Mund fuhr", wie man alle DDR-Produkte verlachte, wie man sich überhaupt nicht für die Alltagsprobleme interessierte, und wie die Nichtvertrautheit mit unseriösen Geschäftsmethoden ausgenutzt wurde. Man hat die Mitteldeutschen einfach nicht ernst genommen, das gilt offensichtlich bis zum heutigen Tag.

Ulla Schroeder, Großhansdorf

 

Aus eigener Anschauung
Betr.: Leserbrief "Die Schwangerenfürsorge in der DDR war vorbildlich organisiert" (Nr. 38)

Der Leserbriefschreiber beschreibt in seinem Brief den Zustand der zu betreuenden Schwangeren vor der Zeit von 1972. Meine Mutter war damals als Internistin in einem solchen Gremium, zu dem auch noch ein Gynäkologe, ein Vertreter aus dem Frauenbund sowie aus einer anderen gesellschaftlichen Institution gehörten. Die Kirchen waren dort nie vertreten.

Ab 1972 aber wurde durch Interruptio praktisch jedes dritte bis vierte Kind in der DDR abgetrieben. Viele Interruptiones liefen nicht unter dieser Bezeichnung, sondern wurden fälschlicherweise als Blutung in der Menopause oder andere irreguläre Blutungen klassifiziert. Die Gespräche der abtreibungswilligen Frauen mit dem ausführenden Arzt dauerten im Höchstfall drei bis fünf Minuten. Dabei wurden keinerlei Hintergründe, die zur Interruptio führten, erörtert. Vielmehr gab der Gynäkologe nur zu verstehen, daß man bei jedem Eingriff mit Komplikationen wie Entzündungen, Sterilität, im schlimmsten Fall mit Verlust der Gebärmutter bei Perforation rechnen müßte. Ich war 25 Jahre Hebamme in der DDR und habe meine Informationen aus direkter Anschauung. Jeden Freitag wurden neun bis 13 Abtreibungen, zum Beispiel in meiner Klinik im Thüringer Wald, vorgenommen.

Christine Philipp, Weinheim

 

Maulkorb
Betr.: "Sie unterdrückte den Nationalliberalismus" (Nr. 38)

Die Unterdrückung des Nationalliberalismus in den Tagen der Heiligen Allianz wird schlagartig enthüllt durch die links abgebildete Karikatur. Sie erscheint ungeheuer aktuell, heute bekannt unter dem Namen "political correctness". Der bittere Humor der Zeichnung prägt sich dem Betrachter dauerhaft ein.

Karl Hermann, Bad Arolsen

 

Berühmte Karikatur aus der Zeit vor der Paulskirchen-Revolution 1848 (sogenannter Vormärz): Ein bürgerlicher Debattierklub mit Mundknebeln: An der Wand: "Wichtige Frage, welche in heutiger Sitzung bedacht wird: Wie lange möchte uns das Denken wohl noch erlaubt bleiben?"

 

Bundestagswahl - Kein genehmes Angebot
Betr.: "Selber reingelegt" (Nr. 38)

Herr Heckel irrt sich gleich mehrfach. Der Autor meint wohl, die Wähler hätten für eine ihm genehme Zusammensetzung des Parlamentes, eine rechtslastige, zu sorgen gehabt. So ist es nicht. Die deutliche Mehrheit der Wähler wollte das nicht. Das haben die (enttäuschten?) Medien einschließlich des Autors kaum zur Kenntnis genommen.

Die linke Mehrheit beträgt 55 Prozent. Damit wird man sich mit der Minderheit bis zur nächsten Wahl abzufinden haben. Mal sehen, ob die parlamentarische Minderheit ihre Niederlage akzeptiert.

Für die Verliererin einer Wahl ist deren Ergebnis eine Denksportaufgabe. Einer Mehrheit der Wähler war nicht einsichtig, daß Besserverdienende finanziell zu kurz kommen, wenn diese entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit zur Finanzierung staatlicher Aufgaben beitragen.

Es wird abzuwarten sein, ob sich die Minderheit mit den Ansichten der Mehrheit der Wähler versöhnt oder ihre Nörgelei und Blockade zum Nachteil für die Bürger unseres Landes fortsetzt.

Es mag sein, daß die Dresdner für sich in Anspruch nehmen können, wenig Einfluß auf die Zusammensetzung unseres Parlamentes gehabt zu haben. Der Kommentar des Autors Heckel aber übersieht die Nichtwähler. Die können völlig berechtigt künftige Politik kritisieren. Sie haben das Parlament nicht gewählt. Ihnen hatte niemand ein genehmes Angebot gemacht.

Alfred Steinforth, Bremen

 

Das objektivste Werk seit langem
Betr.: "Ein bißchen politisch inkorrekt" (Folge 34)

Thomas Urbans Buch stellt das objektivste Werk über die heiklen deutsch-polnischen Beziehungen auf einer - auch für den Nichthistoriker lesbaren - Basis dar, das ich je in die Hand bekommen habe. Von einem Fachhistoriker, der in Polen lebt und, auch mit dem deutschen historischen Institut in Warschau in beruflicher Verbindung steht, einen Text zu verlangen, der in allen Einzelheiten den Wünschen der Landsmannschaften entspricht, wäre wohl auch zuviel verlangt, zumal es durchaus Themen gibt, bei denen ein etwas sachlicher Umgang mit den historischen Tatsachen von Seiten der Landsmannschaft wünschenswert wäre.

Thomas Urban hebt sich auch in seiner Berichterstattung über Themen Osteuropas wohltuend von seinem Vorgänger Peter Brod und auch von anderen Redakteuren der "Süddeutschen Zeitung" ab, weil er im Rahmen des menschlich Möglichen objektive Berichterstattung zu bietet.

Dr. Helmut Matejka, München

 

Ein zusammenhängendes Bild für die Enkel
Betr.: Sonderprodukt "60 Jahre danach"

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal für die von Ihnen herausgegebene Sonderveröffentlichung "Die Hölle auf Erden" bedanken.

Mir als "Enkel" hat sich durch die Lektüre noch einmal ein zusammenhängendes Bild der damaligen Katastrophe ergeben. Sehr hilfreich sind für mich auch immer persönliche Schilderungen, die es mir ermöglichen, Teile des Unvorstellbaren auch gefühlsmäßig anzueignen.

Torsten Ehlers, Wunstorf

 

Gefangen im Käfig der "political correctness"
Betr.: "Selbst die Tschechen in Aussig reden von 2000 toten Deutschen" (Folge 37)

Dieses Jahr hat uns den 60. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation beschert und die unsäglichen Diskussionen über die angebliche Befreiung. Viele Menschen aus meiner Generation wissen aus eigener Erfahrung, daß für viele Bewohner Ost- und Mitteldeutschlands der Krieg in den letzen Monaten desselben erst richtig begann. Viele Millionen verloren ihre Heimat, ihr Leben, wurden von den Siegermächten bestialisch gequält, umgebracht. Die PAZ hat sehr viel darüber veröffentlicht und wird es auch weiterhin tun. Schwerpunkt ist dabei naturgemäß Ostpreußen, Ostdeutschland im allgemeinen. Aber auch in Mitteldeutschland sind seit dem April 1945 von Russen und Polen fürchterliche Verbrechen an der Zivilbevölkerung verübt worden, Massenerschießungen von Alten, Frauen, Kindern und Kriegsgefangenen. Besonders zu leiden hatte Ostsachsen, Sachsen allgemein. Es ist allgemein bekannt, daß in der Oberlausitz viele Sorben, also Slawen zu Hause sind. Auch sie wurden keineswegs verschont. In den Jahren der Ostzonen-/DDR-Diktatur wurden diese Greueltaten verschwiegen, Pseudowissenschaftler gaben sich dazu her, zu behaupten, daß nichts Böses geschehen sei, ein unglaublicher Tatbestand, der aber inzwischen in diesem Staat allgemein verbreitet ist. Es ist nun das große Verdienst des ehemaligen Vorsitzenden Richters am Schwurgericht Berlin Moabit, Dr. Theodor Seidel, in akribischer Weise diese Kriegsverbrechen von Russen und Polen zunächst in Ostsachsen, später dann in ganz Sachsen aufgedeckt zu haben und in umfangreichen Untersuchungen dokumentiert zu haben. In sachlicher, wissenschaftlich fundierter Weise hat der Jurist Seidel eine Lücke in der Betrachtung der deutschen Nachkriegsgeschichte geschlossen. Man könnte meinen, daß dies eigentlich Aufgabe der Historiker sei. Die aber sind leider gefangen im Käfig der "political correctness". Um so größer ist das Verdienst von Theodor Seidel.

Dr. Joachim Vobian, Mühltal

 

Ausflüchte
Betr.: "Ein nationales Projekt" (Folge 35)

Die Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlosses ist schon so oft verhindert oder auf die lange Bank geschoben worden, daß ich daran zweifle, daß es in den nächsten Jahren wirklich dazu kommt. Der rot-dunkelrote Berliner Senat und sein obskurer Bürgermeister werden neue Tricks finden, um den Wiederaufbau zu verzögern, so lange, bis niemand mehr da ist, der die Kraft hätte, den Wiederaufbau durchzusetzen.

Ich finde, daß es für alle Deutschen eine Schande ist, daß es den offenen und verborgenen Freunden der in sich zusammengefallenen DDR bis heute gelungen ist, den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses zu verhindern. 1989 fiel die Mauer.

Peter Steiner, Velbert

 

Geniale Idee
Betr.: Kanzlerzeit - Aufteilung

Der Vorschlag von Herrn Gauweiler, die Kanzlerzeit aufzuteilen, finde ich genial.

So können mit dem Splitting vormittags, zur Amtszeit von Schröder, die Türken in Heerscharen uneingeschränkt einwandern. So kann nachmittags, zur Amtszeit von Merkel, sie getreu ihrem Wahlversprechen das Ganze stoppen.

Allerdings müßten die prädestinierten Partner bis zum nächsten Morgen warten.

Ideal wäre es auch, wenn man diese Idee auf andere Bereiche übertragen könnte. So wäre man vormittags schwanger und nachmittags nicht.

Ernst Reiner, Wuppertal


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