© Preußische Allgemeine Zeitung / 08. Oktober 2005

Einsatz für Treuburg
Goldenes Ehrenzeichen für Achim Tutlies

Achim Tutlies wurde am 31. Oktober 1926 in Reuß im Kreis Treuburg geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Verlust seiner ostpreußischen Heimat arbeitete er viele Jahre lang in Westdeutschland als Architekt.

Von 1980 bis 1986 war Achim Tutlies Bezirksvertrauensmann im Bezirk Wallenrode im Kreis Treuburg. Sein berufliches Wissen hat er bei der Erstellung von über 100 Dorf-Grundlagenplänen einbringen können. Einzelne Dörfer sind bereits komplett mit Einwohnerlisten ausgearbeitet worden.

Seinen heimatkundlichen Sachverstand hat Achim Tutlies seit 1978 auch bei der Bearbeitung von Orts- und Familienchroniken und Dokumentationen für die Kreisgemeinschaft zur Verfügung gestellt. So verfaßte er unter anderem die Chronik "Reuß". Die Ausarbeitung und der Ausdruck der Dokumentation "Wesselowen - Eine ostpreußische Gutsgeschichte 1558- 1945" wurden mit seiner Hilfe erstellt. Auch die Ausarbeitung und der Ausdruck der Dokumentation "Chelchen - Ein Rittergut in Ostpreußen 1558-1945" sind von ihm unterstützt worden. Seine genealogischen Arbeiten erfahren ihre Wertschätzung nicht nur in der Kreisgemeinschaft, sondern auch im Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen.

Weitere Veröffentlichungen, die Tutlies zum Teil in Zusammenarbeit mit Dr. Klaus Krech erstellt hat, waren bedeutende Meilensteine in der kulturhistorischen Arbeit der Kreisgemeinschaft Treuburg. Mit diesen Arbeiten hat Achim Tutlies für die nachfolgenden Generationen dauerhafte Dokumentationen geschaffen, die wesentlich dazu beitragen werden, den Heimatkreis Treuburg nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Seine jüngsten Arbeiten haben sich mit der Zusammenfassung der "Menschen aus dem Kreise Treuburg/Oletzko" und den "Gütern und Großbauernhöfen im Kreis Treuburg/Oletzko" beschäftigt.

Der Aufbau einer genealogischen Familienforschung des Kreises Treuburg ist ein spezielles Lieblingsprojekt von Achim Tutlies und erfordert hohen zeitlichen Aufwand. Zur Zeit sind über 50000 Datensätze erfaßt. Die Verkartung von zwei Kirchenbüchern des Kreises Treuburg ist ebenfalls ein bleibender Verdienst von Achim Tutlies.

Im Jahre 1981 rief Achim Tutlies den "Treuburger Heimatbrief" in Leben und wirkte bis zum Herbst 1987 als Schriftleiter der Kreisgemeinschaft. Auch diese Aufgabe erfüllte er souverän und trug damit seinen ostpreußischen Landsleuten alljährlich ein Bindeglied zur Heimat mit Berichten, Erinnerungen und Ankündigungen ins Haus. Die Heimatbriefe haben maßgeblich dazu beigetragen, eine solide finanzielle Basis für die Herausgabe des ersten Bildbandes der Kreisgemeinschaft Treuburg zu schaffen. Achim Tutlies hat mit seinen PC-Kenntnissen die Herausgabe der Bildbände I und II grundlegend unterstützt.

Mit viel Akribie arbeitet er an der Personen-, Berufsstände- und Güterdatei des Kreises Treuburg. Auch die Aufarbeitung von kulturellen Hinterlassenschaften, wie zum Beispiel einer Sammlung von Fotographien, nimmt er in umsichtiger Art und Weise vor.

Daneben zeichnet Achim Tutlies auch für die Organisation der Treffen des Ortes Reuß und seiner Nachbardörfer sowie für gemeinsame Busreisen in den Heimatkreis verantwortlich.

Bereits 1994 wurde Achim Tutlies für seine Verdienste um den Kreis Treuburg und seine Heimat Ostpreußen mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen ausgezeichnet. Im September 2004 ist er in Anerkennung seiner Verdienste um die Kreisgemeinschaft Treuburg zum Kreisältesten ernannt worden.

In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Achim Tutlies das Goldene Ehrenzeichen.

Treuburg: Blick auf den Marktplatz Foto: Archiv