26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
08.10.05 / ZITATE

© Preußische Allgemeine Zeitung / 08. Oktober 2005

ZITATE

Peter Glotz konnte streiten wie kaum einer - ohne dabei persönlich zu werden. Sein scharfer Verstand war geachtet und gefürchtet: Der Tod des großen Deutschen aus Böhmen am 25. August traf auch die Überlebenden der Vertreibung schwer. Bis zum Schluß setzte sich der Sozialdemokrat Glotz mit ihnen für ein "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin ein, obwohl er nicht selten heftige Kämpfe mit seinen Leidensgenossen von einst ausgefochten hatte.

Noch auf dem Sterbebett schrieb Peter Glotz seine letzten Zeilen nieder. "Spiegel-online" dokumentierte den Text, den wir in Auszügen wiedergeben:

"Eigentlich hoffte man ja, man lebe noch den ganzen Abend. Bei mir zerschlug sich diese Illusion zu Anfang des Jahres 2005."

"... Ich war ein Fechtmeister und ein Sänger, der die Mythen zu Geschichten verarbeitete, aber kein Condottiere, kein Fähnleinführer einer Herrschaft. Darauf bin ich stolz. Es war lohnender, sich mit Biedenkopf und Geißler, Dahrendorf, Dohnanyi und Ehmke, mit Martin Walser und Hans Magnus Enzensberger herumzuschlagen als mit den grünen Trachtenjoppen, den roten Pullovern und den Politikern, die Bergmannskapellen dirigierten (,Der Steiger kommt')."

"... Den Tod eines 66jährigen kann man nicht ,tragisch' finden, weil er statt 22 nur 21 Bücher schreiben konnte."

"... Die Zerweiterung und Zerweichung der EU ist eine schwere Enttäuschung für diese Generation. Dafür ist es jetzt zu spät."

"... die deutsche Politik ... ist zu einem rabulistischen Exerzierreglement gemacht worden. Wenn Frau Merkel gefragt wird, was sie von einer großen Koalition denkt, bellt sie zurück: ,Sie wird nicht kommen; CDU/CSU und FDP gewinnen die Wahl.' Will Frau Merkel die Mehrwertsteuer erhöhen - was die SPD auch über kurz oder lang müßte -, bellt Schröder: ,Merkel-Steuer'."

"... Die deutsche Politik ist so lieblos polemisch, wie man sich die rumänische Publizistik langweilig vorstellt. So dick überwürzt wie die kroatisch-montenegrinische Küche, so exaltiert erdverbunden wie die Romane von Gisela Elsner oder Juli Zeh und so langweilig wie ... bei uns in der Familie sagte man dazu: ,wie toter Friseur'

 

 ... "
Strichkunde Fortsetzung

Hab' ich nicht, ihr lieben Leute, drüber kürzlich erst sinniert? Melden kann ich hier und heute: Ja, tatsächlich ist's passiert!

Diesen Schlußstrich, den ersehnten, gibt es jetzt in Wirklichkeit, und die Greuel von Jahrzehnten werden zur Vergangenheit.

Amnestie wird Extremisten ganz im gleichen Maß gewährt wie Soldaten, Polizisten - üble Taten sind verjährt.

Dies als christlich zu verstehen wäre aber weit gefehlt, denn ich hab' euch vom Geschehen in Algerien erzählt.

Pannonicus


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren