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15.10.05 / Umstrittener Geldsegen für "Viadrina"

© Preußische Allgemeine Zeitung / 15. Oktober 2005

Umstrittener Geldsegen für "Viadrina"

Nicht überall quälen sich Studenten durch überfüllte Hörsäle, veraltete Bibliotheken und aus allen Nähten platzende Seminarräume, in denen genervte Dozenten verzweifelt versuchen, den Lehrbetrieb nicht völlig aus den Angeln geraten zu lassen. Es gibt sie noch, die Oasen, in denen die Fördermittel fließen wie einst, als Geld noch keine Rolle spielte.

Zu den Hätschelkindern der deutschen Universitätslandschaft zählt zweifellos die "Viadrina" in Frankfurt / Oder. Präsidentin dieser Hochschule mit kaum 5000 Studenten (große deutschen Unis bringen es gut auf das Zehnfache) ist Gesine Schwan, engagierte Sozialdemokratin mit guten Verbindungen ins Kanzleramt, seit sie für die SPD vergangenes Jahr gegen Horst Köhler für das Amt des Bundespräsidenten kandidierte.

Für die "Viadrina" hat der Bundestag mit den Stimmen von Rot-Grün im September eine Sonderzuwendung von 50 Millionen Euro lockergemacht - ohne daß sich die Uni, wie in der "Exzelenz-Initaitive" von allen anderen deutschen Hochschulen verlangt, irgendwelchen Wettbewerben zu stellen hatte. Mit der Summe soll eine Stiftung für die "Viadrina" aufgebaut werden.

Die Unions-Opposition erhebt den Vorwurf, die Uni erhalte das Geld bloß als Dankeschön für Schwans Einsatz für die SPD bei der Präsidentenwahl. Kurz vor den Bundestagswahlen sei dies noch schnell durchgezogen worden. Die Regierung wies die Kritik erwartungsgemäß zurück.

Die "Viadrina" war bereits 2004 in die Schlagzeilen gekommen, als bekannt wurde, daß dort Festgeldkonten angelegt worden waren, von denen unter anderem Weihnachtsfeiern finanziert wurden, wie die "Berliner Zeitung" berichtete. Einem anderen Bericht zufolge, wurde der Fall einer Mitarbeiterin aufgedeckt, die 9000 Euro Uni-Mittel auf ihr Privatkonto transferiert hatte, um sich davon ein Auto zu kaufen. Daß nach diesen Vorfällen von 2004 ausgerechnet die "Viadrina" in den Genuß besonderer Mittelzuweisungen kommen soll, löste in Hochschulkreisen Kopfschütteln aus. JB


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