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22.10.05 / Vier Tabus / Was man in Deutschland nicht gerne sagt

© Preußische Allgemeine Zeitung / 22. Oktober 2005

Vier Tabus
Was man in Deutschland nicht gerne sagt

In unserer ,Gesinnnungsdemokratie' und ,Mitnehmgesellschaft' verhindern vier große Tabus eine freie und ehrliche Diskussion ohne Heuchelei und Diskriminierung: Patriotismus, Zuwanderung, Sozialsystem-Plünderung, Ausländerkriminalität." In "Die Mitnehmgesellschaft - Die Tabus des Sozialstaats" knacken die beiden Autoren Jochen Kummer und Joachim Schäfer diese Tabus und führen ohne Rücksicht auf die "political correctness" die traurigen Fakten an.

Eingangs nennen die Autoren Politiker und Personen des öffentlichen Lebens, die aufgrund ihres patriotischen Bekenntnisses oder in Unkenntnis des genauen Verlaufes der Grenzen der in Deutschland herrschenden Meinungsfreiheit Represalien erdulden mußten. Hierzu zählen neben Martin Hohmann, Steffen Heitmann, Gerd Schultze-Rhonhoff, Reinhard Günzel und Hans Filbinger.

Das zweite Tabuthema ist der "Asylmißbrauch und Türkenstrom". Hier nennen die beiden Autoren Fakten, die man so in Deutschland nicht gerne nennt, da man sie als Fremdenfeindlichkeit ausgelegt bekommen könnte. Ähnlich sieht es bei "Staatsknete als ,Stütze'" und "Ausländerkriminalität - Die Angst vor der Wahrheit" aus. Doch vor allem Jochen Kummer weiß, wovon er schreibt, denn während seiner Zeit in der Berliner Redaktion des "Stern" hat er sich mit der Ausländerproblematik in Berlin-Kreuzberg befaßt. Ob "Protokoll einer Abschiebung - nach 14 Jahren", "Das Heer der Illegalen im Untergrund", "Das Geschäft mit den Kindern", "Besorgnis um dritte Ausländergeneration" oder "Das Mädchen Nuran: Vom Vater hingerichtet"; immer führen die Autoren von der Bundesrepublik ermittelte Daten an, um ihre Behauptungen zu untermauern. Zahlen, die die Bundesrepublik kennt, da sie sie selbst ermittelt hat. "Warum die Politik erst immer dann reagiert, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, ist kaum erkennbar, zumal die politisch Verantwortlichen sich nicht damit herausreden können, sie lebten im Tal der Ahnungslosigkeit", stellen Kummer und Schäfer ernüchtert fest.

Beispielsweise im Fall der kostenlosen Mitversicherung. Demnach werden die Arztrechnungen der Eltern von in Deutschland lebenden Türken bezahlt, sogar wenn diese in der Türkei leben. Ein Mißstand gegen den sich einige Bundestagsabgeordnete wehrten. Doch am Ende kam heraus, daß die Deutschen sich noch freuen müßten, so billig davonzukommen, denn um wieviel teurer wäre es erst, wenn die in der Türkei lebenden türkischen Eltern auch noch nach Deutschland kämen? Ein schwacher Trost für die Deutschen, deren Eltern nicht bei ihnen mitversichert sind und denen man die unterschiedliche Behandlung damit erklärt, daß im deutsch-türkischen Abkommen der türkische Familienbegriff zugrunde gelegt wird. R. Bellano

J. Kummer, J. Schäfer: "Die Mitnehmgesellschaft", Universitas, München 2005, geb., 255 Seiten, 16,90 Euro


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