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29.10.05 / Weltweit gejagt

© Preußische Allgemeine Zeitung / 29. Oktober 2005

Weltweit gejagt

Der britische Schriftsteller indischer Herkunft Salman Rushdie (58) veröffentlichte 1988 sein Bestseller-Werk "Die satanischen Verse". In den Albträumen der Hauptfigur des Romans spiegelt sich das Leben des Propheten Mohammed wider. Nachdem Moslems Anstoß an der Darstellung genommen hatten und islamische Geistliche das Werk verboten hatten, verurteilte 1989 der iranische Staatschef Khomeini Rushdie. Er sprach ein Todesurteil (Fatwa) gegen Rushdie und "alle, die mit dieser Veröffentlichung zu tun haben" aus - zu vollstrecken von allen Moslems weltweit. Begründung: Das Buch sei gegen den Islam, den Propheten und den Koran. Ein Kopfgeld von drei Millionen US-Dollar wurde ausgesetzt. Der Iran brach die diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien ab. Rushdie floh in den Untergrund. Er lebt bis heute unter ständigem Polizeischutz. Ein japanischer Übersetzer des Buches sowie ein norwegischer Verleger wurden ermordet. Weltweit wurden Verlage und Übersetzer, die mit dem Buch zu tun hatten, bedroht. Die EU-Staaten zogen in Reaktion auf das Todesurteil des Irans gegen den britischen Bürger Rushdie für vier Wochen ihre Außenminister aus Teheran ab. 1998 erklärte Irans Staatspräsident Mohammed Chatami den Fall für "beendet". Eine weitere Gefahr für Rushdie besteht, da das Dekret auch von nichtiranischen Moslems ausgeführt werden könnte. Auch zur Frage des Kopfgeldes gibt es bis heute keine eindeutige Stellungnahme seitens des Iran. Fundamentalistische Kreise im Iran halten an der Fatwa fest. Seit 2000 lebt der vielfach ausgezeichnete Autor Rushdie in New York.


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